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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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einfach nur Trauer, als ich jemanden ansah, dem ich immer vertraut hatte, jemanden, der meinen Blick so äußerst schockiert und gekränkt erwiderte.
    „Ich wünschte, so wäre es .... aber es ist wahr. Wir wissen beide, dass es wahr ist. Sie haben Tatiana ermordet.“
    Tashas Ungläubigkeit wurde noch größer und war inzwischen auch von ein wenig Ärger gefärbt, obwohl sie nach wie vor den Eindruck erweckte, als hegte sie – nachsichtig – noch Zweifel. „Ich habe nie, niemals geglaubt, dass Sie sie ermordet haben – und ich habe mich deshalb auch für Sie eingesetzt. Warum tun Sie das? Spielen Sie auf den Strigoimakel in unserer Familie an? Ich hielt Sie eigentlich für erhaben über solche Vorurteile.“
    Ich schluckte. Ich hatte gedacht, die Beschaffung der Beweise wäre die Schwierigkeit. Doch das war nichts im Vergleich zu der Notwendigkeit, diese Beweise offenzulegen. „Was ich sage, hat nichts mit Strigoi zu tun. Ich wünschte beinahe, es wäre so. Sie haben Tatiana wegen ihres Altersgesetzes gehasst sowie wegen ihrer Weigerung, Moroi kämpfen zu lassen.“ Eine weitere Erinnerung stieg in mir auf, und zwar die an jenen Augenblick, als Tasha von den geheimen Trainingsstunden erfahren hatte. Tasha war entsetzt gewesen, und inzwischen vermutete ich, dass der Grund dafür Schuldgefühle sein mochten, weil sie die Königin nämlich falsch eingeschätzt hatte.
    Die Menge war fasziniert und verblüfft, aber eine Person wurde doch lebendig: ein Ozera, den ich zwar nicht kannte, dem es jedoch offenbar um familiäre Solidarität ging. Er stand auf und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Die Hälfte dieses Hofes hat Tatiana wegen des Altersgesetzes gehasst. Sie eingeschlossen.“
    „Ich habe meinen Leibwächter aber nicht einen Zeugen bestechen oder Liss – Prinzessin Dragomir – überfallen lassen. Und tun Sie nicht so, als würden Sie den Mann nicht kennen“, warnte ich Tasha. „Er war Ihr Leibwächter. Man hat Sie zusammen gesehen.“ Ians Beschreibung ihrer Person bei ihrem Besuch in St. Louis war vollkommen klar gewesen: langes schwarzes Haar, hellblaue Augen und Narben auf der einen Seite des Gesichtes.
    „Rose, ich kann nicht einmal glauben, dass dies gerade geschieht, aber wenn James – das war sein Name – getan hat, was Sie da behaupten, dann hat er aus eigenem Antrieb gehandelt. Ihm waren radikale Ideen schon immer verhasst. Ich wusste das, als ich ihn als Leibwächter für unterwegs engagiert habe, aber ich hätte ihn nie eines Mordes für fähig gehalten.“ Sie schaute sich nach jemandem um, der für die Situation zuständig war, und verfiel schließlich auf den Rat. „Ich habe Rose immer für unschuldig gehalten. Wenn James für den Mord verantwortlich war, dann werde ich Ihnen mit Freuden alles sagen, was ich weiß, um Roses Namen reinzuwaschen.“
    So einfach also. Der mysteriöse Moroi – James – war beinahe überall gewesen, wo auch Tasha gewesen war. Man hatte ihn außerdem in verdächtigen Situationen beobachtet, wenn sie nicht dabei gewesen war – wie bei Joes Bestechung und dem Überfall auf Lissa. Ich konnte Tasha retten und ihm die ganze Schuld in die Schuhe schieben. Er war ja bereits tot. Tasha und ich konnten Freundinnen bleiben. Sie hatte doch nach ihren Prinzipien gehandelt, oder nicht? Was war daran auszusetzen?
    Christian stand da und sah mich an, als wäre ich eine Fremde. „Rose, wie kannst du das alles sagen? Du kennst sie doch. Du weißt, dass sie so etwas nicht täte. Hör auf, eine Szene zu machen, und lass uns herausfinden, wie dieser James die Königin ermordet hat.“
    So einfach also. Gib die Schuld dem Toten.
    „James hätte Tatiana nicht pfählen können“, erklärte ich. „Er hatte eine verletzte Hand. Ein Moroi braucht aber beide Hände, um jemanden zu pfählen. Ich habe es jetzt zweimal mit angesehen. Und ich wette, wenn ihr eine eindeutige Antwort aus Ethan Moore herausholen könnt .... “ Ich sah zu dem Wächter hinüber, der bleich geworden war. Er konnte jetzt wahrscheinlich, ohne zu zögern, mitten ins Gefecht springen und drauflostöten. Aber eine solche Untersuchung? Und das folgende Verhör durch seine Kollegen? Ich glaubte nicht, dass er dem standhielte. Wahrscheinlich hatte ihn Tasha deshalb manipulieren können. „James war in der Nacht von Tatianas Tod nicht dort, oder? Und ich glaube auch nicht, dass Daniella Ivashkov dort gewesen ist, trotz allem, was man Prinzessin Dragomir zuvor erzählt hat. Aber Tasha war dort. Sie

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