Vampire Academy 03 ● Schattenträume
Sportlehrer fragen.”
„Das habe ich getan!” Sie wirkte bekümmert. „Und er hat Nein gesagt.”
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Es war ein Wi t z , dass du ihn fragen sollst.”
„Komm schon, es könnte mir eines Tages helfen, gegen einen Strigoi zu kämpfen.”
Mein Gelächter erstarb. „Nein, es würde dir nicht helfen.”
Sie biss sich auf die Unterlippe, immer noch von dem verzweifelten Wunsch beseelt, mich zu überzeugen. „Nun, es würde mir zumindest gegen diesen Psychopathen helfen.”
„Was? Welcher Psychopath denn?”
„Wir werden hier immer wieder verprügelt. Letzte Woche war es Dane Zeklos, und erst neulich war es Brett.”
„Dane....” Ich ging im Geist meine Kenntnisse der Moroi-Genialogie durch. Es gab hier Millionen Zeklos-Schüler. „Das ist Jesses jüngerer Bruder, oder?”
Jill nickte. „Genau. Einer unserer Lehrer war so sauer, aber Dane wollte kein Wort sagen. Genauso wenig wie Brett.”
„Brett wer?”
„Ozera.”
Ich schnappte nach Luft. „Ozera?”
Ich hatte den Eindruck, dass es ihr ungeheuren Spaß machte, mir solche Dinge zu erzählen, Dinge, die ich nicht wusste. „Er ist der Freund meiner Freundin Aimee. Er hatte gestern am ganzen Körper blaue Flecken - und auch einige komische Spuren, die wie Striemen aussahen. Vielleicht Brandwunden? Aber er war nicht so schlimm dran wie Dane. Und als ihn Mrs Callahan deswegen befragte, hat Brett ihr eingeredet, es sei nichts weiter passiert, und dann hat sie es auf sich beruhen lassen, was komisch war. Außerdem war er ausgesprochen gut gelaunt - was ebenfalls seltsam war, da man doch denken sollte, jemand, der verprügelt wurde, wäre mies drauf.”
Irgendwo in meinem Hinterkopf weckten ihre Worte eine Erinnerung. Es gab da irgendeine Verbindung, die ich herstellen sollte, aber ich konnte den Finger nicht recht darauf legen. Angesichts von Victor, Geistern und dem Praktikum war es ehrlich gesagt ein Wunder, dass ich überhaupt noch Wörter zusammenfügen konnte.
„Also, kannst du mir Unterricht geben, damit ich nicht verprügelt werde?”, fragte Jill und hoffte offensichtlich, dass sie mich überzeugt hatte. Sie ballte die Faust. „Ich mache es einfach so, oder? Den Daumen über die Finger und zuschlagen?”
„Ahm, nun, ein wenig komplizierter ist es doch. Du musst auf eine bestimmte Weise stehen, oder du wirst dir selbst mehr wehtun als deinem Gegner. Es gibt eine Menge Dinge, die du mit dem Ellbogen und den Hüften machen musst.”
„Zeigst du es mir, bitte?”, bettelte sie. „Ich wette, du bist richtig gut.” Ich war richtig gut, aber das Verderben von jüngeren Schülern war der eine Verstoß, der noch nicht in meiner Akte stand, und ich zog es vor, dass das auch so blieb. Glücklicherweise kam in diesem Augenblick Dimitri mit Ms Davis zurück.
„He”, sagte ich zu ihm. „Ich habe hier jemanden, der Sie kennenlernen möchte. Dimitri, das ist Jill. Jill, Dimitri.”
Er wirkte überrascht, lächelte aber und schüttelte ihr die Hand. Sie lief hellrot an und war zur Abwechslung einmal sprachlos. Sobald er ihre Hand losließ, stammelte sie einige Abschiedsworte und rannte davon. Wir erledigten unsere Aufgabe mit Ms Davis und machten uns auf den Rückweg zur Kapelle, um die zweite Fuhre zu holen.
„Jill wusste, wer ich bin”, eröffnete ich Dimitri unterwegs. „Die Art, wie sie mich betrachtet, grenzt an Heldenverehrung.”
„Überrascht Sie das?”, fragte er. „Dass jüngere Schüler zu Ihnen aufblicken?”
„Keine Ahnung. Ich habe einfach noch nie drüber nachgedacht. Ich denke nicht, dass ich mich als Rollenvorbild besonders eigne.”
„Da bin ich anderer Meinung. Sie sind aufgeschlossen und hingebungsvoll und bringen bei allem, was Sie tun, Höchstleistungen. Sie haben sich mehr Respekt verdient, als Sie denken.”
Ich warf ihm einen Seitenblick zu. „Aber offenbar nicht genug, um zu Victors Verhandlung zugelassen zu werden.”
„Nicht das schon wieder.”
„Doch, das schon wieder! Warum begreifen Sie nicht, wie wichtig das ist? Victor stellt eine ungeheure Bedrohung dar.”
„Das weiß ich.”
„Und wenn er freikommt, wird er doch nur wieder an der Durchführung seiner verrückten Pläne arbeiten.”
„Es ist wirklich unwahrscheinlich, dass er freikommen wird. Die meisten der Gerüchte, nach denen die Königin ihn laufen lassen wird, sind eben nur das — Gerüchte. Gerade Sie sollten wissen, dass man nicht alles glauben darf, was man hört.”
Ich starrte
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