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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Sie hustete leise. »Verflucht, das stinkt!«
    »Mach, dass du rauskommst! Ich würde wetten, dass das eine Art Giftgas ist, und ich habe keine Ahnung, was es mit menschlichem Lungengewebe anrichtet.«
    »Was ist mit dir?«
    »Ich muss nicht atmen.«
    »Das heißt nicht, dass es für dich nicht giftig ist.«
    Als das Schaben wieder einsetzte, bemerkte Alessandro, wie Ashe sich halb duckte, sprungbereit.
    »Was zur Hölle ist das?« Sie kam näher.
    Nun ließ er sie und nahm sein Schwert herunter. Nicht dass er ihr vertraute, aber im Moment gab es andere Bedrohungen – interessantere Beute für die Jägerin. Sie hustete wieder und vergrub ihr Gesicht in der Ellbogenbeuge.
    Plötzlich erschien ein Licht inmitten der Dunkelheit, ein orange-rötliches Aufblitzen. Es war so lebendig, dass Alessandro es wie einen Hieb spürte. Ebenso rasch verschwand es wieder, doch das Nachbild hatte sich in seinen Kopf gebrannt.
    »War das Feuer?«, flüsterte Ashe.
    Ehe er antworten konnte, erschien das nächste Glühen, dunkelrot wie Kaminglut. Nein, es waren zwei glühende Punkte, ungefähr in Schulterhöhe. Und ihnen folgte ein erneutes Schaben, wie ein Panzer oder Schuppen auf Stein. Ein Schwanz? Krallen?
    Augen.
    Schuppen auf Stein.
    Lang und niedrig wie eine große Echse.
    Flammen.
    Merda!
In ihm schrillten sämtliche Alarmglocken.
    Ashe griff panisch nach seinem Arm. »Ach du Scheiße!«, hauchte sie atemlos. Offenbar hatte sie denselben Schluss gezogen wie er.
    Ein Drache.
    Der Burgeinsturz lockte die Kreatur aus den untersten Ebenen herbei.
    »Lauf!«, befahl Alessandro ihr und staunte selbst, wie ruhig er sich anhörte. »Eine Sterbliche hat in diesem Kampf keine Chance.«
    Halb rechnete er damit, dass das Ungetüm auf sie zugestürmt kam, doch es blieb, wo es war, die blutroten Augen flackernd auf sie gerichtet. Es musste gute dreißig Meter entfernt sein, und dennoch konnte er die Hitze fühlen, die sein Körper abstrahlte. Drachen lebten im Feuer. Sie trugen Feuer in sich. Er hatte gehört, dass man sich verbrannte, wenn man bloß ihre Haut berührte.
    »Ich bin die einzige Verstärkung, die du hast. Finde dich damit ab!« Ashe ließ seinen Arm los und nahm das Maschinengewehr nach vorn, das sie auf dem Rücken trug. »Was meinst du? Bauch?«
    Alessandro zuckte mit den Schultern. Sie hatte recht. Sonst war niemand hier, der ihm helfen konnte, und Ashe Carver war eine Kämpferin. »Normalerweise sind Kehle oder Augen bei allem gute Ziele.«
    Ashe machte sich gerade. »Wir haben die Kids bis zum Mittagessen hier rausgeschafft!«
    Die Drachenaugen bewegten sich, und mit ihnen setzte wieder das Schaben ein. Es waren Schuppen, die das Geräusch verursachten, wenn der Drache mit seinem Schwanz über den Steinboden strich.
    Er kroch auf sie zu. Hätte Alessandro raten sollen, hätte er gesagt, dass der Drache neugierig war. Langsam ging er rückwärts und zog Ashe mit sich. Dies war sein erster Drache, da hätte er gern einen Moment zum Planen gehabt.
    »Wir müssen uns trennen. Such dir Deckung! Wir sind ein zu gutes Ziel, wenn wir zusammen stehen.« Sein vorherrschender Gedanke war Feuer. Vampire brannten leider verdammt leicht, und getoastet konnten sie nicht aus dem Grab aufstehen und nachts herumwandern. »Zieh dich in irgendeine Nische zurück! Die Steine schützen vor der Hitze.«
    »Verstanden.« Ashe löste sich von ihm und schlich in den Schatten auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors, wo ihre Umrisse mit der Dunkelheit verschwammen.
    Wider besseres Wissen war Alessandro eigentlich ganz froh, sie dort zu haben.
Gemeinsame Abschlachtaktionen stärken die Familienbande?
Er glitt zurück den Korridor entlang, bis er den Eingang zu einem Seitengang fand, in dem er dem Drachen auflauern konnte. Diesen Kampf konnten sie nicht mit Stärke gewinnen, deshalb wollte Alessandro den Drachen aus dem toten Winkel angreifen, möglichst weit weg von den Flammen.
    Als die Kreatur sich näherte, wurde ihre Form im Schein der glühenden Augen deutlicher. Alessandro kannte niemanden, der je eines dieser großen Ungeheuer gesehen hatte, auch wenn es reichlich Legenden über sie gab. Anders als Wertiere oder Vampire waren Drachen wahrhaft wilde Kreaturen. Sie töteten, fraßen und legten ihre Eier heute noch auf dieselbe Weise wie zu Zeiten ihrer Dinosauriercousins. Menschliche Siedlungen stellten für sie ein Snack-Büfett dar. Dies war die Sorte Kreatur, für welche die Burg ursprünglich gedacht gewesen war – eine, für die

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