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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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befragen.“
    „Und wer ist das?“, hakte Dakota genervt nach.
    „Meine Großmutter.“
    „Was?“ Dakota starrte mich fragend an. „Aber du hast doch gesagt, sie kann sich nicht mehr an den Namen von dem, der da kommt erinnern – Man, was ist das für ein blöder Jingle“, fluchte Dakota.
    „Nicht an den Namen, stimmt“, sagte ich und überlegte, ob das nicht doch für die ganze Geschichte zutreffen könnte.
     
    Meine Großmutter zog die Stirn kraus. „Du meinst, dieser Aton ist derjenige, von dem die Legende berichtet?“
    „Ganz sicher“, sagte ich und Dakota nickte nur, weil sie den Mund gerade voll mit Apfelkuchen und Sahne hatte.
    Ich musste lachen. Wenn unsere kleine Runde nicht hier zusammengekommen wäre, weil es mal wieder galt, die Welt zu retten, wäre es fast so gewesen, wie in meiner Kindheit, wenn Dakota und ich hier in Großmutters Küche gesessen hatten, dem leisen Ticken der Uhr über der Tür gelauscht und warmen Apfelkuchen gierig in unsere Münder geschaufelt hatten.
    „Und er ist ein Gott?“
    „Wird zumindest behauptet“, nuschelte Dakota.
    Meine Großmutter nippte an ihrem Kräutertee. „Dann sollten wir die Regierung einschalten. Irgendeine Behörde wird sich mit solchen Dingen auskennen.“
    „Den Vorschlag hat Tuckers Vater auch schon gemacht.“ Dakota warf mir einen Blick zu, in dem ich lesen konnte, dass sie ähnlich dachte.
    „Die werden uns nicht glauben. Und ich habe kein Interesse daran, dass irgendjemand an William herumschnibbelt.“
    Meine Großmutter stand auf und räumte ihre Tasse in das Spülbecken. „Ich kann mich nicht erinnern, wie das war mit dieser Geschichte.“ Sie drehte sich zu uns um. „Aber, ich weiß, wer uns helfen kann.“
    „Dann sollten wir uns auf den Weg machen“, sagte ich und sprang von Tisch auf.
    „Mein Kuchen“, protestierte Dakota und stopfte schnell noch eine Ladung in ihren Mund. „Hmmm, also der ist noch besser als sonst, findest du nicht auch, Josie?“
    Ich schüttelte genervt den Kopf. Wie konnte sie nur so gelassen sein? Vorhin war sie noch völlig fertig und jetzt schlang sie sich riesen Portionen Süßkram in den Bauch.
    „Tut mir leid“, sagte Dakota. „Essen ist wie eine Therapie. Du solltest das wirklich mal versuchen.“
    „Also, wer wird uns helfen“, fragte ich meine Großmutter und ignorierte Dakota.
    „Mona, der Medizinmann unseres Volkes. Die alten Geschichten und Bräuche werden von Medizinmann zu Medizinmann weitergegeben. Wenn jemand etwas weiß, dann Mona.“
    „Mona“, murmelte Dakota. „Das klingt schön.“
    „Ja, klingt es.“ Meine Oma grinste. „Es heißt, sammelt Stechapfelunkrautsamen.“
    „Und so jemanden sollen wir die Welt anvertrauen?“, fragte Dakota erstaunt.
    Meine Großmutter lachte. „Keine Sorge, Mona ist sehr weise.“
    Meine Großmutter nahm den Autoschlüssel vom Haken und warf ihn mir zu. „Ich hoffen, du hast in L.A. gelernt Auto zu fahren. Ich kann es nämlich nicht. Mona wohnt etwas außerhalb von Vallington.“
    Ich fing den Schlüssel auf und strahlte. „Gelernt, ja.“ Nur den Führerschein hatte ich noch nicht.
    In Vampirgeschwindigkeit wäre ich schneller gewesen, aber den alten Truck zu fahren, war ein tolles Gefühl. Monas kleines Blockhaus stand etwa zehn Minuten außerhalb von Vallington. Wir mussten einen schmalen Weg hinein in den Wald nehmen.
    Der Medizinmann saß in einem Schaukelstuhl auf der kleinen Veranda vor seinem Holzhaus. „Huyana! Was verschafft mir die Ehre von drei so wundervollen Frauen?“
    Mona wirkte um viele Jahre älter als meine Großmutter. Seine Wangen waren faltig und eingefallen. Er stemmte sich mühsam aus dem Stuhl nach oben. Seine Arme zitterten, als er sich auf den Lehnen des Stuhls aufstützte. Seine langen weißen Haare und das knochige, schlaffe Gesicht ließen ihn alt aussehen, aber als er dann vor uns stand und uns die Hand reichte, war er größer und strammer als ich.
    „Fallender Regen“, begrüßte er meine Großmutter. „Bringst du meinem Garten Nahrung?“
    Meine Großmutter lächelte und überreichte dem Medizinmann ein in Tuch gewickeltes Päckchen. „Du weißt, ich heiße Fallender Regen, aber ich kann das Wasser vom Himmel nicht herunterrufen. Das kannst nur du.“
    Mona bat uns ins Haus.
    Es war schlicht eingerichtet, aber alles, was sich darin befand, schien selbst gemacht, der Holztisch, das einfache Bett in der Ecke, die Regale an den Wänden, auf denen kleine Gläser mit Kräutern und getrockneten

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