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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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musste endlich wissen, was hier los war, warum William mir das antat.
     
    Als ich bei Williams Haus ankam, konnte ich gerade noch sehen, wie Vampire im Inneren verschwanden. Er machte wirklich gemeinsame Sache mit ihnen? Enttäuscht schlich ich mich zum Fenster der Bibliothek, das ein wenig offen stand und lugte ins Innere. Ich konnte es noch immer nicht glauben, dass William wirklich die Seiten gewechselt haben sollte. Aber vielleicht hatte er das nicht einmal. Wahrscheinlich hatte er von Anfang an auf die andere Seite gehört.
    Die Vampire standen vor Williams Schreibtisch, William dahinter. Er stand einfach nur da und unternahm nichts. Warum warf er die Kerle nicht raus, oder verprügelte sie zumindest? Mein Blick bohrte sich in seinen Rücken, als würde das ihn dazu bewegen können, etwas zu unternehmen, irgendwas, was darauf hinwies, dass er nicht zu ihnen gehörte.
    Einer der Vampire übergab William einige Unterlagen. William blätterte sie kurz durch und ließ sie dann auf den Schreibtisch fallen.
    „Herr, wie sollen wir fortfahren?“, fragte der Vampir, der einen Anzug trug, der sicher auch schon bessere Zeiten gehabt hatte.
    Herr? Wieso Herr? Konnte es wirklich sein, dass William deren Meister war? War er das schon immer gewesen? Ich ließ mich an die Wand unter dem Fenster sinken und legte eine Hand über meinen Mund, damit sie das Aufkeuchen verdeckte, das mir entrang. Was, wenn er hinter allem steckte? Was, wenn Echnaton nur die Zweitbesetzung war? Aber, Echnaton hatte doch für Aton gearbeitet. Meine Großmutter hatte aber gesagt, dass der, der da kommen würde, nicht Echnaton war. War William, der den ich besiegen sollte? Nein, das würde ja heißen, er war es die ganze Zeit. Er hatte uns die ganze Zeit hinters Licht geführt.
    Meine Beine zitterten, aber ich zog mich langsam wieder hoch und lauschte weiter, in der Hoffnung, dass sich herausstellen würde, dass alles nur ein Irrtum war.
    „Sichert das Tor. Keinen Zugang für niemanden!“, sagte William mit scharfem Befehlston.
    „Ja, Aton“, antwortete einer der Vampire und verneigte sich vor William, der mit dem Rücken zum Fenster stand.
    Aton? Ich schluckte schwer. William war Aton? Wie konnte das möglich sein. In meinem Magen bildete sich ein Knoten. Ich bekam kaum Luft, so schwer traf mich diese Erkenntnis. Das konnte nicht wahr sein. Das musste einfach ein Trick sein. Sicher hatte William nur irgendeinen Plan. Genau. Er plante nur die Vernichtung aller verbliebenen Vampire. Nur ein Trick. Das musste es sein. Schließlich hatte ich genau gesehen, wie das Tor sich geschlossen hatte, bevor auch nur ein Dämon hindurchschlüpfen konnte.
    Wie erstarrt hockte ich in Williams. Ich konnte mir nicht erklären, was da gerade passiert war. Verzweifelt suchte ich nach einer Ausrede, als William sich zum Fenster wendete. Ich duckte mich, gerade noch rechtzeitig, hinter einen Rosenstrauch. Er trat an das Fenster, legte die Hände auf das Fensterbrett und sagte: „Lasst mich jetzt allein. Oben wartet mein Mittagessen auf mich.“
    Vorsichtig äugte ich durch die Blätter der Rosen hindurch, um einen Blick auf William werfen zu können. Er stand da, ganz still. Die Augen geschlossen. Er wirkte wie immer. Nichts war ungewöhnlich an ihm. Außer, dass er die letzten Tage einfach nicht William gewesen war.
    Ich überlegte, was passiert sein konnte. Echnaton hatte Aton befreien wollen. William konnte also unmöglich schon die ganze Zeit Aton gewesen sein. Konnte es möglich sein, dass mit William das gleich passiert war, wie mit dem armen Mann, der von Echnaton benutzt worden war? Das würde heißen, Aton war doch entkommen und es erklärte, warum William plötzlich so wild darauf war, das Tor zu öffnen. Denn das ist nicht William, der das will, sondern Aton. Er will seine Armee befreien. So musste es sein.
    Das würde auch bedeuten, William hatte uns nicht verraten. Das Band, das meine Brust eingeengt hatte, seit William sich so verändert hatte, löste sich ein wenig. Er war nie böse gewesen. Er hatte mich wirklich geliebt. Und er steckte vielleicht noch irgendwo da drin. Ich wischte meine Wangen am Ärmel meiner Strickjacke trocken. Es war an der Zeit, William zu retten.
    Aton wendete sich wieder ins Zimmer. „Gibt es noch was?“, konnte ich ihn fragen hören. Anscheinend waren die drei Vampire noch immer in der Bibliothek. Zeit für mich zu verschwinden. Vorsichtig schlich ich mich von Williams Grundstück. Als ich weit genug entfernt war, dass

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