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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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jetzt willst du deine Geheimnisse nicht offenbaren.”
    „Es ist kein ,will nicht’”, wandte sie ein. „Es ist eher ein ,kann nicht’.”
    „Nun, Cousine, dann versuch es.” Und nun kratzte er sich plötzlich seine Hand auf, bis es blutete.
    „Heiliger Himmel!”, schrie ich auf. „Bist du verrückt?” Wem machte ich hier etwas vor? Natür li ch war er verrückt.
    Lissa griff nach seiner Hand, und wie zuvor heilte sie die Haut.
    Jubel erfüllte sie, aber meine Stimmung ging daraufhin ohne einen konkreten Grund in den Keller.
    Die beiden stürzten sich in eine Diskussion, der ich nicht folgen konnte, und benutzten magische Standardausdrücke sowie einige Ausdrücke, von denen ich mir ziemlich sicher war, dass sie sie hier und jetzt erfunden hatten. Christians Gesicht verriet mir, dass er es offenbar auch nicht verstand, und es wurde schon bald klar, dass Adrian und Lissa uns in ihrem Eifer über das Mysterium des Geistes vergessen hatten.
    Christian stand schließlich mit gelangweilter Miene auf. „Komm, Rose. Wenn ich mir das anhören muss, fühle ich mich wie im Unterricht. Ich habe Hunger.”
    Lissa blickte auf. „Bis zum Abendessen sind es noch anderthalb Stunden.”
    „Spender”, erwiderte er. „Ich habe von meinem heute noch nicht getrunken.” Er drückte Lissa einen Kuss auf die Wange und verließ den Raum.
    Ich folgte ihm. Es hatte wieder zu schneien begonnen, und ich funkelte die Flocken anklagend an, während sie um uns herum zu Boden wehten. Als es Anfang Dezember zum ersten Mal geschneit hatte, war ich ganz aus dem Häuschen gewesen. Jetzt wurde dieses weiße Zeug langsam ziemlich lästig. Aber wie vor einigen Nächten schon zerstreute der Aufenthalt draußen bei so grimmigem Wetter meine schlechte Stimmung ein wenig, denn die kalte Luft riss mich aus meinen Launen. Mit jedem Schritt, den wir den Spendern näher kamen, wurde ich ruhiger.
    Mit „Spender” bezeichneten wir Menschen, die sich freiwillig als regelmäßige Blutquellen für Moroi zur Verfügung stellten. Im Gegensatz zu Strigoi, die die Opfer töteten, von denen sie tranken, nahmen Moroi jeden Tag nur kleine Mengen und brauchten den Spender nicht zu töten. Diese Menschen lebten für das High, das Vampirbisse ihnen bescherten, und sie schienen es vollkommen zufrieden zu sein, ihr Leben auf diese Weise zu verbringen und sich von normaler menschlicher Gesellschaft fernzuhalten. Es war zwar unheimlich, für Moroi aber notwendig. Die Schule hatte für gewöhnlich ein oder zwei Spender in den Wohnheimen der Moroi für die Nachtstunden, aber während des größten Teils des Tages mussten die Moroi-Schüler in die Mensa gehen, um sich ihren täglichen Joint zu holen.
    Während ich weiterging und die weißen Bäume, weißen Zäune und weißen Felsbrocken betrachtete, erregte noch etwas anderes Weißes in der Landschaft meine Aufmerksamkeit. Nun, es war nicht richtig weiß. Da war durchaus Farbe - bleiche, ausgewaschene Farbe.
    Ich blieb abrupt stehen und spürte, dass sich meine Augen weiteten.
    Mason stand auf der anderen Seite des Campus und verschmolz beinahe mit einem Baum und einem Pfosten. Nein, dachte ich. Ich hatte mir eingeredet, dass dies vorüber sei, aber da stand er nun und sah mich mit diesem klagenden Phantomgesicht an. Er streckte die Hand aus und zeigte zum hinteren Teil des Campus hinüber. Ich schaute in diese Richtung, hatte aber wiederum keinen Schimmer, wonach ich suchen sollte. Als ich mich zu ihm umdrehte, konnte ich ihn nur anstarren, und Furcht krampfte meine Eingeweide zusammen.
    Eine eiskalte Hand berührte mich am Hals, und ich fuhr herum. Es war Christian. „Was ist los?”, fragte er.
    Ich blickte wieder zu der Stelle, an der ich Mason eben noch gesehen hatte. Er war natürlich verschwunden. Ich presste die Augen einen Moment lang zu und seufzte. Dann drehte ich mich wieder zu Christian um und sagte im Weitergehen: „Nichts.”
    Christian hatte im Allgemeinen immer einen Strom witziger Bemerkungen parat, wenn wir zusammen waren, aber während wir den Rest des Weges zurücklegten, schwieg er. Ich war von meinen eigenen Gedanken und Sorgen Mason betreffend ganz und gar in Anspruch genommen, daher konnte auch ich wenig sagen. Diese Erscheinung hatte nur wenige Sekunden gedauert. Wenn man bedachte, wie schwer dort draußen überhaupt etwas zu erkennen war, erschien es mir wahrscheinlicher, dass es sich um eine optische Täuschung gehandelt hatte.
    Während des Rests des Weges versuchte ich, mir das

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