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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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verheddert hatten. Sie hatte den Mantel übergezogen, während sie gleichzeitig versucht hatte, aus der Bibliothek herauszukommen. Jetzt lachte sie über ihren zerfledderten Zustand und zog den nach innen gerutschten Ärmel wieder heraus.
    „Danke”, sagte sie, als er ihr die Tasche zurückgab.
    „Keine Ursache.”
    Lissa mochte Eddie - wenn auch nicht auf eine erotische Weise. Sie fand ihn einfach nett. Er tat ständig solche Dinge und half ihr, während er in seinem eigentlichen Job hervorragende Arbeit leistete. Auch seine Motive waren keineswegs romantischer Natur. Er war einfach einer dieser seltenen Jungen, die gleichzeitig Gentleman und harte Kämpfer sein konnten. Sie hatte Pläne für ihn.
    „Hast du je daran gedacht, mal mit Rose auszugehen?”
    „Was?”, fragte er.
    Was? dachte ich.
    „Ihr zwei habt so viel gemeinsam”, bemerkte sie und versuchte, lässig zu klingen. Innerlich war sie aber aufgeregt. Sie hielt dies für die beste Idee auf der Welt. Für mich war es einer jener Augenblicke, da der Aufenthalt in ihrem Geist eine zu große Nähe bot. Ich hätte lieber neben ihr gestanden, um sie zu schütteln, bis sie Vernunft annahm.
    „Sie ist nur meine Freundin”, lachte er, und eine niedliche Schüchternheit malte sich auf seinem Gesicht ab. „Und ich glaube nicht, dass wir tatsächlich so gut zusammenpassen würden. Außerdem....” Sein Gesicht erstarrte. „Ich könnte niemals mit Masons Freundin gehen.”
    Lissa wollte gerade sagen, was ich ihr immer erklärte, dass ich nicht wirklich Masons Freundin gewesen sei. Klugerweise entschied sie sich stattdessen aber dafür, Eddie weiter das Beste glauben zu lassen. „Jeder muss irgendwann mal weiterziehen.”
    „So lange ist das noch gar nicht her, wirklich nicht. Nur etwas mehr als einen Monat. Und es ist nichts, worüber man schnell hinwegkommt.” Sein Gesicht hatte einen traurigen, fernen Ausdruck angenommen, der sowohl Lissa als auch mich schmerzte.
    „Entschuldige”, sagte sie. „Ich wollte es nicht so klingen lassen, als sei es eine Kleinigkeit gewesen. Was du gesehen hast - ich weiß, es war schrecklich.”
    „Weißt du, was merkwürdig ist? Ich erinnere mich eigentlich nicht allzu genau daran. Und das ist schrecklich. Ich war so high von den Bissen des Strigoi, dass ich keine Ahnung hatte, was um mich herum vorging. Ich hasse das - du hast ja keine Ahnung. So hilflos zu sein.... es war das Schlimmste auf der Welt.” Ich empfand genauso. Ich vermute, es war so ein Wächterding. Eddie und ich hatten jedoch nie darüber geredet. Wir hatten überhaupt nicht viel über Spokane gesprochen.
    „Es war nicht deine Schuld”, sagte Lissa. „Strigoi-Endorphine sind eben stark. Du hättest dich nicht dagegen wehren können.”
    „Ich hätte mir mehr Mühe geben sollen”, konterte er und hielt ihr die Tür zu ihrem Wohnheim auf. „Wenn ich ein wenig mehr bei Bewusstsein gewesen wäre.... ich weiß nicht. Dann wäre Mason vielleicht noch am Leben.” Eddie und ich hätten, das begriff ich jetzt, beide eine Therapie machen sollen, sobald wir aus den Winterferien zurückgekehrt waren. Endlich verstand ich, warum alle sagten, es sei unvernünftig, mir selbst die Schuld an Masons Tod zu geben. Eddie und ich machten uns beide verantwortlich für Dinge, die sich unserer Kontrolle entzogen hatten. Wir quälten uns mit Schuldgefühlen, die wir nicht verdienten.
    „He, Lissa. Komm mal her.” Das ernste Thema wurde beiseite geschoben, als Jesse und Ralf ihr durch die Lobby des Wohnheims zuwinkten. Sofort erwachten meine Schutzmechanismen. Ihr ging es genauso. Sie mochte sie ebenso wenig wie ich.
    „Worum geht es?”, fragte Eddie wachsam.
    „Keine Ahnung”, murmelte sie und durchquerte die Lobby. „Ich hoffe, es geht schnell.”
    Jesse schenkte ihr sein strahlendes Lächeln, das ich früher einmal ausgesprochen heiß gefunden hatte. Jetzt erkannte ich es als die miese Heuchelei, die es in Wahrheit auch war. „Wie geht es dir?”, fragte er.
    „Ich bin müde”, antwortete sie. „Ich muss ins Bett. Was ist los?”
    Jesse sah zu Eddie hinüber. „Würdest du uns bitte ein wenig Privatsphäre gönnen?” Eddie sah Lissa an. Sie nickte, und Eddie zog sich weit genug zurück, um außer Hörweite zu sein, sie aber immer noch beobachten zu können. Als er fort war, erklärte Jesse: „Wir haben eine Einladung für dich.”
    „Wofür, eine Party?”
    „Irgendwie schon. Es ist eine Gruppe....” Ralf war nicht besonders geschickt mit Worten, und

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