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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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kein Wort gesagt. Stark und schweigsam zu sein war zwar typisch für ihn, aber irgendetwas an seiner Stimmung kam mir diesmal ungewöhnlich vor.
    „Denken Sie noch immer darüber nach, was Rhonda gesagt hat? Diese Frau ist eine entsetzliche Betrügerin.”
    „Warum sagen Sie das?”, fragte er und blieb nicht weit von den anderen entfernt stehen. Ein scharfer Wind wehte uns allen ins Gesicht, und ich hoffte, dass wir bald an Bord gehen konnten.
    „Weil sie uns überhaupt nichts verraten hat! Sie hätten mal meine Zukunft hören sollen. Es war ein einziger Satz, der auch nur das Offensichtliche verkündete. Lissa hatte dagegen eine bessere Zukunft”, gab ich zu, „aber allzu tiefschürfend war es im Grunde auch nicht. Rhonda sagte, sie würde eine große Anführerin werden. Ich meine, mal im Ernst, wie schwer ist es, sich das zusammenzureimen?”
    Dimitri lächelte mich an. „Würden Sie denn an sie glauben, wenn Sie Ihnen eine interessantere Deutung gegeben hätte?”
    „Vielleicht, wenn sie gut gewesen wäre.” Als er nur lachte, fragte ich: „Aber Sie nehmen es ernst. Warum? Glauben Sie wirklich an solche Sachen?”
    „Es ist weniger so, dass ich glaube.... oder dass ich nicht glaube.”
    Er trug heute eine schwarze Strickmütze auf dem Kopf und zog sie herunter, um seine Ohren besser zu verdecken. „Ich respektiere Leute wie sie einfach. Sie haben Zugang zu einer Art von Wissen, die anderen Leuten verborgen ist.”
    „Aber sie ist keine Geistbenutzerin, also bin ich mir auch nicht wirklich sicher, woher sie dieses Wissen bezieht. Ich denke immer noch, dass sie ein Scharlatan ist.”
    „Genau genommen ist sie eine vräjitoare.”
    „Eine....” Ich würde nicht einmal versuchen, dieses Wort auszusprechen. „Eine was? Ist das Russisch?”
    „Rumänisch. Es bedeutet.... nun, es gibt keine richtige Übersetzung. ,Hexe’ kommt der Sache schon nahe, aber das ist auch noch nicht richtig. Die osteuropäische Vorstellung von einer Hexe ist nicht die gleiche wie die der Amerikaner.”
    Ich hatte nie erwartet, ein solches Gespräch mit ihm zu führen.
    Ich hatte einfach nicht gedacht, dass Dimitri der abergläubische Typ war. Einen halben Augenblick lang überlegte ich, dass er, wenn er an solche Dinge wie Hexen und Wahrsager glaubte, vielleicht auch damit fertig werden konnte, dass ich Geister sah. Ich erwog, etwas zu ihm zu sagen, entschied mich aber prompt dagegen. Ich hätte ohnehin keine Gelegenheit gehabt, etwas zu bemerken, da Dimitri weitersprach.
    „Meine Großmutter war wie Rhonda”, erklärte er. „Das heißt, sie hat die gleiche Art von Künsten praktiziert. In puncto Persönlichkeit sind die beiden Frauen aber vollkommen verschieden.”
    „Ihre Großmutter war eine.... wie bitte?”
    „Auf Russisch nennt man es anders, aber ja, es hat die gleiche Bedeutung. Sie hat ebenfalls Karten gelegt und Ratschläge erteilt. Damit hat sie sich ihren Lebensunterhalt verdient.”
    Ich verkniff mir jede Bemerkung über Betrüger. „Hatte sie recht? Mit ihren Voraussagen?”
    „Manchmal. Sehen Sie mich nicht so an.”
    „Wie sehe ich Sie denn an?”
    „Sie haben diesen Ausdruck auf dem Gesicht, der besagt, dass Sie mich für verrückt halten, aber Sie sind zu nett, um es auszusprechen.”
    „Verrückt ist ein ziemlich hartes Wort. Ich bin nur überrascht, das ist alles. Ich hätte nie gedacht, dass Sie solche Sachen glauben.”
    „Nun, ich bin damit aufgewachsen, also kommt es mir nicht gar so seltsam vor. Und wie gesagt, ich bin mir auch gar nicht sicher, ob ich hundertprozentig daran glaube.”
    Adrian war zu den anderen gegangen und protestierte laut, weil man uns noch immer nicht erlaubte, an Bord zu gehen.
    „Ich habe auch nie daran gedacht, dass Sie jemand sind, der eine Großmutter hat”, bemerkte ich zu Dimitri. „Ich meine, natürlich mussten Sie eine haben. Aber trotzdem.... Es ist einfach komisch zu denken, mit einer Großmutter aufzuwachsen.” Der Kontakt zu meiner eigenen Mutter kam selten genug zustande, und andere Mitglieder meiner Familie hatte ich niemals auch nur kennengelernt. „War es seltsam, eine Hexenoma zu haben? Beängstigend? Hat sie, hm, ständig damit gedroht, Sie zu verzaubern, wenn Sie unartig waren?”
    „Die meiste Zeit hat sie nur damit gedroht, mich auf mein Zimmer zu schicken.”
    „Das klingt in meinen Ohren nicht so beängstigend.”
    „Das liegt daran, dass Sie sie nicht kennen.”
    Ich bemerkte den Wortlaut. „Lebt sie noch?”
    Er nickte. „Ja. Es

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