Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
Vom Netzwerk:
auf Nase, Augen und Stirn zu hauchen, ehe er seinen Kopf hob.
    »Es ist ein Glück, dass ich nicht atmen muss«, stellte sie spitz fest, wenn auch mit zittriger Stimme.
    Ihr waren die Lider zugefallen, die sie nun wieder öffnete. Für einen Moment schien es, als könnte sie ihn gar nicht klar sehen. Dann fixierten ihre Augen ihn, und ihre Stirn kräuselte sich. Zugleich stemmte sie eine Hand gegen seine Brust und drückte ihn weg.
    Er ließ sie.
    Sie neigte den Kopf etwas zur Seite, um ihn besser zu sehen. Ihre Furcht wich konzentrierter Vorsicht. »Conall Macmillan, was ist dir geschehen?«
    Er zog eine Braue hoch. »Gefällt dir, was du siehst?«
    »Bei allen Heiligen, was hast du getan?« Obwohl sie flüsterleise sprach, klang ihr Ton scharf. »Und du brennst regelrecht. Bist du krank? Mit welcher Magie hast du dich eingelassen?«
    Ihm war, als hätte er einen Anflug von Sorge wahrgenommen. Er schluckte, wobei ihm auffiel, dass ihr Geschmack auf seiner Zunge haftete. »Es ist einfach passiert. Mir geht es gut.«
    Constance richtete sich auf die Ellbogen auf, so dass um ein Haar ihre Nasen zusammengestoßen wären. Ihr Blick wanderte an ihm hinab. Sie spannte sich sichtlich an, dann traten rosige Kreise auf ihre sehr weißen Wangen. »Ja, das sehe ich.«
    Unweigerlich musste er grinsen, als ihre Augen sich vor Interesse weiteten. Er beugte sich vor und nutzte sein Gewicht, um sie auf das Bett zurückzuzwingen. Dann stützte er einen Ellbogen auf und seinen Kopf auf seine Hand. Mit der freien Hand zupfte er an dem Band, das ihre Jacke zusammenhielt, und löste es hastig.
    Constance hielt seine Hand fest. »Weißt du, dass du ganz und gar nicht mehr menschlich riechst? Du riechst
anders.
«
    Ihre Worte erschreckten Mac. »Was heißt das?«
    »Du hast dich vollständig gewandelt. Nun bist du ein Dämon, kein ›halber‹ mehr!«
    Diese Bemerkung genügte, dass Macs Stimmung in tiefste Finsternis stürzte. Er rollte sich von Constance weg und setzte sich auf. »Ich habe mir nicht gewünscht, was mit mir passiert ist.«
    Nicht menschlich.
Er hatte schon seinen Job verloren, seine Kollegen und seine Freunde. Folglich hätte es ihm nicht allzu viel ausmachen sollen. Es war wie das letzte Flackern einer sterbenden Glühbirne, die verglimmte, weiter nichts.
    Doch er hatte so sehr für einen Weg zurück gebetet!
    Angespornt von den hitzigen Emotionen, regte der Dämon sich, der Schatten durch Macs Gedanken hetzte. Er fühlte, wie der Dämon sich anpasste, wie er überlegte, diese neue Form bestmöglich zu nutzen, deren Stärke und Riesenappetit auszukosten. Nein, das einzig Menschliche in ihm bildete seine Vernunft und was noch von seinem Bewusstsein übrig war. Der Rest lag verstreut wie Treibgut von einem Schiffbruch.
    Dämonen zerstören.
    Constance setzte sich hinter ihm auf, ihre Hände auf seinen Schultern. Ihre Berührung war zaghaft, doch er spürte, dass sie ihn trösten wollte. »Das wolltest du nicht hören, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Es tut mir leid.« Sie verstummte kurz. »Weshalb bist du gekommen?«
    »Weil ich sagte, dass ich wiederkomme.«
Marke oder nicht, ich bin immer noch der Kerl, der Leuten hilft.
    »Ich war nicht sicher, ob ich dich wiedersehe. Ich habe weiter nach Viktor und dem Quartier der Wächter gesucht.«
    Als Mac sich zu ihr drehte, rutschten ihre Hände von seinen Schultern. Sie hockte auf ihren Fersen, so dass ihr langes schwarzes Haar wie ein Schleier über ihren Oberkörper fiel. Die Bänder ihrer Kleider baumelten in ihren Schoß. Mac stockte der Atem, so sehr entflammte der Anblick ihn. »Ich habe dir versprochen, dass ich dir helfe, Sylvius zu finden.«
    »Aber das ist nicht der einzige Grund, aus dem du wiedergekommen bist«, ergänzte sie merklich unsicher.
    »Nein, ich bin auch hergekommen, um dich zu nehmen.«
    »Was?«
    Neandertaleralarm!
»Ähm, ich meine, um dich zu lieben.«
Hör mal, Kumpel, du kannst ja Klein-Mac beherrschen, aber lass meinen Mund aus der Nummer raus!
    Was Mac nicht für möglich gehalten hätte, trat ein: Constance wurde noch blasser. Und abermals zeigten sich rosa Flecken auf ihren Wangenknochen. Angst, Erregung und Wut rangen in ihr, wie er ihr deutlich ansah.
    »Du möchtest, dass ich meine Röcke für deinesgleichen lüpfe?« Sie warf sich das Haar über die Schultern und kniff die dunkelblauen Augen ein wenig zusammen. »Warum sollte ich das wollen? Dein Blut wäre von keinerlei Nutzen mehr für mich. Sein Geruch verlockt mich nicht halb so sehr wie

Weitere Kostenlose Bücher