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Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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das Leben in der Akademie mehr und mehr vereinnahmte.
    Der Schock unserer Rückkehr hatte sich ein wenig gelegt, und wir verfielen langsam in eine semikomfortable Routine. Meine Tage drehten sich um die Kirche, das Mittagessen mit Lissa und alles, was ich davon an Geselligkeit ergattern konnte. Da mir jede echte Freizeit verwehrt war, fiel es mir nicht allzu schwer, mich aus dem Rampenlicht zu halten, obwohl es mir durchaus gelang, hier und da ein wenig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, trotz meiner noblen Ansprache, die ich Lissa über „den goldenen Mittelweg ʺ gehalten hatte. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich flirtete gern, ich mochte Cliquen, und es gefiel mir, im Unterricht witzige Bemerkungen zu machen.
    Lissas neue, zurückhaltende Art erregte schon deshalb Aufmerksamkeit, weil sie so sehr von dem abstach, was die anderen früher von ihr gewohnt gewesen waren, als sie stets bei den übrigen Angehörigen der königlichen Familien mitgemischt hatte.
    Die meisten Mitschüler ließen es aber einfach auf sich beruhen und akzeptierten, dass die Dragomir-Prinzessin von dem gesellschaftlichen Radar verschwunden und nun zufrieden war, mit Natalie und deren Anhang zusammen zu sein. Bei Natalies Geplapper hatte ich manchmal nach wie vor das Bedürfnis, mit dem Kopf gegen eine Wand zu rennen. Aber sie war wirklich nett ‐ netter als fast alle anderen Hochadeligen. Und meistens machte es mir Spaß, mit ihr zusammen zu sein.
    Und genau so, wie Kirova gedroht hatte, war ich tatsächlich fast die ganze Zeit damit beschäftigt, zu trainieren oder zu arbeiten. Aber als mehr Zeit verging, hörte mein Körper auf, mich zu hassen. Meine Muskeln wurden härter, meine Ausdauer wuchs. Ich bekam im Training noch immer einen Tritt in den Hintern, aber nicht mehr ganz so schlimm wie am Anfang, was immerhin schon mal etwas war. Den größten Tribut forderte das Ganze anscheinend von meiner Haut. Dadurch, dass ich mich so oft draußen in der Kälte befand, wurde mein Gesicht rissig, und einzig Lissas stete Anwendung von Hautpflegelotionen bewahrte mich davor, vor der Zeit zu altern. Gegen die Blasen an meinen Händen und Füßen konnte sie allerdings nicht viel tun.
    Auch was Dimitri und mich betraf, entwickelte sich eine gewisse Routine. Mason hatte recht behalten: Der Wächter war tatsächlich ungesellig. Dimitri verbrachte nicht viel Zeit mit den anderen Wächtern, obwohl klar war, dass sie ihn alle respektierten. Und je häufiger ich mit ihm arbeitete, umso mehr wuchs auch mein Respekt vor ihm, obwohl ich seine Trainingsmethoden eigentlich nicht verstand.
    Sie waren keineswegs hart. Wir fingen in der Turnhalle immer mit Dehnübungen an, und in letzter Zeit hatte er mich danach hinausgeschickt, um zu laufen und dem zunehmend kalten Herbst in Montana zu trotzen.
    Drei Wochen nach meiner Rückkehr in die Akademie ging ich eines Tages vor dem Unterricht in die Turnhalle und fand ihn auf einer Matte liegend; er las ein Buch von Louis L ʹ Amour. Irgendjemand hatte einen tragbaren CD-Player mitgebracht, und obwohl mich das zuerst aufmunterte, konnte ich dasselbe von dem Song, der daraus tönte, nicht sagen: „When Doves Cry ʺ von Prince. Es war peinlich, den Titel zu kennen, aber einer unserer früheren Mitbewohner war von den Achtzigern wie besessen gewesen.
    „Hey, Dimitri ʺ , rief ich und warf meine Tasche auf den Boden. „Mir ist klar, dass das in Osteuropa gerade ein Hit ist, aber meinen Sie nicht, wir könnten etwas hören, das nicht vor meiner Geburt aufgenommen wurde? ʺ
    Nur seine Augen flackerten in meine Richtung; der Rest seiner Haltung blieb unverändert. „Was für eine Rolle spielt das für Sie? Ich bin derjenige, der die Musik hören wird. Sie werden draußen sein und laufen. ʺ
    Mit einer Grimasse setzte ich einen Fuß auf eine Querstange des Klettergerüsts und dehnte meine Achillessehnen. Unterm Strich begegnete Dimitri meiner Schnippigkeit mit gutmütiger Toleranz. Solange ich im Training nicht bummelte, hatte er gegen meine ständigen Bemerkungen nichts einzuwenden.
    „He ʺ , fragte ich, während ich schon mit den nächsten Dehnübungen begann, „wozu soll diese ganze Lauferei eigentlich gut sein? Ich meine, mir ist die Bedeutung von Ausdauer und all dem durchaus klar, aber sollte ich nicht langsam irgendwelche Schläge und Tritte trainieren? Beim Gruppentraining bringen Sie mich immer noch um. ʺ
    „Vielleicht sollten Sie fester zuschlagen ʺ , bemerkte er trocken.
    „Ich meine es ernst. ʺ
    „Es ist

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