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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Das Klirren von kristallenen Weingläsern untermalte die tiefen, süßen Klänge der Saiten.
    Das Dinner war gleichermaßen bemerkenswert. Das Essen war kunstvoll, aber ich erkannte alles auf meinem Teller und mir schmeckte alles. Keine Foie gras hier. Lachs in einer Soße aus Shiitake-Pilzen.
    Ein Salat mit Birnen und Ziegenkäse. Zierliche, mit Mandeln gefüllte Pasteten als Dessert. Hier gab es nur einen Grund, Anstoß zu nehmen, nämlich, dass die Portionen so klein waren. Das Essen schien eher dazu da zu sein, die Teller zu schmücken, und ich schwöre, ich verzehrte es mit zehn Bissen. Die Moroi mochten neben ihrem Blut zusätzliche Nahrung brauchen, aber doch lange nicht so viel wie ein Mensch - oder sagen wir, ein heranwachsendes Dhampir-Mädchen.
    Trotzdem, das Essen allein wäre Rechtfertigung genug für mich gewesen, an diesem Fest teilzunehmen, befand ich. Nur dass Lissa mir, als das Mahl endete, eröffnete, dass wir noch nicht gehen konnten.
    „Wir müssen uns unter die Gäste mischen”, flüsterte sie. Mischen? Sie lachte über mein Unbehagen. „Du bist doch die Gesellige von uns beiden.”
    Das stimmte. In den meisten Situationen war ich diejenige, die keine Angst davor hatte, mit Leuten zu reden. Lissa war im Allgemeinen viel schüchterner als ich. Nur dass der Spieß in dieser Gesellschaft umgedreht war. Dies war ihr Element, nicht meins, und es erstaunte mich zu sehen, wie gut sie jetzt mit der königlichen High Society zurechtkam. Sie war perfekt, geschliffen und höflich. Alle brannten darauf, mit ihr zu reden, und sie schien immer zu wissen, was sie sagen musste. Sie setzte eigentlich keinen Zwang ein, aber sie umgab sich definitiv mit einer Ausstrahlung, die andere für sie einnahm. Ich denke, es war vielleicht eine unbewusste Wirkung ihres Elements Geist. Trotz der Medikamente kam ihr magisches, natürliches Charisma durch.
    Während gesellschaftliche Anlässe dieser Art für sie früher anstrengend und stressig gewesen waren, bewältigte sie sie jetzt mit Leichtigkeit. Ich war stolz auf sie. Der größte Teil der Konversation verlief ziemlich unbeschwert: Es ging um Mode, das königliche Liebesleben usw. Niemand schien das Bedürfnis zu haben, die Atmosphäre mit hässlichem Gerede über Strigoi zu verderben.
    Also klammerte ich mich für den Rest des Abends an sie. Ich versuchte mir einzureden, dass es lediglich ein Training für die Zukunft sei, wenn ich ihr ohnehin wie ein stiller Schatten überallhin folgen würde. Die Wahrheit war, ich fühlte mich einfach zu unbehaglich in dieser Gruppe und wusste, dass meine normale schnippische Art mich hier nicht schützen würde. Außerdem war mir schmerzlich bewusst, dass ich der einzige Dhampir unter den Gästen war. Es waren zwar noch andere Dhampire da, ja, aber sie taten als Wächter Dienst und hielten sich am Rand des Geschehens.
    Lissa wechselte hier und da ein paar Worte, und dabei gerieten wir in den Sog einer kleinen Gruppe von Moroi, deren Stimmen allmählich lauter wurden. Einen von ihnen erkannte ich. Es war der Mann, der sich in dem exquisiten Bad tief im Berg beinahe ernsthaft geprügelt hätte. Allerdings trug er jetzt statt einer Badehose einen auffallenden schwarzen Smoking. Als wir näher kamen, blickte er auf und taxierte uns unverhohlen, schien sich an mich jedoch nicht zu erinnern.
    Ohne uns weiter zu beachten, setzte er die Diskussion fort. Wenig überraschend ging es um den Schutz der Moroi. Er war der Mann, der sich dafür ausgesprochen hatte, dass die Moroi den Strigoi gegenüber in die Offensive gehen sollten.
    „Welchen Teil von ,Selbstmord’ verstehst du nicht?”, fragte einer der Männer in der Gruppe. Er hatte silbriges Haar und einen buschigen Schnurrbart. Auch er trug einen Smoking, aber dem jüngeren Mann stand diese Kleidung besser. „Wenn Moroi sich zu Soldaten ausbilden lassen, wird das das Ende unserer Rasse sein.”
    „Es ist kein Selbstmord”, rief der jüngere Mann. „Es ist einfach das Richtige. Wir müssen anfangen, selbst etwas für uns zu tun. Kämpfen zu lernen und unsere Magie dafür einzusetzen ist neben unseren Wächtern das Beste, was wir in die Waagschale zu werfen haben.”
    „Zusätzlich zu den Wächtern brauchen wir gar nichts in die Waagschale zu werfen”, entgegnete Silberhaar. „Du hast auf Leute gehört, die nicht aus königlichen Familien stammen. Sie verfügen über keine eigenen Wächter, daher haben sie natürlich Angst. Aber es besteht kein Grund, uns mit in den Abgrund zu

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