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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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unbewegter Miene zu sagen, fiel ihr gewiss nicht leicht, da sie diese Information noch nicht ganz verarbeitet haben konnte. Mein unmittelbar bevorstehender Tod war wahrscheinlich das Einzige, das sie von der Erkenntnis ablenkte, dass sie vielleicht eine Schwester hatte. Es musste eine Erkenntnis sein, die sie wie ein Erdbeben erschütterte. Auch sie nahm hier viel auf Treu und Glauben hin, immer davon überzeugt, dass ich die Wahrheit sagte. „Sie haben sie doch. Sie können ja nirgendwohin. Lassen Sie sie also einfach reden. Ich habe ebenfalls Beweise, die ihre Sache stützen.“
    „Halt dich da lieber zurück, Liss“, sagte ich leise. Lissa hielt ja noch immer Daniella für die Mörderin, und es würde ihr gar nicht gefallen, die Wahrheit zu hören. Lissa warf mir einen verwirrten Blick zu, wehrte sich jedoch nicht.
    „Hören wir uns also an, was sie zu sagen haben“, meinte einer der Wächter – und es war nicht irgendeiner, sondern Hans. „Nach einer solchen Flucht würde ich wirklich gern wissen, was sie hierher zurückgeführt hat.“
    Hans half uns?
    „Aber“, fuhr er fort, „Sie beide werden sicher Verständnis dafür haben, dass wir Sie in Gewahrsam nehmen müssen, bevor Sie Ihre großen Enthüllungen bekannt geben.“
    Ich sah Dimitri an, der sich bereits zu mir umgedreht hatte. Wir hatten ja beide gewusst, worauf wir uns einließen, und ehrlich, dies war ein besseres Szenario als das, was ich mir vorgestellt hatte.
    „In Ordnung“, sagte Dimitri. Er betrachtete unsere noblen Beschützer. „Es ist schon in Ordnung. Lasst sie durch!“
    Meine Mutter und die anderen rührten sich nicht sofort. „Tut es“, sagte ich. „Ihr sollt schließlich nicht als unsere Zellengenossen enden.“
    Ich war davon überzeugt, dass diese liebenswerten Narren nicht auf mich hören würden. Aber Mikhail wich als Erster zurück, und dann taten die anderen es ebenfalls, praktisch gleichzeitig. Blitzschnell wurden sie von Wächtern ergriffen und weggeführt. Dimitri und ich blieben, wo wir waren, vier Wächter traten auf uns zu, zwei auf Dimitri und zwei auf mich. Adrian hatte sich mit den anderen zurückgezogen, aber Lissa stand nach wie vor nur wenige Schritte entfernt von uns. Sie setzte ihr ganzes Vertrauen in mich.
    „Fangen Sie an“, sagte Hans. Er hielt meinen rechten Arm mit festem Griff umfasst.
    Ich sah Lissa in die Augen, und es war mir grässlich, was ich sagen musste. Aber nein. Sie war ja gar nicht diejenige, um deren Gefühle ich mir die größten Sorgen machte. Ich warf einen Blick ins Publikum und entdeckte Christian, der das Drama verständlicherweise mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgte. Ich musste mich abwenden und die Menge als Ganzes betrachten, damit ich keine einzelnen Gesichter sah. Nur einen Nebel.
    „Ich habe Tatiana Ivashkov nicht ermordet“, begann ich. Mehrere Leute murrten zweifelnd. „Ich mochte sie nicht besonders. Aber ich habe sie nicht ermordet.“ Ich sah Hans an. „Sie haben den Hausmeister befragt, der ausgesagt hat, wo ich mich während der fraglichen Zeit aufgehalten habe, nicht wahr? Und er hat den Mann, der Lissa angegriffen hat, als denjenigen identifiziert, der ihn dafür bezahlt hat, die Unwahrheit darüber zu sagen, wo ich gewesen bin?“ Ich hatte von Mikhail erfahren, dass Joe am Ende tatsächlich zugegeben hatte, Geld von dem mysteriösen Moroi angenommen zu haben, sobald die Wächter ihn mit dem Foto in die Enge getrieben hatten.
    Hans runzelte die Stirn, zögerte und bedeutete mir dann mit einem Nicken weiterzusprechen.
    „Es gibt keine Unterlagen über seine Existenz – zumindest nicht bei den Wächtern. Aber die Alchemisten wissen, wer er ist. Sie haben ihn in einer ihrer Einrichtungen gesehen – und er hat für jemanden als Leibwächter fungiert.“ Mein Blick fiel auf Ethan Moore, der mit den Wächtern in der Nähe der Tür stand. „Als Leibwächter für eine Person, die in der Nacht von Tatianas Tod zu ihr vorgelassen wurde: Tasha Ozera.“
    Diesmal war es gar nicht nötig, dass das Publikum in Aufruhr geriet, denn Tasha sorgte für mehr als nur einen Ausgleich dafür. Sie hatte neben Christian gesessen und sprang jetzt von ihrem Stuhl auf.
    „Was um alles in der Welt reden Sie da, Rose?“, rief sie. „Sind Sie von Sinnen?“
    Als ich trotzig dort gestanden hatte, dazu bereit, mich der Menge zu stellen und Gerechtigkeit zu verlangen, war ich von einem Gefühl des Triumphs und der Stärke erfüllt gewesen. Jetzt aber .... jetzt spürte ich

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