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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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noch lebende Dragomir.“
    Gemurmel und Getuschel brachen aus, obwohl es im Vergleich zu dem Gebrüll zuvor so gut wie gar nichts war – höchstwahrscheinlich weil die Moroi Intrigen liebten und wissen mussten, wie die Sache hier ausgehen werde. Am Rande meines Gesichtsfelds konnte ich sehen, wie die Wächter einen sehr lockeren Kreis um uns bildeten. Ihre Sorge galt eher der Frage der Sicherheit, nicht einem Skandal.
    Ich winkte Jill herbei. Einen Moment lang erstarrte sie; dann fragte ich mich, ob sie sich an Adrians Worte im Wagen erinnerte. Sie trat neben mich, so bleich, dass ich fast schon befürchtete, sie könnte ohnmächtig werden. Mir war ja selbst nach einer Ohnmacht zumute. Die Anspannung und der Druck wirkten einfach überwältigend. Nein. Ich war schon zu weit gekommen.
    „Dies ist Jillian Mastrano Dragomir. Sie ist Eric Dragomirs uneheliche Tochter – aber sie ist eben seine Tochter und offizieller Teil der Blutlinie.“ Ich verabscheute es, das Wort unehelich verwenden zu müssen, aber in diesem Fall war es einmal notwendig.
    In dem herzschlaglangen Schweigen, das nun folgte, beugte sich Jill hastig zu mir herüber und sprach in das Mikrofon. „Ich bin eine Dragomir“, sagte sie deutlich, obwohl ihre Hände zitterten. „Unsere Familie hat ihr Stimmrecht, und meine Schw-Schwester hat auch alle ihre sonstigen Rechte.“
    Ich erkannte, dass eine weitere Explosion kurz bevorstand, und Abe sprang zwischen Jill und mich und packte das Mikrofon. „Für jene, die es nicht glauben, wird ein DNA-Test jedwede Zweifel hinsichtlich ihrer Abstammung ausräumen.“ Ich musste Abe für seine Kühnheit bewundern. Er wusste von dieser Neuigkeit ja erst seit sechzig Sekunden und präsentierte sie bereits mit einer Gewissheit, als hätte er selbst in seinem privaten Genlabor die notwendigen Tests durchgeführt. Das schaffte noch mehr Zutrauen – und brachte einen Vorteil, den er nicht ungenutzt lassen konnte. Mein alter Herr liebte eben Geheimnisse.
    Die Neuigkeit löste die erwartete Reaktion aus. Sobald das Publikum die Information verdaut hatte, ertönten wilde Rufe im Raum.
    „Eric Dragomir hatte keine anderen Kinder, weder uneheliche noch sonstige!“
    „Das ist Betrug!“
    „Zeigen Sie uns den Beweis! Wo sind Ihre Tests?“
    „Na ja .... er hat schon .... irgendwie .... gern geflirtet.“
    „Er hatte eine zweite Tochter.“
    Diese letzte Bemerkung brachte die Menge zum Schweigen, sowohl weil sie mit Autorität vorgebracht wurde, als auch weil sie von Daniella Ivashkov kam. Sie war aufgestanden, und sie besaß selbst ohne Mikrofon eine Stimme, die gut in einem Raum trug. Außerdem war sie eine hinreichend wichtige Person in unserer Gesellschaft, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Viele Royals waren praktisch darauf konditioniert, ihr zuzuhören. In der Stille, die jetzt im Raum herrschte, fuhr Daniella zu sprechen fort.
    „Eric Dragomir hatte eine uneheliche Tochter, mit einer Frau namens Emily Mastrano – einer Tänzerin, wenn ich mich recht erinnere. Er wollte es geheim halten und brauchte bei gewissen Dingen Hilfe – bei solchen Dingen, die er nicht selbst tun konnte. Ich war eine der wenigen Personen, die ihm damals geholfen haben.“ Ein untypisch bitteres Lächeln umspielte ihre Lippen. „Und, ehrlich gesagt, ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn es ein Geheimnis geblieben wäre.“
    Einzelne Puzzleteilchen fügten sich in meinem Kopf zusammen. Jetzt wusste ich also, wer in das Archiv der Alchemisten eingedrungen war. Und warum. In der Stille des Raums brauchte auch ich kein Mikrofon für eine Antwort.
    „Ihr Wunsch war stark genug, dass Sie gewisse Papiere verschwinden ließen.“
    Daniella richtete dieses Lächeln nun auf mich. „Ja.“
    „Denn wenn die Dragomirs ausgestorben wären, wäre vielleicht auch Geist ausgestorben. Und Adrian wäre sicher gewesen. Geist wurde zu schnell zu viel Aufmerksamkeit zuteil, und Sie mussten sämtliche Beweise bezüglich Jill vernichten, um Vasilisas Glaubwürdigkeit zu zerstören.“ Daniellas Gesichtsausdruck bestätigte meine These. Ich hätte es dabei bewenden lassen können, aber meine Neugier war zu stark. „Aber – warum geben Sie es dann jetzt zu?“
    Daniella zuckte die Achseln. „Weil Sie recht haben. Ein einziger DNA-Test wird die Wahrheit beweisen.“ Jene, für die ihr Wort das Evangelium war, keuchten voller Ehrfurcht auf und fragten sich, was das bedeuten mochte. Andere Leute wollten es noch immer nicht glauben und taten dies

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