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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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vorsichtig führte sie mich zum Haus.
    „Gott“, stöhnte ich. „Benutzen sie dieses Zeug als Raketentreibstoff?“
    „Niemand hat dich dazu gezwungen, weiterzutrinken.“
    „He, halt mir jetzt bloß keine Predigt. Außerdem wollte ich nur höflich sein.“
    „Aber klar doch“, sagte sie.
    Wir schafften es bis ins Haus, doch dann standen wir vor der schier unmöglichen Aufgabe, die Treppe zu dem Zimmer zu bewältigen, das Olena mir zugewiesen hatte. Jeder Schritt war die reinste Qual.
    „Alle wussten über Dimitri und mich Bescheid“, sagte ich und überlegte kurz, ob ich irgendetwas von dem auch im nüchternen Zustand gesagt hätte. „Dabei habe ich ihnen gar nicht erzählt, dass wir zusammen waren.“
    „Das brauchtest du auch nicht. Es steht dir ins Gesicht geschrieben.“
    „Sie haben so getan, als sei ich seine Witwe oder so etwas.“
    „Das bist du vielleicht auch.“ Wir erreichten mein Zimmer, und sie half mir, mich aufs Bett zu setzen. „Hier in der Gegend wird nicht so oft geheiratet. Wenn du lange genug mit jemandem zusammen bist, ist es in ihren Augen fast dasselbe.“
    Ich seufzte und starrte einfach vor mich hin. „Ich vermisse ihn so sehr.“
    „Das tut mir leid“, sagte sie.
    „Wird es denn jemals besser werden?“
    Die Frage schien sie zu überraschen. „Ich … ich weiß es nicht.“
    „Warst du schon mal verliebt?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“
    Ich war mir nicht sicher, ob sie sich deswegen glücklich schätzen konnte oder nicht. Ich war mir nicht sicher, ob all die schönen Tage, die ich mit Dimitri erlebt hatte, den Schmerz wert waren, den ich jetzt empfand. Einen Moment später erkannte ich die Wahrheit. „Natürlich waren sie das.“
    „Hm?“, fragte Sydney.
    Anscheinend hatte ich meine Gedanken laut ausgesprochen. „Nichts. Ich habe nur mit mir selbst geredet. Ich sollte jetzt besser schlafen.“
    „Brauchst du noch irgendetwas? Musst du dich übergeben?“
    Ich prüfte meinen schlingernden Magen. „Nein, aber trotzdem danke.“
    „Okay.“ Und auf ihre typisch schroffe Art verließ sie den Raum, knipste das Licht aus und schloss die Tür.
    Ich hätte eigentlich erwartet, dass ich auf der Stelle ins Koma fallen würde. Ehrlich, ich wollte es sogar. Mein zerrissenes Herz hatte heute Nacht zu viel von Dimitri preisgeben müssen, und ich wollte nur noch, dass dieser Schmerz endlich aufhörte. Ich wollte nichts als Schwärze und alles vergessen. Stattdessen – vielleicht weil ich masochistisch veranlagt war – beschloss mein Herz, dabeizubleiben und sich restlos aufzureißen.
    Ich besuchte Lissa.

 
    10
    Nachdem sie beim Mittagessen alle so gut mit Avery klargekommen waren, hatte sich die Gruppe am Abend gleich wieder versammelt und sozusagen einen draufgemacht. Lissa dachte darüber nach, während sie am nächsten Morgen in der ersten Stunde im Englischkurs saß. Sie waren bis spät in die Nacht aufgeblieben und hatten sich sogar noch nach der Ausgangssperre hinausgeschlichen. Bei dem Gedanken daran lächelte Lissa und unterdrückte gleichzeitig ein Gähnen. Es versetzte mir einen kleinen Stich, weil ich wusste, dass Avery für Lissas Heiterkeit verantwortlich war, und das machte mir ein bisschen zu schaffen. Aber andererseits … durch diese neue Freundschaft fühlte ich mich nicht mehr ganz so schuldig, weil ich Lissa verlassen hatte.
    Lissa gähnte schon wieder. Es war ziemlich schwer, sich auf Der scharlachrote Buchstabe zu konzentrieren, wenn man gegen einen leichten Kater ankämpfte. Avery schien über unerschöpfliche Alkoholvorräte zu verfügen, und Adrian sprang sofort darauf an, während Lissa ein wenig zurückhaltender gewesen war. Sie hatte ihre wilde Partyzeit eigentlich schon lange hinter sich gelassen, doch am vergangenen Abend war sie der Versuchung schließlich erlegen und hatte mehr Gläser Wein getrunken, als gut für sie gewesen war. Ironischerweise war es meiner Situation mit dem Wodka recht ähnlich. Wir hatten es also beide übertrieben, obwohl wir meilenweit voneinander entfernt waren.
    Plötzlich durchbohrte ein schrilles Heulen die Luft. Lissa riss ebenso wie alle anderen in der Klasse den Kopf hoch. In einer Ecke des Raums blinkte ein kleiner Feuermelder und kreischte seine Warnung. Natürlich fingen einige Schüler an zu jubeln, während andere so taten, als hätten sie Angst. Die übrigen wirkten einfach überrascht und warteten ab.
    Lissas Lehrerin wirkte auch ein wenig durcheinander, und nach einer kurzen Überprüfung kam

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