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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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verschaffte dem Moroi allerdings etwas mehr Bewegungsspielraum, und so bäumte er sich auf und warf Eddie von sich herunter. Ohne einen Herzschlag lang zu zögern – wirklich, dieser Bursche war beeindruckend –, zielte der Moroi abermals auf Eddie. An den Absichten des Mannes konnte kein Zweifel bestehen. Er hielt sich keineswegs zurück. Er war dort, um zu töten. Diese Klinge wollte Blut sehen. Wächter wussten, wie man Gegner niederschlug und Gefangene machte, aber wir waren ja auch dazu ausgebildet worden, dass wir, sollten sich die Dinge zu schnell entwickeln, sollte eine Situation entstehen, in der es wir oder sie hieß – na ja, dann sorgten wir jedenfalls dafür, dass sie es waren. Eddie war schneller als sein Gegner und wurde von Instinkten getrieben, die man uns jahrelang eingehämmert hatte: Halte auf, was versucht, dich zu töten! Eddie trug keine Pistole und auch kein Messer, nicht bei Hofe. Als der Mann ein zweites Mal auf ihn zukam und dabei mit dem Messer abermals direkt auf Eddies Hals zielte, benutzte Eddie die einzige Waffe, die ihm noch geblieben war und die ihm gewiss das Leben retten würde.
    Eddie pfählte den Moroi.
    Dimitri hatte einmal im Scherz bemerkt, dass man kein Strigoi sein musste, um von einem Pflock, den einem jemand durchs Herz trieb, verletzt zu werden. Und seien wir doch ehrlich – ein Pflock durchs Herz tat gar nicht richtig weh. Er tötete, gewiss. Tatiana war der Beweis dafür. Das Messer des Mannes berührte tatsächlich Eddies Hals – und fiel dann zu Boden, bevor es ihm die Haut ritzen konnte. Die Augen des Mannes weiteten sich vor Schock und Schmerz, und dann sahen sie überhaupt nichts mehr. Er war tot. Eddie hockte sich auf die Fersen und starrte sein Opfer mit eben der Kampfeslust an, die das Adrenalin angefacht hatte und die als Wirkung stets folgte. Plötzlich erregten Rufe seine Aufmerksamkeit, und er sprang auf die Füße, bereit für die nächste Bedrohung.
    Stattdessen sah er eine Gruppe von Wächtern vor sich, Leute, die auf Lissas Hilfeschreie von eben reagiert hatten. Sie warfen einen einzigen Blick auf die Szene und reagierten sofort so, wie es ihnen in ihrer Ausbildung eingebläut worden war. Auf dem Boden lag ein toter Moroi, und jemand hielt eine blutbeschmierte Waffe in der Hand. Die Wächter stürzten sich auf Eddie, warfen ihn gegen die Mauer und entwanden ihm seinen Pflock. Lissa rief ihnen zu, dass sie die Situation völlig falsch verstanden hätten, dass Eddie ihr das Leben gerettet habe und ....
    „Rose!“
    Dimitris hektische Stimme holte mich in das Haus der Mastranos zurück. Erschrocken saß ich auf dem Bett, und er kniete vor mir, das Gesicht voller Furcht, während er mich an den Schultern gepackt hielt. „Rose, was ist denn? Geht es dir gut?“
    „Nein!“
    Ich stieß ihn beiseite und ging auf die Tür zu. „Ich muss – ich muss an den Hof zurückkehren. Sofort. Lissa ist in Gefahr. Sie braucht mich.“
    „Rose. Roza. Immer mit der Ruhe.“ Er hielt mich an einem Arm fest, und aus diesem Griff gab es wirklich kein Entkommen. Dann drehte er mich so um, dass ich ihn ansehen musste. Sein Haar war noch feucht von der Dusche, und der saubere Geruch von Seife und nasser Haut umgab uns. „Erzähl mir, was geschehen ist.“
    Ich wiederholte schnell, was ich gesehen hatte. „Jemand hat versucht, sie zu töten, Dimitri! Und ich war nicht da!“
    „Aber Eddie war da“, sagte Dimitri leise. „Es geht ihr gut. Sie lebt.“ Er ließ mich los, und ich lehnte mich erschöpft an die Wand. Mein Herz raste, und obwohl meine Freunde in Sicherheit waren, konnte ich meine Panik jetzt nicht abschütteln.
    „Und nun ist er in Schwierigkeiten. Diese Wächter waren sauer.... “
    „Nur weil sie nicht die ganze Geschichte kennen. Sie sehen eine Leiche und eine Waffe, und das ist es. Sobald sie Tatsachen und Zeugenaussagen haben, wird alles gut werden. Eddie hat eine Moroi gerettet. Das ist schließlich seine Aufgabe.“
    „Aber er hat dafür einen anderen Moroi getötet“, wandte ich ein. „Das sollten wir eigentlich nicht.“ Es schien zwar eine offensichtliche – und sogar dumme – Bemerkung zu sein, aber ich wusste, dass Dimitri verstand, was ich meinte. Die Aufgabe der Wächter bestand darin, Moroi zu beschützen. Sie kommen zuerst. Einen Moroi zu töten, war unvorstellbar. Andererseits jedoch war es ebenso unvorstellbar, dass sie versuchten, einander zu töten.
    „Das war keine gewöhnliche Situation“, bekräftigte Dimitri.
    Ich legte den

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