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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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recht erstaunt, dass alles schon fertig war.
    Sie setzte sich schweigend neben mich, goss sich etwas Milch über ihr Müsli und beobachtete mich eine Weile. Ich konnte ihr Herz aufgeregt schlagen hören und rechnete deswegen schon mit dem, was jetzt kam. „Du siehst ihn immer noch. Du weißt das mir das nicht gefällt.“
    Aha, also immer noch Sturm. „Ich weiß, aber ich liebe ihn“, antwortete ich leise und Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch, bei diesem Geständnis.
    „Er ist gefährlich.“
    „Nein, das ist er nicht. Er würde niemals zulassen, dass mir etwas passiert. Er würde mir nie wehtun.“
    Meine Großmutter blickte mir besorgt in die Augen. „Ich habe nur Angst um dich.“
    Langsam wurde ich wütend. Wollte oder konnte sie mich nicht verstehen. Ich liebte William und nichts auf der Welt würde mich von ihm fernhalten. Auch nicht meine Großmutter, die ich über alles liebte. Aber das, was ich für William empfand, war so viel anders, so viel intensiver. Wenn er nicht in meiner Nähe war, verursachte mir das körperliche Schmerzen. „Wovor hast du Angst?“
    „Vor dem, was er aus dir machen könnte“, sagte sie ernst.
    „Was er aus mir machen könnte?“ Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Immer mehr bekam ich das Gefühl, dass sie mehr wusste, als mir lieb war.
    Meine Mutter betrat die Küche, gefolgt von meinem Großvater. „Der köstliche Duft von Kaffee hat mich aus dem Bett gelockt“, sagte sie und zwinkerte mir zu.
    „Ja, Josie hat heute Frühstück gemacht“, sagte meine Großmutter.
    „Gibt es auch Eier mit Speck?“, fragte mein Großvater mit einem breiten Grinsen.
    Ich stand auf, nahm einen Teller aus dem Schrank und füllte ihn mit Rühreiern und Speck. „Wie du sie magst, Opa“, lächelte ich.
    „Was macht William?“, fragte meine Mutter.
    „Ihm geht es gut. Heute Nachmittag gehen wir in den Wald“, sagte ich und vermied es absichtlich meine Großmutter anzusehen, deren Puls sich gleich beschleunigte. Ich konnte sogar hören, wie sie schwer schluckte.
    Großvater schlug die Zeitung auf und seufzte. „Wieder ein Vermisster. Diesmal kein Wanderer. Er verschwand auf dem Weg von Arbeit nach Hause. Ob wir ihn kennen? Hier steht nicht, wer es ist“, grübelte Großvater über dem Artikel und schob seine Brille zurück auf die Nase.
    Ich schluckte. Wurden jetzt schon Leute aus Vallington entführt? Meine Großmutter warf mir einen wissenden Blick zu. Schnell schaute ich wieder auf mein Müsli. Nur zu genau wusste ich, was sie dachte. Schweigend stand ich auf und spülte meine Schüssel ab. Dann verließ ich die Küche, um doch endlich duschen zu gehen. Besser duschen, als länger meiner Großmutter ausgesetzt zu sein. Langsam machte ich mir Sorgen. Ich kannte Großmutter nicht so. Sie war immer eine Freundin. Unterstützte mich und verteidigte mich, wenn es wieder einmal Ärger mit meiner Mutter gab. So weit ich mich zurückerinnern konnte, hatte ich nie Streit mit ihr. Dieser Streit jetzt machte mir schwer zu schaffen und ich litt sehr darunter. Es war, als würde sie von mir eine Entscheidung zwischen den beiden wichtigsten Personen meines Lebens verlangen. Eine Entscheidung, die ich niemals fähig wäre, zu fällen.
    Als ich wieder nach unten kam, hörte ich meine Mutter und meine Großmutter in der Küche streiten. „Der Junge ist nichts für Josie“, sagte meine Großmutter.
    „Der Junge ist zufälligerweise ganz nett“, verteidigte mich meine Mutter.
    Ich befand mich in einer verkehrten Welt. Normalerweise war meine Großmutter diejenige, die auf meiner Seite stand. Jetzt verteidigte meine Mutter mich. Ein Band schnürte sich um meinen Magen. Wie war es nur dazu gekommen?
    „Er hat sich so liebevoll um Josie gekümmert“, hörte ich meine Mutter sagen.
    „Das hätte er nicht tun müssen, wenn er sie nicht auf sein Motorrad gesetzt hätte, und daran glaub ich noch nicht einmal.“ So zornig hatte ich meine Großmutter noch nie erlebt. Wasser stieg mir in die Augen. Schluchzend verließ ich das Haus und rannte in den Garten hinaus, wo mein Großvater die Blumen goss.
    Er lächelte mich an, wischte mir eine Träne von der Wange und zog mich in seine Arme. „So geht das jetzt schon ein paar Tage. Deine Großmutter hat wirklich ein Problem mit deinem Freund.“
    „Aber warum? Ich versteh das nicht.“
    „Du weißt doch, wie sie ist. Sie ist mit den Legenden und Traditionen ihres Volkes aufgewachsen.“
    Meine Großmutter war zur Hälfte Miwok. Ihr

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