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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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war zu groß, zu ungelenk und zu fremd. Nicht zu vergessen die wütenden Hormone.
Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Wieso passiert das?
    Wieder verhakte sich sein Hirn, das mit einer solchen Flut von Panik und Entsetzen schlicht überfordert war.
Was ist das? Noch mehr Dämonenmist? Ein Fluch?
    Alles, was er wollte, war, einfach wieder menschlich sein. Stattdessen bekam er Mac 3.0, die maskuline Männerversion. Er machte eine Faust und beobachtete das Spiel der zusätzlichen Muskeln in seinem Unterarm. Vorher war er schon stark gewesen, fit, bestens in Form, aber seine Dämonenkraft war durch seine Menschengestalt eingeschränkt worden. Dieser Körper war zu weit mehr fähig. Er war in seine Dämonenkräfte hineingewachsen.
    Vielleicht war das von Anfang an der Sinn und Zweck gewesen, nur dass Hollys Magie es behindert hatte. Also schlug die Entwicklung jetzt eine neue Richtung ein. Unter dem Einfluss der Burg verwandelte er sich immer noch, bloß anders.
Das ist doch bescheuert! Leute renovieren Gebäude, nicht andersherum.
    Mac entspannte die Faust und fühlte, wie sein Blut in die sich lockernden Finger floss. Immer wenn er in die Burg kam, geschah irgendetwas Bizarres. Wieder holte er tief Luft und bemerkte, dass sein Brustkorb sich weiter dehnte als zuvor. Eigentlich war er für seine Ansprüche stets hinreichend groß und kräftig gewesen. Jetzt besaß er eine Statur, als hätte er sein Leben lang Mammuts gejagt, keine Gauner. Die meisten Männer wären wohl begeistert gewesen. Ihm hätte nach Jubeln zumute sein sollen, so potent und stark, wie er neuerdings war. Stattdessen war er stinksauer. Ihm reichte es endgültig, dass diese verfluchte Magie irgendwelchen Quatsch mit ihm anstellte.
    Wenigstens stabilisierte seine Wut ihn ein bisschen. Und die kalte Luft machte seinen Kopf etwas klarer. Mac richtete sich auf und blickte auf Fairview hinab. Die Stadt sah aus wie immer, was ja schon einmal beruhigend war. Im bleichen Morgenlicht leuchteten rostrote und goldene Flecken in den Bäumen. Das Meer weiter weg schimmerte abwassergrau. Die Stadt erwachte pulsierend.
    Auch in ihm pulsierte es. Dieses komische elektrisierende Gefühl, das er vorher schon gespürt hatte, rauschte mit Höchstgeschwindigkeit durch seinen Kreislauf. Mac war geradezu wahnsinnig lebendig. Jede Faser seines neuen Körpers wollte rennen, kämpfen und diese brodelnde Energie verbrennen.
    Unter alldem summten seine Dämonenkräfte in einem dunklen Goth-Chor. Sie hatten sich einiges an Raum dazuerobert, so dass Mac sich sehr viel weniger zivilisiert vorkam.
Ich bin derart am Arsch! Wie zur Hölle soll ich hiervon wieder runterkommen? Bin ich denn überhaupt noch ein bisschen menschlich?
    Tja, zumindest dürfte es als neugeborener Superman um einiges leichter werden, es mit Idioten wie Bran aufzunehmen.
    Mac bemerkte, wie der Vorhang in der Nachbarwohnung wippte. Von dort hatte man direkten Blick auf seinen Balkon, weshalb Mac ihn so selten nutzte.
Klasse!
Er blickte sich um und sah einige weitere Frauengesichter in anderen Fenstern. Eine hatte sogar ein Fotohandy gezückt.
    Ihm fielen ein paar recht saftige Obszönitäten ein, wohingegen ein ziemlich weit verdrängter Teil seines Egos in einen Freudentanz ausbrach. Dem stampfte Mac im Geiste sofort in die Parade und ging wieder nach drinnen, wo ihm die Enge seiner Wohnung erdrückend vorkam. Sein Hunger verwandelte sich in Übelkeit. Wenn er nicht bald etwas aß, würde er umkippen.
    Er zog das erkaltete Brot aus dem Toaster, schob sich ein Stück in den Mund, steckte zwei neue Scheiben in die Schlitze und drückte den Hebel nach unten. Mit einem erleichterten Seufzer kaute er auf dem trockenen Toast, den er mit einem Schluck schwarzen Kaffees hinunterspülte. Erst dann brachte er die Geduld auf, die zweite Hälfte zu buttern. Er wühlte in seinem Kühlschrank nach einem Stück Käse, riss die Verpackung auf und brach sich mit den Fingern einen Brocken ab, statt ein Messer zu holen. Als die nächsten Toasts fertig waren, hielt er es genauso, und er blieb dabei, bis er annähernd alles gegessen hatte, was sein Kühlschrank hergab. Danach sah er in der Tiefkühltruhe nach. Dort war nichts außer gefrorenen Erbsen. Er hätte in ein Restaurant gehen können, doch er war nicht sicher, ob er schon bereit war, der Welt den SuperMac vorzuführen.
    Ein Großeinkauf jedoch war zwingend notwendig. Mac schenkte sich Kaffee nach. Solange er denken konnte, trank er ihn schwarz ohne alles, aber jetzt goss er

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