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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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sind?”, fragte ich scharf.
    „Ihre Ideen sind nicht gut. Sie kennen ihren Platz nicht. Einige von uns haben angefangen, über Möglichkeiten nachzudenken, wie wir uns davor schützen und aufeinander achtgeben können. Ich denke, dir würde gefallen, was wir zu tun gelernt haben. Schließlich sind wir diejenigen, die auch in Zukunft Entscheidungen treffen müssen, nicht Dhampire und irgendwelche Niemande von Moroi. Wir sind die Elite. Die Besten. Schließ dich uns an, und es gibt Dinge, die wir tun könnten, um dir wegen Lissa zu helfen.”
    Ich konnte mich nicht dagegen wehren. Ich lachte. Christian wirkte einfach nur angewidert. „Ich nehme zurück, was ich vorhin gesagt habe”, beschied er sie. „Das ist es, worauf ich mein Leben lang gewartet habe. Die Einladung, eurem Baumhausclub beizutreten.”
    Ralf, groß und massig, machte einen Schritt vorwärts. „Verarsch uns nicht. Das ist eine ernste Sache.”
    Christian seufzte. „Dann verarscht ihr mich nicht. Wenn ihr wirklich denkt, ich wolle mit euch rumhängen und versuchen, die Dinge für Moroi, die ohnehin schon verwöhnt und selbstsüchtig sind, noch besser zu gestalten, dann seid ihr noch dümmer, als ich gedacht habe. Und ich habe euch schon für ziemlich dumm gehalten.”
    Wut und Verlegenheit traten in die Züge von Jesse und Ralf, aber glücklicherweise wurde in diesem Augenblick Christians Name aufgerufen. Er wirkte erheblich munterer, als wir den Raum durchquerten. Es ging doch nichts über eine Auseinandersetzung mit zwei Arschlöchern, um zu einem besseren Gefühl in Bezug auf das eigene Liebesleben zu kommen.
    Christians zugeteilte Spenderin war heute Abend eine Frau namens Alice, die älteste Spenderin auf dem Campus. Die meisten Moroi bevorzugten junge Spender, aber Christian, verdreht wie er nun mal war, mochte sie gerade deshalb, weil sie irgendwie senil war. Dabei war sie gar nicht so alt — zwischen sechzig und siebzig -, aber zu viele Vampirendorphine hatten sie im Laufe ihres Lebens dauerhaft geschädigt.
    „Rose”, sagte sie und richtete den Blick ihrer glasigen blauen Augen auf mich. „Sie sind normalerweise nicht bei Christian. Haben Sie und Vasilisa sich gestritten?”
    „Nein”, antwortete ich. „Ich brauchte nur mal einen Szenenwechsel.”
    „Szenenwechsel”, murmelte sie und blickte zum nächsten Fenster hinüber. Moroi hatten eingefärbte Fenster, um das Licht abzuschwächen, und ich bezweifelte, dass ein Mensch irgendetwas dadurch sehen konnte. „Die Szene wechselt ständig. Haben Sie das bemerkt?”
    „Nicht für uns”, sagte Christian und setzte sich neben sie. „Der Schnee da draußen wird bleiben, wenigstens für die nächsten Monate.”
    Sie seufzte und bedachte ihn mit einem ärgerlichen Blick. „Ich habe nicht über die Landschaft gesprochen.”
    Christian bedachte mich mit einem erheiterten Lächeln, dann beugte er sich vor und bohrte die Zähne in ihren Hals. Ihre Züge erschlafften, und das ganze Gerede über Landschaft oder was immer sie gemeint haben könnte, war vergessen, als er von ihr trank. Ich war so viel mit Vampiren zusammen, dass ich die meiste Zeit nicht einmal an ihre Reißzähne dachte. Die meisten Moroi waren recht geschickt darin, sie zu verbergen. Nur in Augenblicken wie diesen fiel mir wieder ein, welche Macht ein Vampir besaß.
    Wenn ich einen Vampir beim Trinken beobachtete, musste ich im Allgemeinen an die Zeit denken, die Lissa und ich nach unserer Flucht aus der Akademie draußen verbracht hatten. Damals hatte ich ihr erlaubt, von mir zu trinken. Ich hatte nie das verrückte Suchtlevel eines Spenders erreicht, aber das kurze High hatte ich durchaus genossen.
    Ich hatte es auf eine Weise gewollt, die ich niemals jemandem eingestehen konnte. In unserer Welt gaben nur Menschen Blut. Dhampire, die es taten, waren billig und würdelos. Wenn ich jetzt einen Vampir beim Trinken beobachtete, dachte ich nicht mehr daran, wie wohltuend dieser Rausch gewesen war. Stattdessen blitzte in meiner Erinnerung jener Raum in Spokane auf, wo der Strigoi Isaiah, der uns gefangen hielt, von Eddie getrunken hatte.
    Die Gefühle, die das in mir weckte, waren alles andere als gut. Eddie hatte furchtbar gelitten, und ich hatte nichts tun können, als dazusitzen und zuzusehen. Schließlich verzog ich das Gesicht und wandte mich von Christian und Alice ab.
    Als wir den Spenderraum verließen, wirkte Christian strahlender und optimistischer. „Es ist Wochenende, Rose. Kein Unterricht - und du bekommst deinen

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