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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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konnte ich nicht sagen.
    „Ich … ich werde mit Daimon sprechen“, erklärte Daniella schließlich. Sie hatte einige Male schlucken müssen, bevor sie diese Worte herausbekam.
    Adrian stieß den Atem aus, und ein wenig von seinem Zorn entwich seinem Körper zusammen mit der Luft. „Danke.“
    Sie huschte davon, verschmolz mit der Menge und ließ Adrian mit Christian und Lissa allein. Die beiden wirkten nur geringfügig weniger verblüfft als Daniella.
    „Daimon Tarus?“, fragte Lissa. Adrian nickte.
    „Wer ist das?“, erkundigte sich Christian.
    „Ein Vetter meiner Mom“, sagte Adrian. „Der Familienanwalt. Ein echter Hai. Irgendwie zwielichtig, aber er kann so ziemlich jeden aus allem herausholen.“
    „Das ist immerhin etwas, nehme ich an“, meinte Christian. „Aber ist er auch gut genug, um gegen diese sogenannten Beweise zu kämpfen?“
    „Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.“ Geistesabwesend griff Adrian nach seiner Tasche, in der er für gewöhnlich die Zigaretten aufbewahrte, aber heute hatte er keine. Er seufzte. „Ich habe ja keine Ahnung, welche Beweise sie haben oder wie Tante Tatiana überhaupt gestorben ist. Ich habe nur gehört, dass sie sie heute Morgen tot aufgefunden haben.“
    Lissa und Christian tauschten einen grimmigen Blick. Christian zuckte die Achseln, und Lissa wandte sich wieder Adrian zu, um die Rolle der Botin zu übernehmen.
    „Ein Pflock“, sagte Lissa. „Sie haben sie mit einem silbernen Pflock im Herzen aufgefunden – im Bett.“
    Adrian erwiderte nichts, sein Gesichtsausdruck veränderte sich auch kaum. Lissa kam der Gedanke, dass bei all diesem Gerede über Unschuld, Beweise und Anwälte alle irgendwie die Tatsache übersehen hatten, dass Tatiana Adrians Großtante gewesen war. Er hatte zwar einige ihrer Entscheidungen nicht gutgeheißen und hinter ihrem Rücken jede Menge Witze über sie gerissen. Aber sie war trotzdem eine Verwandte, jemand, den er sein Leben lang gekannt hatte. Angesichts ihres Todes musste er neben allem anderen auch Schmerz empfinden. Selbst meine Gefühle waren ein wenig widersprüchlich. Ich hasste sie für das, was sie mir angetan hatte, aber ich hatte doch niemals ihren Tod gewollt. Und ich konnte nicht umhin, mich daran zu erinnern, dass sie manchmal mit mir gesprochen hatte, als sei ich eine echte Person. Vielleicht war es Heuchelei gewesen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie an dem Abend, an dem sie bei den Ivashkovs vorbeigekommen war, aufrichtig gewesen war. Sie war erschöpft und nachdenklich gewesen – und im Wesentlichen von dem Gedanken beseelt, ihrem Volk Frieden zu bringen.
    Als sich Adrian verabschiedet hatte und Lissa ihm nachsah, durchfluteten sie Mitgefühl und Kummer. Christian tippte ihr sanft auf den Arm. „Komm“, sagte er. „Wir haben herausgefunden, was wir wissen mussten. Jetzt sind wir hier nur im Weg.“
    Hilflos ließ sich Lissa von ihm nach draußen führen, wobei sie weiteren panischen Gruppen von Dhampiren und Moroi ausweichen mussten. Das Orange einer tiefhängenden Sonne verlieh jedem Blatt und Baum ein goldenes, warmes Gefühl. Als wir mit Dimitri aus dem Lagerhaus zurückgekehrt waren, waren auch schon viele Leute unterwegs gewesen, aber das war hiermit nicht vergleichbar. Die Leute wirkten außer sich vor Furcht und schienen in Eile, die Neuigkeiten weiterzugeben. Einige trugen bereits Trauer, waren ganz in Schwarz gekleidet, während auf ihren Gesichtern Tränen glänzten. Ich fragte mich, wie viel davon echt war. Selbst inmitten von Tragödie und Verbrechen würden viele Royals schon nach Macht streben.
    Und wann immer sie meinen Namen hörte, wuchs Lissas Zorn. Es war der schlechte Zorn, die Art, die sich in unserem Band wie schwarzer Rauch anfühlte und Lissa häufig dazu trieb, um sich zu schlagen. Es war der Fluch des Elementes Geist.
    „Ich kann es einfach nicht glauben!“, rief sie an Christian gewandt. Mir fiel auf, dass Christian sie eilig irgendwohin brachte, um allein mit ihr zu sein. „Wie konnte bloß irgendjemand denken, Rose sei das gewesen? Sie ist hereingelegt worden. So muss es sein.“
    „Ich weiß, ich weiß“, erwiderte er. Auch er kannte die Gefahrenzeichen von Geist und versuchte, Lissa zu beruhigen. Sie hatten einen kleinen, grasbewachsenen Bereich im Schatten eines großen Haselnussbaums erreicht und ließen sich auf dem Boden nieder. „Wir wissen, dass sie es nicht getan hat. Das ist alles. Wir werden es auch beweisen. Sie kann nicht für etwas

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