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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Vergnügen durch ihn zu gönnen. Die Wächter hatten genug davon.«
    »Meuterei!«
    »Nenn es, wie du willst. Ich führe jetzt das Kommando, und wir holen uns den Inkubus zurück.«
    »Einen Teufel werdet ihr tun!«, brüllte Sylvius, packte ein Buch aus dem obersten Regalfach und schleuderte es auf die Wachen. Es traf einen von ihnen seitlich am Kopf.
    »Ergreift ihn!«, befahl Bran.
    Ein rothaariger Wächter hatte einen schweren Reflexbogen bei sich, legte einen Pfeil an und zog.
    »Nein!« Constance warf sich nach vorn, um ihm das Ding aus den Händen zu schlagen. Doch der Pfeil pfiff bereits an ihr vorbei – so dicht, dass sie die Federn sirren hörte.
    Sie drehte sich um und sah, wie die Waffe Sylvius in die Seite traf. Seine ganze Gestalt leuchtete silbern auf, als er versuchte, sich in Staub zu verwandeln, doch das Leuchten erstarb sogleich wieder.
    Seine Flügel falteten sich in einem vollkommen falschen Winkel zusammen, und er fiel zu Boden.
    Zorn betäubte Constances Denken. Sie packte den Bogenschützen und warf ihn auf die Steine wie einen halbvollen Sack Hafer. Ihre Reißzähne hatten sich verlängert, und ihr Hunger wurde umso heftiger, als der Wächter nach Angst stank. Doch er war es nicht, was sie wollte. Ihr Drang, den Jungen zu beschützen, war stärker.
    Die anderen waren schon auf dem Weg zu ihrem Sohn. Also stieß Constance den Bogenschützen beiseite und rannte ihnen nach.
    Bran schrie Kommandos. »Trennt ihn von den anderen, vor allem von dem Hexer! Bringt Atreus in die Eckzelle, und schafft den hier nach unten!«
    Rasend vor Wut, griff Constance Brans tätowierten Arm und riss ihn zu sich herum. Sie schlug mit ihren langen scharfen Nägeln nach ihm, wobei sie auf seine Augen zielte, doch er wich zurück. Lange rote Schnitte platzten auf seiner Wange auf. Er ohrfeigte Constance, die kaum zuckte. Sein entgeisterter Blick entlockte ihr ein scharfes Lachen.
    »Ich bin kein kleines Mädchen mehr!«
    Dann schwang er sein Schwert in weitem Bogen.
    Oh!
    Sie konnte sich gerade noch mit einem Sprung hinter das Sofa retten, hörte, wie die schwere Klinge hineinschnitt und Bran fluchte, weil das Schwert in dem alten Rahmen steckenblieb. Holz ächzte und knarrte, als Bran die Klinge mühsam wieder hervorzog.
    Keuchend sah Constance sich nach etwas um, das sie als Schild nehmen konnte. Ihre Wut war nach wie vor größer als ihre Furcht. Jemand trat gegen das Sofa, so dass es ein Stück über den Boden rutschte. Constance bewegte sich mit ihm, immer noch auf der Suche nach einem Schutz gegen das Schwert.
    »Lasst sie!«, brüllte Bran. »Sie ist ein Nichts. Wir haben, was wir wollten.«
    Ein Nichts.
Diese Worte trafen Constance schlimmer, als es Brans Schwert gekonnt hätte. Sie musste etwas unternehmen. Hilfe holen. Alles, nur nicht hier hocken!
    Wie will ich vier Wächter überwältigen? Vor allem Bran?
Es war gleich. Sie musste einfach handeln. Sie durften ihr Sylvius nicht ein zweites Mal fortnehmen, erst recht nicht nun, nachdem Reynard gestürzt und niemand mehr da war, der die Wachen im Zaum hielt.
    Eigentlich wusste sie nichts darüber, wie man gegen Männer mit Schwertern kämpfte. Was bedeutete, dass sie improvisieren und das Beste hoffen musste.
    Von dem Zauber waberte noch Rauch auf dem Boden, der Constance in der Nase kitzelte. Sie beugte den Kopf und sah unter dem Sofa hindurch, wie weit die Wachen entfernt waren.
Heilige Bridget!
Einer der Männer trug moderne geschnürte Stoffschuhe – zweifellos eingetauscht gegen einen von Lors gefangenen Hunden. Constance stockte der Atem. Es war eine Sache, eine Kerkerwache zu sein. Eine gänzlich andere indessen war es, Gefangene für bequeme Schuhe zu verkaufen.
Dem trete ich in den Hintern, dass er bis Kilkenny fliegt!
    Kurzentschlossen gab sie ihre Suche nach einem Schild auf und begann, auf Ellbogen und Knien vorwärtszukrabbeln, während sie sich zugleich nach einem günstigen Ausgangspunkt umschaute. Sie brauchte genügend Platz, um sich aufzurichten, bevor sie sich verteidigen musste.
    Die Wachen bewegten sich schon zur Tür, wie sie an dem Klimpern ihrer Rüstungen und den rauhen Stimmen erkannte. Sylvius konnte sie nicht heraushören, und das war schrecklicher, als es ein Schmerzensschrei hätte sein können.
Verdammter Mist!
    Sobald die Wächter auf Abstand zum Sofa waren, wurde es für Constance leichter, sich zu bewegen. Sie krabbelte um das hintere Sofaende herum, hielt sich allerdings noch unten, wo sie nicht zu sehen war. Panisch

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