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Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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das Haar bemerkt hatte, dass er überhaupt immer alles an ihr bemerkte. „Die Leute zeigen diesen blödsinnigen Ausdruck auf dem Gesicht, wenn du mit ihnen redest. Und nicht nur irgendwelche Leute ‐ du kannst es auch bei Moroi tun. Wahrscheinlich ebenso bei Dhampiren. Und das ist verrückt. Ich wusste nicht mal, dass es möglich ist. Du bist eine Art Superstar. Eine Art böser, Zwang missbrauchender Superstar. ʺ Es war zwar eine Anklage, aber sein Tonfall und seine Ausstrahlung verströmten die gleiche flirtende Haltung, wie er sie zuvor schon an den Tag gelegt hatte.
    Lissa wusste nicht, was sie sagen sollte. Er hatte recht. Alles, was er gesagt hatte, entsprach der Wahrheit. Ihr Zwang war es, der es uns möglich gemacht hatte, alle Behörden weiträumig zu umschiffen und ohne Hilfe durch Erwachsene in der Welt draußen zurechtzukommen. Der Zwang war es auch, der es uns erlaubt hatte, die Bank dazu zu bringen, sie ihr Erbe anzapfen zu lassen.
    Und dies galt als genauso schlimm wie die Benutzung von Magie als Waffe.
    Warum nicht? Es war ja eine Waffe. Eine mächtige Waffe, eine, die man sehr leicht missbrauchen konnte. Moroikindern wurde schon in jungen Jahren eingebläut, dass Zwang sehr, sehr falsch war. Man brachte niemandem bei, wie man ihn benutzte, obwohl technisch gesehen jeder Moroi die Fähigkeit dazu besaß. Lissa war irgendwie in diese Sache hineingestolpert ‐ tief hinein. Und wie Christian festgestellt hatte, sie konnte gegen Moroi Zwang einsetzen ebenso wie-gegen Menschen und Dhampire.
    „Also, was wirst du tun? ʺ , fragte sie. „Wirst du mich melden? ʺ
    Er schüttelte den Kopf und lächelte. „Nein. Ich linde das heiß. ʺ
    Sie starrte ihn an; ihre Augen weiteten sich, und ihr Herz raste. Etwas an der Form seiner Lippen faszinierte sie. „Rose hält dich für gefährlich ʺ , platzte sie nervös heraus. „Sie denkt, du könntest den Fuchs getötet haben. ʺ
    Ich wusste nicht, wie ich dazu stand, plötzlich in diese bizarre Unterhaltung hineingezogen zu werden. Einige Leute hatten Angst vor mir. Vielleicht gehörte er zu ihnen.
    Nach der Erheiterung in seiner Stimme zu schließen, als er nun sprach, war das offenbar nicht der Fall. „Die Leute halten mich für labil, aber ich sage dir, Rose ist zehn Mal schlimmer. Natürlich macht es das den Leuten schwerer, dir eins zu verpassen, daher bin ich absolut dafür. ʺ Er ließ sich auf die Fersen sinken und erlöste sie endlich von der Intimität ihrer Nähe. „Und ich habe das mit tödlicher Sicherheit nicht getan. Aber du solltest herausfinden, wer es war....Das, was ich mit Ralf gemacht habe, wird dir wie eine Nichtigkeit vorkommen. ʺ
    Sein galantes Angebot, schauerliche Rache zu üben, beruhigte Lissa nicht gerade.... aber es erregte sie doch ein wenig. „Ich will nicht, dass du etwas in der Art tust. Und ich weiß immer noch nicht, wer es gewesen ist. ʺ
    Er beugte sich wieder zu ihr vor und umfasste ihre Handgelenke. Er wollte etwas sagen, dann brach er jedoch ab, senkte überrascht den Blick und strich mit dem Daumen über schwache, kaum wahrnehmbare Narben. Als er wieder aufsah, stand in seinen Zügen eine ‐ für ihn ‐ eigenartige Freundlichkeit.
    „Du weißt vielleicht nicht, wer es gewesen ist. Aber irgendetwas weißt du. Etwas, worüber du nicht sprichst. ʺ
    Sie starrte ihn an, ein Wirbel von Gefühlen stieg in ihrer-Brust auf. „Du kennst nicht all meine Geheimnisse ʺ , murmelte sie.
    Er blickte wieder auf ihre Handgelenke hinab, dann ließ er sie los, und noch einmal stand dieses schiefe Lächeln auf seinem Gesicht. „Nein. Wahrscheinlich nicht. ʺ
    Ein Gefühl des Friedens überkam sie, ein Gefühl, von dem ich dachte, nur ich könne es ihr schenken. Ich kehrte in meinen eigenen Kopf und in mein Zimmer zurück, saß auf dem Boden und starrte auf mein Mathebuch. Dann schlug ich es aus Gründen, die ich nicht ganz verstand, wieder zu und schleuderte es gegen die Wand.
    Den Rest der Nacht verbrachte ich mit Grübeleien, bis die Zeit kam, zu der ich mich mit Jesse treffen sollte. Ich schlüpfte die Treppe hinunter, ging in die Küche ‐ das war ein Raum, den ich aufsuchen durfte, solange ich mich beeilte ‐ und fing seinen Blick auf, während ich durch den Besucherbereich ging.
    Als ich an ihm vorbeikam, blieb ich stehen und flüsterte: „Im dritten Stock gibt es einen Aufenthaltsraum, den niemand benutzt. Nimm die Treppe hinter den Bädern und erwarte mich dort in fünf Minuten. Das Schloss an der Tür ist kaputt.

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