Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
Vom Netzwerk:
können.
    Es dauerte eine Weile, bis sich mein Herz wieder beruhigte, und ich mich daran gewöhnt hatte, dass er mir so nahe war. Er schien das zu bemerken und setzte sich etwas bequemer auf mein Bett.
    „Was ... Was war das vorhin? Ich mein ... wo ist dieser Mann hin? In einer Sekunde war er noch da und dann plötzlich war er verschwunden.“ Wenn ich aufgeregt war, fing ich an viel und schnell zu reden. Noch so eine üble Angewohnheit. Mein plötzlicher Redefluss schien William zu erschrecken. Er runzelte die Stirn und sprang vom Bett in einer einzigen geschmeidigen Bewegung auf. Dann begann er, im Zimmer herumzulaufen. Er wirkte nervös, das Gesicht auf den Boden gesenkt, die Hände in den Taschen seiner Jeans. Seine langen Haare waren ihm ins Gesicht gefallen, sodass ich nicht sehen konnte, was sich darin regte. Dann blieb er abrupt stehen und blickte mir direkt ins Gesicht. Er biss sich auf die Unterlippe. Sein Gesicht wirkte nachdenklich, als überlegte er, wie er mir am besten erklären konnte, was ich sowieso nicht glauben würde. Wie er mir erklären sollte, was ich heute Abend gesehen hatte.
    Er atmete tief ein. Dann begann er, zu erzählen. „Weißt du, da draußen gibt es Dinge, von denen der normale Mensch eigentlich nichts mitbekommt. Für gewöhnlich ignorieren die Menschen diese Dinge.“ Er seufzte.
    Ich blickte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Was hatte er nur, dass ich die Augen nicht von ihm abwenden konnte. Dieses ungewöhnliche Blau machte mich noch ganz wahnsinnig. Als ob er spüren konnte, was in mir vorging, dieses hin und her gerissene Gefühl von leiser Panik und der unglaublichen Anziehung, die er auf mich hatte, huschte ein Grinsen über sein Gesicht.
    Er setzte sich vorsichtig wieder auf mein Bett. Ganz an das Fußende, wie schon vorher. Irgendwie wirkte er, als rang er innerlich mit einer Entscheidung. Ich wartete geduldig und nutzte jede Sekunde um ihn anzustarren. Seine Augen, seine blasse Haut, sein Gesicht, das völlig makellos war, und diese kleinen winzigen Grübchen, die sich auf seinen Wangen bildeten, wenn er lächelte.
    Dann fuhr er fort: „Du kennst doch bestimmt die Geschichten über Vampire?“
    Ich prustete. „Vampire? Du willst mir doch nicht erzählen, dass das ein Vampir war?“ Zweifelnd schaute ich ihn an und wartete auf eine Erklärung.
    Sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass er es ernst meinte. Ich konnte nicht glauben, was da aus seinem Mund kam. War der Mann meiner Träume verrückt? Einer von denen die ihre Freizeit damit verbrachten, mit falschen Zähnen auf Gothik-Partys zu gehen? Er schwieg einen Augenblick. „Doch. Du hast doch gesehen, wie er zu Staub zerfallen ist.“ Seine Miene war ernst, kein Hinweis darauf, dass er sich einen Spaß mit mir erlaubte. Ich wartete darauf, dass er gleich anfangen würde , zu lachen. „Hast du nicht seine Zähne gesehen?“, fragte er stattdessen eindringlicher, als ich nicht wie gewünscht reagierte, sondern ihn weiter zweifelnd anstarrte.
    Zähne? Ja, ich erinnerte mich, tatsächlich. Seine Zähne waren mir aufgefallen. Plötzlich waren sie wieder da, die Bilder, die ich bis eben tief in meinem Gedächtnis vergraben hatte. Ganz deutlich sah ich das Gesicht des Mannes vor mir. Die spitzen Zähne und wie er sich in Luft auflöste. Und die merkwürdige Färbung seiner Augen. Sie waren tiefschwarz. So schwarz, wie es nicht normal wäre bei einem Menschen. Mein Mund klappte mir auf. Ich wollte etwas sagen, doch fand nicht die Kraft dazu.
    William nickte. Als hätte er die Erkenntnis in meinen Augen Aufflackern sehen. Vielleicht erkannte er aber auch nur die Panik in meinem Gesicht. „Keine Angst. Der kommt nicht wieder.“ Er stand vom Bett auf. „Du solltest jetzt schlafen“, sagte er mit samtweicher Stimme zu mir. „Du hattest die letzten Tage genug Aufregung für ein ganzes Menschenleben.“ Dann wendete er sich der Tür zu.
    Jetzt bekam ich schon wieder Angst. Diesmal nicht wegen des Erlebten, sondern weil er gehen wollte. Ich wünschte mir verzweifelt, dass er noch bei mir bleiben würde. Ich wollte, konnte jetzt nicht allein sein. Nicht nach dem, was ich heute erlebt hatte. Ich hatte Angst. Angst vor den Albträumen, die ich sicher haben würde. Angst davor alleine zu sein. Ich hatte das dringende Verlangen, ihn am Arm zu packen und zurückzuhalten. Zum Glück für mich war mein Verstand noch nicht ganz ausgeschaltet, und ich behielt meine Arme brav da, wo sie hingehörten – nahe bei mir. Außerdem hätte

Weitere Kostenlose Bücher