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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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machen mir nur Spaß, wenn ich die Peitsche kriege. Außerdem … Werkatzen? Das ist ja, als würde man Miezekatzen zugucken, die mit Isolierband spielen!«
    Vor lauter Überraschung musste Mac lachen. Ashe warf ihm ein mattes Lächeln zu.
    »Wo wir gerade bei Werkatzen sind: Ich habe was im Radio gehört«, erzählte sie. »Ich glaub, das war der Unisender. Irgendwas über eine Tür in einer Gasse, die zu einem großen Geheimnis namens
Die Burg
führt.«
    »Vergiss es!«
    »Lass das Lügen! Es steht dir nicht«, entgegnete sie und steuerte das andere Ende der Gasse an.
    Mist!
    Mac sah, wie sie an der Küchentür des Chinarestaurants vorbeiging, die von einem großen weißen Kübel offen gehalten wurde. In dem Licht, das von drinnen auf die Gasse fiel, sahen Ashes schmale Gestalt und ihr blondes Haar aus, als gehörten sie zu einem Teenager. Ihr Hüftschwung hingegen nicht.
    Mac hatte keinen Grund, länger zu bleiben. Dennoch verharrte er einen Moment vor der Burgtür, weil er auf einmal hundemüde war. Es war höchste Zeit, nach Hause zu gehen und seine Kopfschmerzen auszuschlafen, aber er zögerte. Was machte Constance gerade? War sie noch in dem Sommerzimmer und überlegte sich neue Strategien, wie sie ihn beißen könnte?
    Ein verdrehter Teil seines Ichs hoffte es. Ein sehr dämlicher, verdrehter Teil.
    Mac neigte den Kopf. Er durfte sie nicht wollen. Er wollte sie nicht wollen. Aber er tat es. Und das war keine absurde Lust auf ein paar scharfe Zähne, die ihn überkam. Constance war außerdem immer noch eine Frau, so wie Mac immer noch ein Mann war. Er hatte dieser Frau in die Augen gesehen und war geliefert gewesen.
    Genauso musste Caravelli einst Holly angeschaut haben, dessen war Mac sich sicher. Und die beiden hatten es möglich gemacht, nicht? Eben erst hatte er miterlebt, wie sie sich gemeinsam gegen Ashe stellten.
    Das kann ich so was von gar nicht gebrauchen!
Noch während er es dachte, empfand er eine schmerzliche Resignation. Constance hatte ihn vielleicht noch nicht gebissen, doch sie war ein fester Punkt auf seinem Radar, und sie hatte noch weit größere Probleme, als dass die Wächter ihr Kind gestohlen hatten.
Mist!
    Mac brachte es nicht fertig, tatenlos zuzusehen. Nicht dass er die ganze Verwandlungsnummer guthieß, aber es musste eine bessere Methode geben als die, loszuspringen und einen Fremden zu beißen. Leider hatte Mac nicht den blassesten Schimmer von Vampirisierung. Falls sie kein lebendes Opfer erwischte, dessen Blut sie trinken konnte, was passierte dann? Wie würde sie sich verändern? Blieb ihre Persönlichkeit dieselbe? Sollten Vampire nicht eigentlich einen Sponsoren, einen Teamchef – oder wie immer sie das nannten – haben? Das müsste er Caravelli fragen. Vielleicht konnte er helfen.
    Mac hörte ein Motorrad, das ungefähr einen Block entfernt gestartet wurde. Die Maschine erwachte wummernd zum Leben.
    Konnte Constance von einem Kerl trinken, der nur teilweise menschlich war?
Wobei dieser Teil kleiner und kleiner wurde?
Mac verdrängte die Erinnerung an seinen Dämon, der sich geregt hatte, um sie sein zu machen.
Das kommt nicht wieder vor. Darf es nicht. Ich traue mir selbst nicht, wenn die dunkle Seite in mir zu stark wird.
    Er legte eine Hand an die Tür, worauf die wirbelnde Energie der Magie ihm bis in seinen ohnehin schon angegriffenen Bauch fuhr.
Womöglich kann ich etwas tun, den Inkubus retten und das Mädchen küssen, doch was wäre bis dahin noch von mir übrig?
    Nach jedem Mal, das er in der Burg gewesen war, kehrte er weniger menschlich zurück. So viel stand fest.
    Nichtsdestoweniger war Arbeit zu erledigen. Die Sorte Arbeit, in der er gut war und die er liebte. Falls er nicht hineinging und Constance half, Sylvius zurückzuholen, den Wächtern in den Arsch zu treten und das Verbrechen wiedergutzumachen, das begangen worden war, würde Mac jenen Teil von sich verraten, der ihm der wertvollste war. Der ihn überhaupt erst menschlich machte und ihm wichtig genug gewesen war, dass er Polizist wurde.
    Du wirst dämonisiert, wenn du es tust, aber du willst verdammt sein, wenn du es nicht tust.
    Gedankenverloren, wie er war, fühlte er die Ducati eher, als dass er sie hörte. Mac wirbelte herum und sah, wie das Motorrad die Gasse hinuntergerauscht kam, Ashe auf dem Sattel hockend wie eine Walküre auf ihrem Hengst. Macs Kopfschmerzen kosteten ihn einen Sekundenbruchteil Reaktionszeit. Er sprang zur Seite.
    Er war nicht einmal sicher, ob sie ihn erwischt hatte, aber

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