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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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panische Schreie hören. Meine Großmutter stand hinter dem Fenster und beobachtete, was hier draußen vor sich ging. Den Herzschlag meines Großvaters konnte ich von hinter der Haustür her wahrnehmen. Sein Herz rannte und stolperte, um dann wieder zu rennen. Ich wusste nicht was das bedeutete, aber ich wusste, dass das nicht gut war.
    All diese Dinge bemerkte ich, noch während der Dämon sich zu mir herumdrehte. Er holte mit einer seiner Klauen zum Schlag aus. Ich hielt den Stil der Harke mit beiden Händen und wehrte damit den Schlag ab und trat mit dem Fuß dem Dämon in den Bauch. Dieser strauchelte erschrocken rückwärts und schlug mit dem Rücken gegen die Hauswand.
    Mit Vampirgeschwindigkeit lief ich zu ihm, meine Waffe in der rechten Hand haltend wie einen Speer. Noch bevor der Dämon merkte, wie ihm geschah, rammte ich ihm mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, den Speer in die Brust.
    Die Augen des Dämons weiteten sich vor Schreck. Ein Glucksen entrann seiner Kehle, dann löste er sich vor meinen Augen in Schleim auf, der langsam die Wand hinunter rann und unten auf der Erde eine Pfütze bildete.
    Für einen Moment stand ich da, die Augen starr auf die Pfütze aus gelbem Glibber gerichtet und beobachtete, wie diese langsam in der Erde verschwand. Ich hatte soeben einen Dämon besiegt. Ich ganz alleine.
    Meine Großmutter kam aus dem Haus gerannt, starrte verwirrt auf den Rest von Schleim, der langsam in den Boden eindrang. „Du hast ihn getötet?“, keuchte sie, die Augen vor Schreck weit aufgerissen. Ich konnte den Geruch von Angst an ihr wahrnehmen.
    Ich nickte, kaum bereit selbst zu glauben, was ich da gerade getan hatte. Ich löste meinen Blick von dem Fleck, an dem gerade noch der letzte Tropfen, der bezeugen konnte, was geschehen war, verschwand. In den Brettern der Hauswand steckte noch immer meine Waffe. Ich zog sie mit einem kräftigen Ruck heraus. Zurück blieben ein Loch in der Wand und eine Spur aus gelbem Schleim.
    Dann erinnerte ich mich wieder an meinen Großvater. Ich lauschte und hörte ihn stöhnen. Sein Herz schlug noch immer in einem unregelmäßigen Rhythmus. „Ruf den Notarzt an“, befahl ich meiner Großmutter mit Nachdruck.
    „Warum?“, fragte sie.
    „Opa. Sein Herz schlägt nicht richtig.“
    Verwirrt schaute sie mich an, ging aber zurück ins Haus.
    Mein Großvater lag auf dem Sofa im Wohnzimmer, seine Hand fest auf seine Brust gepresst. Er keuchte. Ich setzte mich neben ihn und streichelte ihm beruhigend über die Hand.
    „Es ist vorbei, Opa. Alles in Ordnung. Du musst keine Angst mehr haben.“
    Er schaute mich an und warf mir einen liebevollen Blick zu. „Oma hatte recht“, stöhnte er. „Sie wusste es. Die ganze Zeit hat sie es gewusst. Du. Bist. Es.“ Dann schloss er die Augen. Die Luft entrann seinen Lungen und ich konnte hören, wie sein Herz immer leiser, immer langsamer schlug, bevor es ganz aufhörte, seinen Dienst zu tun. In der Ferne konnte ich das Martinshorn des Krankenwagens hören.
    Nachdem der Krankenwagen weg war, wartete ich gemeinsam mit meiner Großmutter auf den Leichenwagen. Meine Großmutter weinte. Sie zitterte am ganzen Körper und lief nervös in der Küche hin und her und putzte Gemüse für das Mittagessen. Ich konnte nicht weinen. Zu tief saß der Schock über den Tod meines Großvaters bei mir.
    Ich nahm meine Großmutter in die Arme und konnte den Blick nicht vom Körper meines Großvaters abwenden. Das Lächeln, das er mir geschenkt hatte, bevor sein Herz aufhörte zu schlagen, stand noch immer in seinem Gesicht. „Oma wusste es“, hatte er gesagt. Dass es Dämonen gab? Meinte er damit die alten Legenden der Miwok? Und was bin ich? Ich schüttelte den Kopf. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen.
    Meine Mutter war noch vor dem Leichenwagen da. Ich hatte sie vorhin angerufen, als der Krankenwagen und der Arzt da waren. Ich hatte gehofft, sie bräuchte das hier nicht sehen. Jetzt musste ich mit ansehen, wie sie vor der Leiche meines Großvaters zusammenbrach. Das alles wurde mir zu viel. Die Trauer, der Schmerz und der Anblick meines Großvaters. Ich rannte zur Haustür heraus, direkt in die Arme von William, der gerade die Stufen unserer Veranda hochstieg.
    William zog mich in seine Arme und hielt mich ganz fest. Tränen liefen über meine Wangen und ich schluchzte an Williams Brust. „Was ist passiert?“, fragte er leise flüsternd.
    „Mein Großvater“, brachte ich mit Mühe

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