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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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sich Milch und schippte Zucker hinein, als gäbe es kein Morgen. Wie viel Brennstoff brauchte so ein Mordskörper eigentlich? Seine Knochen schmerzten viehisch. So dürfte man sich nach der Streckbank fühlen.
Muss echt wehtun, ein Werwesen zu sein. Daran habe ich vorher noch nie gedacht.
    Er schlürfte seinen Kaffee, hielt sich sozusagen selbst hin.
    Was machst du? Die ganze Hinhaltenummer, bis du kapiert hast, was los ist, bringt rein gar nichts.
Aber was blieb ihm anderes übrig, wenn er nicht schreiend durch die Stadt rennen wollte?
    Gib’s zu: Wer will nicht in einem besseren Körper aufwachen? Und es ist ja nicht so, als hättest du noch nie vorher die Spezies gewechselt.
    Aber der hier bin nicht ich!
    Tja, jetzt schon.
    Das ist nicht unbedingt ein Zugewinn.
    Als er sich hinsetzte, ächzte der Küchenstuhl unter dem ungewohnten Gewicht. Mac fühlte sich gesund, bloß wahnsinnig heiß, als wäre das Fieber von gestern zu einer Dauereinrichtung geworden.
    Hunger wütete in ihm, so wie das letzte Mal, als er sich in einen Dämon verwandelt hatte. Das einzig Positive war, dass dieser Körper anscheinend keine Seelen fressen wollte. Er zog eindeutig Fleisch vor. Große, sehr große Mengen Fleisch.
    Sein Körper wollte kämpfen, seine Kraft mit einer anderen messen, und er wollte überlegen sein.
    Außerdem wollte der Körper Sex, und nicht von der hübschen Sorte.
    Mac dachte an Constance, zart und klein und schmerzlich nach seiner Berührung verlangend. Er hatte ihr Verlangen gerochen wie eine Moschusnote, die unter ihrem Parfüm aufblühte. Es drängte ihn, sie zu bekommen, sie auf die Weise einzunehmen, wie ihre hungrigen Lippen ihm verraten hatten, dass sie ihn einnehmen wollte.
    Und der Vampirknutschfleck? Dieser Körper konnte ihn verkraften.
Nur zu, Süße! Beiß mich, wenn du dich traust!
Diesem Gedanken hing er eine Weile nach und entsann sich, wie dringend sie ihn hatte verführen wollen.
Ja, o ja!
    Oh. Hmm.
    Nachdem er sich von seinem mentalen Heimkino gelöst hatte, stellte Mac den Kaffeebecher ab, wobei er extra vorsichtig mit dem empfindlichen Keramikhenkel umging.
Dieser neue Körper braucht wohl als Erstes eine kalte Dusche.
Schließlich wartete er mit dem gesamten ungezügelten Enthusiasmus eines Siebzehnjährigen auf.
Super! Ich werde nie wieder darum beten, ein schärferer Typ zu sein.
    Abermals verkrampfte sein Magen sich vor Hunger, denn offenbar hatte er das gigantische Frühstück schon vergessen.
Das ist lachhaft!
    Als das Telefon bimmelte, war Mac regelrecht froh, eine Verbindung zur normalen Welt herstellen zu können, hob ab und hielt sich den Hörer behutsam ans Ohr. Ihm gingen Bilder von einem versehentlich zerquetschten Apparat durch den Kopf.
    »Macmillan.« Fast hätte er das Telefon fallen gelassen. Seine Stimme hörte sich völlig anders an, hallte ihm durch den großen Brustkorb und vibrierte noch dazu vor Anstrengung.
    »Hallo? Mac?« Es war Holly.
    »Hi«, sagte er, räusperte sich und versuchte, seine Stimme auf ihr vertrautes Volumen zurückzufahren.
    »Entschuldige, dass ich so früh anrufe. Bist du erkältet?«
    Noch einmal räusperte er sich und kam sich vor wie ein Sportcoupé, das als Monstertruck aufgewacht war. »Weißt du zufällig, ob die Burg ihre eigenen Superkrieger kreiert?«
    »Die Wächter? Mac, ist alles okay? Du klingst merkwürdig.«
    Wächter.
War es das, was er geworden war? Aber die Wachen waren ursprünglich menschlich, keine Dämonen. Sie waren mittels Schwüren und Zaubern verpflichtet worden und wurden gegen ihren Willen in dem Gefängnis festgehalten – verbannt von einem abgedrehten Geheimbund, dessen Aufgabe einzig darin bestand, Burgwachen zu liefern. Das hatte rein gar nichts mit Mac zu tun.
    »Mac? Was ist los?«
    Wie viel wollte er verraten? Er war zu hungrig, um klar zu denken, zu ungeduldig für umständliche Erklärungen und zu verängstigt. Vor allem aber war die Geschichte rasend peinlich. »Nichts. Alles bestens«, antwortete er.
    »Ich habe etwas über Dämonenkisten gefunden und dachte, du willst die Information möglichst schnell haben.«
    Der Cop in ihm wurde wach. Wenigstens war der noch unversehrt!
    »Schieß los!«
    »Sie sind nicht unbedingt weit verbreitet, aber auch nicht selten. Ich war in der Wohnung meiner Grandma und habe mir ein paar von ihren Büchern angesehen, in denen ich natürlich fündig wurde. Ich habe einen Talisman gebastelt, der dich davor schützen sollte, in ein Dämonengefängnis gesogen zu

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