Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern
darüber nach. „He, willst du mit uns lernen? ʺ „Klar ʺ , sagte Lissa und lächelte sie an. Camille erwiderte das Lächeln.
Lissa ließ den Zwang fallen, und eine Woge des Schwindels überkam sie. Sie fühlte sich schwach. Camille sah sich um, einen Moment lang überrascht, dann schüttelte sie das seltsame Gefühl ab. „Wir sehen uns also nach dem Abendessen. ʺ
„Bis später ʺ , murmelte Lissa und sah ihr nach. Als Camille fort war, hob Lissa die Hände, um sich das Haar zu einem Pferdeschwanz zu binden. Ihre Finger bekamen nicht alle Haare durch das Gummiband, und plötzlich war ein weiteres Paar Hände in der Nähe und half ihr. Sie fuhr herum und blickte in Christians eisblaue Augen. Sie wich vor ihm zurück.
„Lass das! ʺ , rief sie und zitterte bei der Erkenntnis, dass es seine Finger gewesen waren, die sie berührt hatten.
Er schenkte ihr sein träges, leicht schiefes Lächeln und strich sich einige Strähnen ungebärdigen schwarzen Haares aus dem Gesicht. „Bittest du mich darum oder befiehlst du es mir? ʺ
„Sei still. ʺ Sie sah sich um, sowohl um seinem Blick auszuweichen, als auch um sicherzustellen, dass niemand sie zusammen sah. „Was ist los? Machst du dir Sorgen, was deine Sklaven denken werden, wenn sie mitkriegen, dass du mit mir redest? ʺ
„Sie sind meine Freunde ʺ , gab sie zurück.
„Oh. Klar. Natürlich sind sie das. Ich meine, nach dem, was ich gesehen habe, würde Camille wahrscheinlich alles für dich tun, stimmt ʹ s? Freunde bis zum Ende. ʺ
Er verschränkte die Arme vor der Brust, und trotz ihres Ärgers konnte sie nicht umhin zu bemerken, wie das silbrige Grau seines Hemdes sein schwarzes Haar und seine blauen Augen zur Geltung brachte.
„Zumindest ist sie nicht wie du. Sie tut nicht an einem Tag so, als war sie meine Freundin, um mich dann ohne Grund zu ignorieren. ʺ
Ein unsicherer Blick flackerte über seine Züge. Während der letzten Woche hatten sich Anspannung und Arger zwischen ihnen aufgebaut, seit ich Christian nach dem königlichen Empfang angeschrien hatte. Christian, der glaubte, was ich ihm aufgetischt hatte, sprach jetzt für gewöhnlich nicht mehr mit ihr und fertigte sie rüde ab, wann immer sie versuchte, ein Gespräch in Gang zu bringen. Inzwischen hatte sie, gekränkt und verwirrt, alle Versuche aufgegeben, nett zu sein. Die Lage wurde einfach immer schlimmer und schlimmer.
Jetzt, da ich durch Lissas Augen sah, konnte ich erkennen, dass ihm noch immer an ihr lag, dass er sie noch immer begehrte. Aber sein Stolz war verletzt worden, und er hatte nicht die Absicht, Schwache zu zeigen.
„Ach ja? ʺ , sagte er mit leiser, grausamer Stimme. „Ich dachte, man; erwartet von allen Königlichen, dass sie sich so verhalten. Du scheinst jedenfalls bestens damit klarzukommen. Oder vielleicht benutzt du nur Zwang gegen mich, um mich denken zu lassen, du seiest ein Miststück mit zwei Gesichtern. Vielleicht bist du es in Wirklichkeit ja gar nicht. Aber ich bezweifle das. ʺ
Bei dem Wort Zwang errötete Lissa ‐ und blickte noch einmal besorgt in die Runde.
Sie beschloss jedoch, ihm nicht die Befriedigung weiterer Einwände zu geben. Stattdessen bedachte sie ihn nur mit einem letzten wütenden Blick, bevor sie zu einer Gruppe von weiteren Königlichen stolzierte, die sich über eine Aufgabe beugten.
Ich brach die Verbindung zu Lissa ab und sah mich leeren Blicks im Klassenzimmer um, während ich verdaute, was ich gerade erlebt hatte. Ein sehr winziger Teil von mir begann Mitleid mit Christian ʹ zu empfinden. Es war jedoch nur ein winziger Teil und sehr leicht zu ignorieren.
Früh am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg zu Dimitri. Diese Übungsstunden waren mir jetzt der liebste Teil des Tages, zum Teil wegen meiner törichten Schwärmerei für ihn, zum Teil aber auch deshalb, weil ich dann nicht mit den anderen zusammen sein musste.
Er und ich, wir begannen wie üblich mit einem Lauftraining, und er lief mit mir, ruhig und beinahe sanft in seinen Anweisungen, wahrscheinlich weil er besorgt war, eine Art von Zusammenbruch bewirken .zu können. Irgendwie hatte er von den Gerüchten erfahren, aber er kam nie darauf zu sprechen.
Als wir fertig waren, führte er mich durch eine offensive Übung, bei der ich alle improvisierten Waffen benutzen durfte, die ich finden konnte, um ihn anzugreifen.
Zu meiner Überraschung gelang es mir, einige Schläge zu platzieren, obwohl sie mir mehr Schaden zuzufügen schienen als ihm. Die Wucht war so groß,
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