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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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behalten hatte. Mein Lächeln erlosch jedoch, als sich rasch ein anderes Problem zeigte.
    „Du hast keine Kleider gekauft, oder?“
    „Kleider?“, fragte er, als wäre es ein Wort aus einer fremden Sprache.
    Ich deutete auf mein zerrissenes Kleid. „Das kann ich nicht mehr lange tragen. Was soll ich tun? Aus einer Decke eine Toga machen? Du bist ein so typischer Mann, dass du natürlich nie an so was denkst.“
    „Ich habe an Verletzungen und ans Überleben gedacht. Frische Kleidung ist eher ein Luxus, keine Notwendigkeit.“
    „Nicht mal dein Mantel?“, fragte ich hinterhältig.
    Einen Moment lang erstarrte Dimitri, dann fluchte er. Er hatte seinen Mantel im Haus der Mastranos nicht tragen müssen – ehrlich gesagt, er brauchte ihn eigentlich auch draußen nicht – und ihn während des Kampfes dort zurückgelassen.
    „Keine Sorge, mein Freund“, neckte ich ihn. „Wo der hergekommen ist, da gibt es auch noch jede Menge weitere.“
    Er breitete Decken auf dem Boden des Zelts aus und legte sich darauf. Sein Gesicht zeigte einen jämmerlichen Ausdruck, der mir fast komisch schien. Überfälle, Kugeln, Kriminelle.... kein Problem. Ein fehlender Mantel? Krise. „Wir werden dir einen neuen beschaffen“, versprach ich. „Du weißt schon, sobald wir Jill gefunden, meinen Namen reingewaschen und die Welt gerettet haben.“
    „Nur diese paar Kleinigkeiten, hm?“, fragte er und brachte uns damit beide zum Lachen. Aber als ich mich neben ihm ausstreckte, wurden wir wieder ernst.
    „Was sollen wir denn nun tun?“, fragte ich. Die beliebteste Frage heute Abend.
    „Schlafen“, sagte er und schaltete die Taschenlampe aus. „Morgen werden wir uns mit Abe oder Tasha in Verbindung setzen oder .... mit irgendwem sonst. Wir werden ihnen alles Weitere überlassen, und sie werden Jill dort hinbringen, wo sie hinmuss.“
    Ich war überrascht, wie kleinlaut meine nächsten Worte klangen. „Ich habe das Gefühl, als wären wir gescheitert. Ich war dort so glücklich. Ich hatte schon geglaubt, ich hätte das Unmögliche geschafft, aber es war doch alles umsonst. Die ganze Arbeit für nichts und wieder nichts.“
    „Nichts?“, fragte er erstaunt. „Was wir getan haben .... das ist doch ganz gewaltig. Du hast Lissas Schwester gefunden. Eine weitere Dragomir. Ich glaube, du hast das ganze Ausmaß dieser Leistung noch gar nicht richtig begriffen. Wir hatten so gut wie gar keine Hinweise, und doch hast du nicht lockergelassen und es schließlich fertig gebracht.“
    „Und ich habe Victor Dashkov verloren. Mal wieder.“
    „Na ja, typisch für ihn ist, dass er nicht lange in einem Versteck bleibt. Er ist eben einer dieser Leute, die immer alles unter Kontrolle haben müssen. Aber er wird irgendwann etwas unternehmen, und wenn er das tut – dann schnappen wir ihn uns.“
    Das Lächeln kehrte auf mein Gesicht zurück, obwohl ich wusste, dass er es gar nicht sehen konnte. „Und ich habe mich für die Optimistin gehalten.“
    „So was ist eben ansteckend“, erwiderte er. Dann fand – zu meiner Überraschung – seine Hand in der Dunkelheit die meine. Wir verschränkten die Finger ineinander. „Du hast deine Sache wirklich gut gemacht, Roza. Sehr gut sogar. Schlaf jetzt.“
    Wir berührten uns zwar auf keine andere Weise, aber seine Hand barg für mich alle Wärme der Welt. Hier und jetzt war kaum ein so geeigneter Augenblick wie jener in der Bibliothek, aber unsere vertraute Verbindung und das Verständnis zwischen uns loderte heller denn je, und es fühlte sich wirklich gut an. Irgendwie richtig. Natürlich. Ich wollte nicht schlafen. Ich wollte einfach nur daliegen und es auskosten, in seiner Nähe zu sein. Es war kein Betrug, fand ich, wenn ich an Adrian dachte. Ich genoss lediglich diese Nähe.
    Trotzdem war der Schlaf von größter Bedeutung. Wir arbeiteten einen Zeitplan für unsere Schichten aus. Dimitri würde jetzt wach bleiben, während ich mich ausruhte, und ich hatte das Gefühl, wenn ich nicht schlief, würde er es auch nicht tun, sobald der Wachwechsel kam. Also schloss ich die Augen, und diesmal war es nicht mein Herzschlag, den ich herunterfahren musste. Es war mein Verstand, das Hamsterlaufrad, das einen nirgendwohin brachte, wenn man herauszufinden versuchte, was man als Nächstes tun sollte. Du musst nur Jill an den Hof bringen. Du musst nur Jill an den Hof bringen. Das war alles, was jetzt zählte. Wir würden uns mit jemandem in Verbindung setzen, der Jill erreichen konnte. Dimitri und ich würden

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