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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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vollkommen weiterzusortieren. „Ja, aber ist es wahr oder nicht? Wandeln Geister tatsächlich vierzig Tage nach dem Tod auf Erden?”
    „Ah, Rose. Wer erst fragen muss, ob der Glaube wahr sei, fängt ein Gespräch an, für das er vielleicht nicht bereit ist.” Ich hatte das Gefühl, dass er damit recht hatte. Ich seufzte und wandte mich wieder der Kiste zu, die vor mir lag. „Aber”, sprach er freundlich weiter, „wenn es Ihnen hilft: Einige dieser Vorstellungen entsprechen dem osteuropäischen Volksglauben an Geister, der schon vor der Verbreitung des Christentums existiert hat. Dort herrscht die Vorstellung, dass Geister nach dem Tod noch für eine kurze Zeit zurückbleiben - vor allem die von jungen oder gewaltsam ums Leben gekommenen Menschen.”
    Ich erstarrte. Das warf mich in meinem Versuch, die zweimalige Erscheinung Masons allein meinem gestressten Zustand zuzuschreiben, auf den Ausgangspunkt zurück. Jung oder gewaltsam. „Warum?”, fragte ich kleinlaut. „Warum sollten sie denn dann bleiben? Ist es.... ist es, weil sie Rache wollen?”
    „Ich bin davon überzeugt, dass einige Leute das glauben, genauso wie einige glauben, es liege daran, dass die Seele Mühe habe, nach etwas so Beunruhigendem Frieden zu finden.”
    „Und was glauben Sie?”, fragte ich.
    Er lächelte. „Ich glaube, die Seele trennt sich vom Körper, genau wie unsere Väter es uns lehrten, aber ich bezweifle, dass die Zeit der Seele auf Erden etwas ist, das die Lebenden wahrnehmen können. Es wird nicht so wie in den Filmen sein, in denen Geister in Gebäuden spuken oder jene besuchen, die sie kannten. Ich stelle mir diese Geister eher als eine Art Energie vor, die um uns herum existiert, etwas jenseits unserer Wahrnehmung, während sie darauf warten, weiterzuziehen und Frieden zu finden. Was unterm Strich zählt, ist die Frage, was jenseits dieser Erde geschieht, wenn wir das ewige Leben erlangen, das unser Erlöser uns durch sein großes Opfer ermöglicht hat. Das ist das eigentlich Wichtige.”
    Ich fragte mich, ob Father Andrew damit gar so schnell bei der Hand gewesen wäre, hätte er gesehen, was ich gesehen hatte. Jung oder gewaltsam. Beides galt für Mason, und sein Tod lag noch keine vierzig Tage zurück. Wieder stand mir dieses unendlich traurige Gesicht vor Augen, und ich fragte mich, was es wohl bedeutet hatte. Rache? Oder konnte er wirklich keinen Frieden finden?
    Und wie passte Father Andrews Theologie über Himmel und Hölle zu jemandem wie mir, der gestorben und ins Leben zurückgekehrt war? Victor Dashkov hatte gesagt, ich sei in die Welt der Toten gegangen und zurückgekehrt, als Lissa mich geheilt habe. Welche Welt der Toten? War das der Himmel oder die Hölle? Oder war es ein anderer Ausdruck für dieses Zwischenstadium auf Erden, von dem Father Andrew sprach?
    Danach sagte ich nichts mehr, einfach weil die Vorstellung eines rachsüchtigen Mason zu erschreckend war. Father Andrew spürte die Veränderung in mir, doch er wusste offensichtlich nicht, was sie bewirkt hatte. Er versuchte, mich aus meinem Schweigen hervorzulocken.
    „Ich habe einige neue Bücher von einem Freund in einer anderen Gemeinde bekommen. Interessante Geschichten über den Heiligen Vladimir.” Er legte den Kopf schräg. „Interessieren Sie sich noch immer für ihn? Und für Anna?”
    Theoretisch tat ich das. Bis wir Adrian begegnet waren, hatten wir nur von zwei weiteren Geistbenutzern gewusst. Einer war unsere ehemalige Lehrerin, Ms Carp, die der Geist vollkommen um den Verstand gebracht hatte - und die eine Strigoi geworden war, um dem Wahnsinn ein Ende zu setzen. Die andere Person war der Heilige Vladimir, der Namenspatron der Schule. Er hatte vor Jahrhunderten gelebt und seine Wächterin, Anna, von den Toten zurückgeholt, geradeso wie Lissa es mit mir getan hatte. Dieser Umstand hatte Anna zu einer Schattengeküssten gemacht und zwischen ihnen ein Band geschaffen - so eines, wie es auch zwischen Lissa und mir bestand.
    Normalerweise versuchten Lissa und ich, alles in die Hände zu bekommen, was wir über Anna und Vlad finden konnten, um mehr über uns selbst zu erfahren. Aber so unglaublich es war, dass ich das zugab, ich hatte im Augenblick größere Probleme als die allgegenwärtige und stets verwirrende psychische Verbindung zwischen Lissa und mir. Sie war soeben von einem Geist übertrumpft worden, der wegen meiner Rolle bei seinem vorzeitigen Tod möglicherweise sauer war.
    „Ja”, sagte ich ausweichend und ohne einen

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