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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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an. „Es macht mir schreckliche Angst.”
    Ich denke, dieses Eingeständnis verblüffte uns beide. Ich hatte gewiss nicht erwartet, dass ich das sagen würde. Einen Augenblick lang waren wir beide wie erstarrt, dann legte Dimitri die Arme um mich und zog mich an seine Brust. Ein Schluchzen baute sich in mir auf, während ich die Wange an seinen Ledermantel legte und das stetige Schlagen seines Herzens hörte.
    „Ich will nicht so sein”, sagte ich. „Ich will so sein wie alle anderen. Ich will, dass mein Verstand.... normal ist. Normal nach Roses Maßstäben, meine ich. Ich will nicht die Kontrolle verlieren. Ich will nicht wie Anna sein und mich umbringen müssen. Ich lebe furchtbar gern. Ich würde sterben, um meine Freunde zu retten, aber ich hoffe, dass das nicht geschieht. Ich hoffe, wir alle werden ein langes, glückliches Leben haben. Wie Lissa sagte - eine einzige große, glückliche Familie. Es gibt so vieles, das ich tun will, aber ich habe eine solche Angst .... Angst, dass ich wie sie sein werde.... Ich habe Angst, dass ich es nicht werde aufhalten können....”
    Er zog mich fester an sich. „Es wird nicht geschehen”, murmelte er. „Sie sind wild und impulsiv, aber unterm Strich sind Sie eine der stärksten Personen, die ich kenne. Selbst wenn Sie genauso sind wie Anna - und das glaube ich nicht -, werden Sie beide nicht das gleiche Schicksal haben.”
    Es war seltsam. Ich hatte Lissa oft das Gleiche über sie selbst und Vladimir gesagt. Sie hatte es immer schwer gehabt, es zu glauben. Und jetzt verstand ich sie. Einen Rat zu erteilen war viel einfacher, als einen Rat zu befolgen.
    „Außerdem übersehen Sie etwas”, fuhr er fort und strich mir mit der Hand übers Haar. „Wenn Ihnen von Lissas Magie Gefahr droht, dann verstehen Sie zumindest, warum das so ist. Sie kann aufhören, ihre Magie zu benutzen, und damit wird die Sache erledigt sein.”
    Ich rückte ein kleines Stück von ihm ab, um ihn ansehen zu können. Hastig fuhr ich mir mit der Hand über die Augen, für den Fall, dass Tränen gekommen waren. „Aber kann ich sie denn darum bitten, das zu tun?”, fragte ich. „Ich habe gespürt, welche Gefühle das in ihr weckt. Ich weiß nicht, ob ich ihr das wegnehmen kann.”
    Er musterte mich überrascht. „Selbst um den Preis Ihres eigenen Lebens?”
    „Vladimir hat große Dinge getan — das könnte sie auch. Außerdem, sie kommen zuerst, nicht wahr?”
    „Nicht immer.” Ich starrte ihn an. Seit meiner Kindheit hatte man mir dieses Sie kommen zuerst eingetrichtert. Es war das, was alle Wächter glaubten. Nur die Dhampire, die sich ihrer Pflicht entzogen hatten, fühlten sich nicht an diesen Satz gebunden. Was er sagte, war beinahe Hochverrat.
    „Manchmal, Rose, müssen Sie wissen, wann Sie sich selbst an die erste Stelle zu setzen haben.”
    Ich schüttelte den Kopf. „Nicht bei Lissa.” Ich hätte geradeso gut wieder mit Deirdre oder Ambrose zusammen sein können. Warum bezweifelten plötzlich alle etwas, das ich mein Leben lang als absolute Wahrheit betrachtet hatte?
    „Sie ist Ihre Freundin. Sie wird es verstehen.” Um seine Worte zu unterstreichen, beugte er sich vor und zog an dem chotki, das unter meinem Ärmel hervorlugte. Dann strich er mit den Fingerspitzen über mein Handgelenk.
    „Es ist mehr als das”, erwiderte ich und zeigte auf das Kreuz. „Wenn überhaupt, ist dies der Beweis dafür. Ich bin an sie gebunden, ich muss die Dragomirs beschützen, und zwar um jeden Preis.”
    „Ich weiß, aber....” Er brachte den Satz nicht zu Ende, und ehrlich, was hätte er auch sagen können? Das Gespräch drehte sich langsam im Kreis, ohne zu einer Lösung zu kommen.
    „Ich muss zurück”, sagte ich abrupt. „Die Sperrstunde ist schon angebrochen.”
    Ein schiefes Lächeln legte sich über Dimitris Züge. „Und Sie brauchen mich, damit ich Sie decke, oder Sie werden Ärger bekommen.”
    „ Hm, ja , ich hatte irgendwie gehofft .... ”
    Wir hörten ein Rascheln in der Nähe der Tür zur Sakristei, und Father Andrew kam herein, was unser Gespräch endgültig beendete. Er machte sich bereit, die Kapelle abzuschließen. Dimitri dankte ihm, dann kehrten wir beide in das Dhampir-Wohnheim zurück.
    Unterwegs sagte keiner von uns etwas, aber es war ein behagliches Schweigen. Es wirkte merkwürdig, doch seit seinem Ausbruch vor der Krankenstation hatte ich das Gefühl, als hätte sich etwas zwischen uns intensiviert, so unmöglich das auch erschien.
    Dimitri schleuste mich an

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