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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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mussten Brandon und die anderen auf die gleiche Weise dazu gezwungen haben. Plötzlich überwältigte mich ein erstickendes Gefühl, und ich stolperte, außerstande zu atmen, während Wasser mein Gesicht bedeckte.
    Ich kämpfte angestrengt, um mich von Lissa zu trennen. Dies geschah ihr, nicht mir. Irgendjemand folterte sie jetzt mit Wasser und benutzte es, um ihre Luftzufuhr abzuschneiden. Wer immer es war, er ließ sich Zeit, füllte ihr Gesicht abwechselnd mit Wasser und zog es wieder zurück, nur um das Ganze dann von Neuem zu beginnen. Sie keuchte und prustete und bat sie nach wie vor aufzuhören, wann immer sie konnte.
    Jesse beobachtete sie weiter mit berechnendem Blick. „Bitte sie nicht darum. Zwing sie dazu.” Ich versuchte, noch schneller zu laufen, aber das war kaum möglich.
    Sie befanden sich zwar innerhalb der Grenzen des Campus, aber an der entlegensten Stelle. Es war eine ziemlich große Entfernung, und mit jedem quälenden Schritt spürte ich mehr von Lissas Schmerz und wurde immer wütender. Was für eine Wächterin konnte ich jemals für sie sein, wenn ich nicht einmal in der Lage war, sie hier auf dem Campus zu beschützen?
    Ein Luftbenutzer kam als Nächster, und plötzlich war es so, als würde sie wieder von Victors Handlanger gefoltert werden. Die Luft wurde ihr genommen — bis sie nur noch keuchte —, dann krachte sie wieder in ihr Gesicht. Es war die pure Qual, und es weckte all die Erinnerungen an die Entführung, an das Grauen, das sie zu vergessen versucht hatte. Der Luftbenutzer hörte auf, aber es war zu spät. Etwas in ihr brach.
    Als Ralf als Nächster vortrat, um Feuer zu benutzen, war ich so nah, dass ich es in seiner Hand aufflackern sah. Aber er sah mich nicht.
    Keiner von ihnen hatte auf seine Umgebung geachtet, und bei dem Lärm ihres eigenen Spektakels hörten sie mich auch nicht. Ich sprang Ralf an, bevor das Feuer seine Hand verlassen konnte, riss ihn zu Boden und schlug ihm mit einer einzigen geschickten Bewegung die Faust ins Gesicht. Einige der anderen - darunter Jesse - kamen herbeigelaufen, um ihm zu helfen, und versuchten, mich wegzuziehen.
    Zumindest versuchten sie es, bis sie erkannten, wer ich war.
    Jene, die mein Gesicht sahen, wichen sofort zurück. Die anderen lernten schnell und auf die harte Tour, als ich mich auf sie stürzte. Ich hatte an diesem Tag schon drei voll a usgeb i ld ete Wächter besiegt. Eine Gruppe verwöhnter königlicher Moroi kostete kaum Anstrengung. Außerdem war es eine Ironie - und ein Zeichen dafür, wie sehr es einigen Moroi widerstrebte, auch nur einen Finger zu ihrem Schutz zu krümmen -, dass niemand aus dieser Gruppe, die so erpicht darauf gewesen war, Lissa mit Magie zu foltern , tatsächlich auf den Gedanken kam, Magie gegen mich einzusetzen.
    Die meisten von ihnen sprangen auseinander, bevor ich sie auch nur zu fassen bekam - und es war mir nicht wichtig genug, ihnen zu folgen.
    Ich wollte sie nur weg von Lissa haben. Zugegeben, ich verpasste Ralf einige Extrahiebe, noch nachdem er am Boden lag, da ich ihn für den ganzen Schlamassel verantwortlich machte. Schließlich ließ ich ihn aber in Ruhe, während er stöhnend am Boden lag, richtete mich auf und hielt Ausschau nach Jesse, dem zweiten Schurken hier. Ich fand ihn sehr schnell. Er war der Einzige, der noch übrig war. Ich rannte auf ihn zu und kam dann schlitternd und verwirrt zum Stehen. Er stand einfach da und starrte mit offenem Mund ins Leere.
    Ich sah ihn an, schaute dahin, wo er hinstarrte, und sah dann wieder ihn an.
    „Spinnen”, sagte Lissa. Beim Klang ihrer Stimme zuckte ich zusammen. Sie stand da mit nassem Haar, zerschlagen und geschunden, davon abgesehen aber unversehrt. Im Mondlicht ließen ihre bleichen Gesichtszüge sie beinahe so geisterhaft erscheinen wie Mason. Während sie sprach, ließ sie Jesse keinen Moment aus den Augen. „Er denkt, er sieht Spinnen. Und sie kriechen ihm über den Körper. Was meinst du? Hätte ich lieber Schlangen nehmen sollen?”
    Ich drehte mich wieder zu Jesse um. Beim Anblick seines Gesichts überliefen mich kalte Schauder. Es war, als blickte er in seinen eigenen privaten Albtraum. Noch beängstigender war aber das, was ich durch das Band spürte. Wenn Lissa Magie benutzte, fühlte es sich normalerweise golden und warm und wunderbar an. Diesmal jedoch war es anders. Es war schwarz und schleimig und dick.
    „Ich glaube, du solltest jetzt aufhören”, antwortete ich. In einiger Entfernung hörte ich Leute, die auf uns

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