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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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weitere Wächter. Wir schlüpften durch das Tor und gelangten auf eine stille Nebenstraße, die parallel zum Haus der Mastranos verlief. Dann rannten wir los. Bald wurde jedoch klar, dass ich mit Dimitri nicht Schritt halten konnte. Mein Verstand konnte den Schmerz zwar ignorieren, aber mein Körper war nicht in der Lage, meinen verletzten Knöchel so weit zu bringen, dass ein richtiges Gehen möglich wurde.
    Ohne zu zögern, legte Dimitri einen Arm um mich, sodass ich weiterlaufen und das Gewicht von dem verletzten Knöchel nehmen konnte. Wir bogen von der Straße ab und liefen durch Gärten, die es unseren Verfolgern zwar erschweren – aber nicht unmöglich machen – würden, uns aufzuspüren.
    „Wir können ihnen nicht davonlaufen“, sagte ich. „Ich halte uns auf. Du musst .... “
    „Sag nicht, ich soll dich zurücklassen“, unterbrach er mich. „Wir stehen das zusammen durch.“
    Klick. Klick. Plötzlich explodierte ein Blumentopf neben uns und hinterließ ein Häufchen aus Erde und Ton.
    „Sie schießen auf uns!“, sagte ich ungläubig. „Sie schießen tatsächlich auf uns!“ Bei so viel Training im Nahkampf hatte ich immer das Gefühl, als bedeuteten Waffen Betrug. Aber wenn die Mörderin einer Königin mit ihrem Komplizen zur Strecke gebracht werden musste? Es ging hier nicht um Ehre. Es ging um Resultate.
    Eine weitere Kugel zischte gefährlich nah an uns vorbei. „Mit Schalldämpfer“, sagte Dimitri. „Trotzdem werden sie vorsichtig sein. Es soll ja nicht die ganze Nachbarschaft glauben, sie würde unter Beschuss stehen. Wir müssen in Deckung gehen. Schnell!“ Wir mochten buchstäblich den Kugeln ausgewichen sein, aber mein Knöchel würde nicht mehr sehr lange durchhalten.
    Dimitri machte eine weitere scharfe Wendung und führte uns nun endgültig in die vorstädtischen Gärten hinein. Ich konnte mich nicht umsehen, hörte aber erhobene Stimmen. Und dies sagte mir, dass wir noch nicht frei waren.
    „Dort“, murmelte Dimitri.
    Vor uns lag ein dunkles Haus mit einer großen, verglasten Terrasse, ähnlich der bei Sonya. Die Glastür stand offen, obwohl ein Fliegengitter den Weg ins Innere versperrte. Dimitri zog am Riegel. Abgeschlossen. Aber ein Fliegengitter war kaum ein Hindernis für uns. Die arme, vertrauensselige Familie! Er holte seinen Pflock heraus und zog ihn von oben nach unten durch, und hastig schlüpften wir durch den so entstandenen Schnitt. Sofort riss er mich zur Seite, damit wir nicht mehr zu sehen waren. Dann legte er einen Finger an die Lippen, drückte mich fest an sich und barg mich in seiner Wärme.
    Sekunden später sahen wir Wächter kommen und die Gärten durchsuchen. Einige eilten weiter, für den Fall, dass wir ebenfalls weitergelaufen waren. Andere blieben zurück und untersuchten Plätze, die gute Verstecke abgegeben hätten, während der Abend immer dunkler und dunkler wurde. Ich betrachtete das Fliegengitter. Der Schnitt war zwar sauber gewesen, ohne ein sichtbares Loch, aber trotzdem war da etwas, das unseren Verfolgern auffallen konnte.
    Dimitri, der das ebenfalls erkannte, ging vorsichtig ins Wohnzimmer, wobei er die Fenster mied, so gut er konnte, und sich außer Sicht hielt. Wir durchquerten den Raum in Richtung Küche und fanden eine Tür, die zur Garage führte. Darin stand ein roter Ford Mustang.
    „Eine Familie mit zwei Autos“, murmelte er. „Darauf hatte ich gehofft.“
    „Oder sie machen einen Spaziergang und werden beim Heimkommen ein SWAT-Team in ihrem Viertel vorfinden“, flüsterte ich.
    „Die Wächter werden sich nicht sehen lassen.“ Wir machten uns auf die Suche nach offensichtlichen Ablagestellen für Schlüssel. Schließlich fand ich welche, die an der Seite eines Schranks hingen, und schnappte sie mir.
    „Ich hab sie“, sagte ich. Da ich die Schlüssel hatte, hätte Dimitri mir wohl tatsächlich den Fahrersitz überlassen. Wegen meines rechten Knöchels musste ich sie ihm jedoch zuwerfen. Das Universum hatte einen makabren Sinn für Humor.
    „Würden sie uns in dem Wagen entdecken?“, fragte ich, während Dimitri die Garagentür öffnete und rückwärts hinausfuhr. „Der Wagen ist, na ja, schon ein wenig protziger als unsere üblichen gestohlenen Autos. Passt also nicht so ganz zum Profil.“ Außerdem war er umwerfend. Sydney, Autonärrin, die sie war, hätte ihn geliebt. Ich biss mir auf die Unterlippe, denn ich hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, weil wir sie zurückgelassen hatten. Ich versuchte aber, mir

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