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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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sein.
    Und das wollte ich mit Sicherheit ebenfalls nicht. Ich machte Anstalten weiterzusprechen, aber in diesem Augenblick hob das Flugzeug ab. Sobald es in der Luft war, kehrten meine Kopfschmerzen vom vergangenen Tag zurück. Es war, als presse die Luft um uns herum gegen meinen Schädel.
    „Verdammt noch mal”, stöhnte ich und legte eine Hand auf die Stirn.
    „Bist du wieder krank?”, fragte Lissa besorgt. Ich nickte.
    „Hast du beim Fliegen immer schon Probleme gehabt?”, erkundigte sich Adrian und bedeutete jemandem, sein Glas wieder aufzufüllen.
    „Nie”, antwortete ich. „Verflucht. Ich will das nicht noch einmal durchmachen.”
    Ich knirschte mit den Zähnen und versuchte, den Schmerz zu ignorieren, ebenso wie diese schwarzen Gestalten, die ich nun wieder sah. Es kostete einige Anstrengung, aber wenn ich mich ausreichend konzentrierte, gelang es mir, das Ganze ein wenig abzuschwächen.
    Merkwürdig. Trotzdem wollte ich danach nicht mehr viel reden - und alle ließen mich in Ruhe. Das Thema College war fürs Erste abgehakt.
    Stunden vergingen. Es war beinahe schon Zeit, auf dem Gelände der Akademie zu landen. Eine der Moroi-Flugbegleiterinnen kam stirnrunzelnd den Gang hinunter auf unsere Gruppe zu. Alberta war sofort hellwach. „Was ist los?”
    „Ein Eissturm ist soeben über den Teil von Montana gezogen, wo die Akademie liegt”, sagte die Flugbegleiterin. „Wir können nicht in St. Vladimir landen, weil die Landebahn wegen des Eises und des Sturms nicht benutzbar ist. Wir brauchen jedoch Treibstoff, daher werden wir auf dem Regionalflughafen von Martinville landen. Es ist ein kleiner Flughafen, der mit dem Wagen nur wenige Stunden von St. Vladimir entfernt liegt, aber das Unwetter war dort nicht so schwer.
    Wir haben vor zu landen, aufzutanken und dann zur Akademie weiter-zufliegen, sobald deren Landebahn freigeräumt ist. Mit dem Flugzeug dauert es weniger als eine Stunde.”
    Es war zwar ärgerlich, aber allzu schlimm klang es auch wieder nicht. Außerdem, was konnten wir tun? Zumindest würden meine Schmerzen bald nachlassen. Wenn sich mein Kopfweh benahm wie zuvor, würde es verschwinden, sobald die Maschine aufsetzte. Wir machten es uns wieder auf unseren Sitzen bequem und schnallten uns an, bereit für die Landung. Das Wetter draußen sah elend aus, aber der Pilot war gut und landete ohne Schwierigkeiten.
    Das war der Augenblick, in dem es geschah. Sobald wir den Boden berührten, explodierte meine Welt. Die Kopfschmerzen gingen nicht weg; sie wurden sogar schlagartig schlimmer. Viel schlimmer - ich hatte nicht geglaubt, dass das möglich war. Es fühlte sich an, als risse mein ganzer Schädel auf.
    Aber das war nur der Anfang. Denn plötzlich waren überall um mich herum Gesichter. Geisterhafte, durchscheinende Gesichter und Körper - genau wie bei Mason. Und - oh Gott, sie waren überall. Ich konnte nicht einmal mehr die Sitze oder meine Freunde sehen. Nur diese Gesichter - und ihre Hände. Bleiche, leuchtende Hände streckten sich nach mir aus. Münder öffneten sich, als wollten sie sprechen, und all diese Gesichter sahen so aus, als verlangten sie etwas von mir.
    Und je näher sie mir kamen, umso mehr von ihnen erkannte ich.
    Ich sah Victors Wächter, diejenigen, die getötet worden waren, als wir Lissa gerettet hatten. Ihre Augen waren groß und angstvoll - weswegen? Durchlebten sie noch einmal ihren Tod? Vermischt mit diesen Gestalten waren Kinder, die ich nicht sofort erkannte. Dann - wusste ich es. Das waren die Kinder, die Dimitri und ich nach einem Strigoi-Massaker tot aufgefunden hatten. Diese Kinder hatten das gleiche verwaschene Aussehen wie Mason, aber ihre Hälse waren mit Blut bedeckt, geradeso, wie wir sie vorgefunden hatten. Die scharlachrote Farbe bildete einen schroffen Kontrast zu ihren schattenhaften, leuchtenden Körpern.
    Immer dicker und fester wurden die Gesichter. Obwohl keins von ihnen tatsächlich sprach, hatte ich ein Summen in den Ohren, das lauter wurde, je mehr Gestalten kamen. Drei neue Gestalten gesellten sich zu den anderen. Sie hätten mit den Übrigen verschmelzen sollen, aber sie stachen beinahe ebenso scharf hervor wie das Blut auf den Hälsen der Kinder.
    Es war Lissas Familie.
    Ihre Mutter, ihr Vater und ihr Bruder Andre. Sie sahen genauso aus wie an dem Tag, an dem ich sie das letzte Mal gesehen hatte, kurz vor dem Autounfall. Blond. Schön. Königlich. Wie Mason trugen sie keine Spuren ihres Todes, obwohl ich wusste, dass sie bei dem Unfall

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