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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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begegneten.
    „Ich hatte letzte Nacht eine weitere Prüfung“, erzählte Lissa Adrian. Gerade hatte ihr jemand gratuliert. „Eine ganz unerwartete.“
    Adrian zögerte, und ich wartete darauf, dass er sagte, er habe das bereits von mir erfahren. Ich wartete auch darauf, dass er die schockierenden Neuigkeiten über meine gegenwärtigen Begleiter und meinen Aufenthaltsort preisgeben werde. „Wie ist es denn gelaufen?“, fragte er stattdessen.
    „Ich habe bestanden“, antwortete sie. „Das ist alles, was zählt.“
    Sie brachte es nicht über sich, ihm von den jubelnden Leuten zu erzählen, jenen, die sie nicht einfach nur von Gesetzes wegen unterstützten, sondern offenbar, weil sie tatsächlich an sie glaubten. Tasha, Mia und einige Freunde aus der Schule waren unter den Zuschauern gewesen und hatten sie angegrinst. Selbst Daniella, die auf Rufus gewartet hatte, hatte widerstrebend gratuliert, augenscheinlich überrascht darüber, dass Lissa bestanden hatte. Es war eine ganz und gar unwirkliche Erfahrung gewesen, und Lissa hatte einfach nur verschwinden wollen.
    Eddie war abberufen worden und hatte andere Wächter unterstützen müssen, trotz seiner Proteste, dass er als Lissas Eskorte fungiere. Also hatten Christian und Tasha sie am Ende allein nach Hause bringen müssen. Na ja, fast allein jedenfalls. Ein Wächter namens Ethan Moore hatte sich ihnen angeschlossen, der Mann, mit dem Abe Tasha aufgezogen hatte. Abe neigte zu Übertreibungen, aber in diesem Fall hatte er recht gehabt. Ethan sah so tough aus wie alle Wächter, aber seine Haltung als knallharter Typ fiel gelegentlich in sich zusammen, wenn er Tasha ansah. Er himmelte sie geradezu an. Sie mochte ihn offensichtlich ebenfalls und flirtete unterwegs mit ihm – zu Christians großem Unbehagen. Ich fand es ganz niedlich. Einige Männer würden wegen Tashas Narben wahrscheinlich einen weiten Bogen um sie machen. Es war schön, jemanden zu sehen, der sie wegen ihres Charakters schätzte, und da spielte es auch keine Rolle, wie sehr Christian der Gedanke missfiel, dass sich überhaupt jemand mit seiner Tante traf. Und mir gefiel es tatsächlich, Christian so offensichtlich leiden zu sehen. Es tat ihm gut.
    Ethan und Tasha verließen Lissa, sobald sie sicher in ihrem Zimmer angekommen war. Wenige Minuten später tauchte Eddie wieder auf und brummelte etwas dahingehend, dass sie ihn wegen einer dummen Aufgabe aufgehalten hätten, obwohl sie doch wussten, dass er Besseres zu tun hatte. Er musste ein solches Theater veranstaltet haben, dass sie ihn wieder hatten ziehen lassen. Er traf gerade zehn Minuten vor Ambroses Brief ein, was ein glückliches Timing bedeutete. Eddie hätte Randale gemacht, wenn er in ihr Zimmer gekommen wäre und festgestellt hätte, dass sie fort war. Er hätte gedacht, Strigoi hätten seine Schutzbefohlene in seiner Abwesenheit gekidnappt.
    Das waren also die Ereignisse, die zu dem geführt hatten, was jetzt geschah: Lissa und die drei Männer begaben sich zu einem heimlichen Treffen mit Ambrose.
    „Ihr seid aber früh dran“, sagte er und ließ sie ein, bevor Lissa auch nur ein zweites Mal anklopfen konnte. Sie standen jetzt in Ambroses eigenem Zimmer, nicht in einem eleganten Salon für Kunden. Der Raum ähnelte einem Wohnheimzimmer – allerdings einem sehr hübschen. Er schien mir viel hübscher als alles, was ich schon zu erdulden gehabt hatte. Lissa war ganz auf Ambrose konzentriert, also bemerkte sie nicht, dass Eddie den Raum einer schnellen Musterung unterzog. Ich war froh, dass er mit von der Partie war, und vermutete, dass er Ambrose nicht traute – genauso wenig wie sonst irgendjemandem, der nicht zu unserem engsten Kreis gehörte.
    „Was ist los?“, fragte Lissa, sobald Ambrose die Tür geschlossen hatte. „Warum diese dringende Einladung?“
    „Weil ich euch etwas zeigen muss“, sagte er. Auf seinem Bett lag ein Stapel Papiere, dann griff er nach dem obersten. „Erinnerst du dich, dass ich sagte, sie hätten Tatianas Besitz unter Verschluss genommen? Also, jetzt machen sie ein Inventar und bringen die Sachen weg.“ Unbehaglich trat Adrian von einem Fuß auf den anderen – wiederum etwas, das nur mir auffiel. „Sie hatte einen Safe, in dem sie wichtige Dokumente aufbewahrte – natürlich geheime. Und .... “
    „Und?“, hakte Lissa nach.
    „Und ich wollte nicht, dass jemand sie fand“, fuhr Ambrose fort. „Ich wusste zwar nicht, worum es sich bei den meisten Dokumenten handeln mochte, aber wenn sie sie

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