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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Handy, aber das war im Augenblick das geringste meiner Probleme ....
    „Rose!“
    Ein Wagen fuhr an den Bordstein, wo andere Autos Leute absetzten. Dimitri beugte sich aus dem Fenster auf der Fahrerseite, und ich wäre vor Erleichterung beinahe umgefallen. Na ja, schon gut, nicht annähernd beinahe. Tatsächlich verschwendete ich keine Sekunde, eilte zu ihm und sprang auf den Beifahrersitz. Wortlos trat er aufs Gaspedal und brachte uns schleunigst vom Kino weg und auf die Hauptstraße zurück.
    Zuerst sagten wir nichts. Er war so angespannt und gereizt, dass es schien, als würde er bei der geringsten Provokation platzen. Er fuhr, so schnell er konnte, ohne die Aufmerksamkeit der Polizei zu erregen, und sah dabei die ganze Zeit in den Rückspiegel.
    „Jemand hinter uns?“, fragte ich schließlich, als er zum Highway zurückfuhr.
    „Sieht nicht so aus. Sie werden wohl eine Weile brauchen, bis sie herauskriegen, in welchem Wagen wir sitzen.“
    Ich hatte nicht besonders darauf geachtet, als ich mich gesetzt hatte, aber wir befanden uns jetzt in einem Honda Accord – also wieder in einem ganz gewöhnlichen Auto. Außerdem fiel mir auf, dass in der Zündung kein Schlüssel steckte.
    „Hast du den Wagen kurzschließen müssen?“ Dann formulierte ich meine Frage neu. „Hast du diesen Wagen gestohlen?“
    „Du hast interessante Moralvorstellungen“, bemerkte er. „Ein Gefängnisausbruch ist okay. Aber wenn jemand einen Wagen stiehlt, klingst du völlig entrüstet.“
    „Ich bin eher überrascht, nicht entrüstet“, erwiderte ich und lehnte mich in den Sitz zurück. Seufzte. „Ich hatte Angst.... na ja, also für einen Moment hatte ich Angst, dass du nicht kommen würdest. Dass sie dich geschnappt hätten oder so.“
    „Nein. Die meiste Zeit habe ich mit der Suche nach einem passenden Wagen verbracht.“
    Für einige Minuten schwiegen wir. „Du hast gar nicht gefragt, was ich erlebt habe“, sagte ich leicht verstimmt.
    „Nicht nötig. Du bist hier. Das ist es doch, was zählt.“
    „Ich wurde in einen Kampf verwickelt.“
    „Das sehe ich. Dein Ärmel ist zerrissen.“
    Ich warf einen Blick hinab. Jep, zerrissen. Auf meiner wilden Flucht hatte ich auch die Kappe verloren. Kein großer Verlust. „Willst du denn gar nichts über den Kampf wissen?“
    Er hielt den Blick weiter auf die Straße vor uns gerichtet. „Ich weiß es ja schon. Du hast deinen Feind erledigt. Du hast es schnell getan, und du hast deine Sache gut gemacht. Denn so gut bist du eben.“
    Einen Moment lang dachte ich über seine Worte nach. Sie klangen sachlich, vollkommen geschäftsmäßig .... und doch zauberte mir seine Bemerkung ein winziges Lächeln auf die Lippen. „In Ordnung. Wie geht es jetzt weiter, General? Meinst du nicht, dass sie Berichte über gestohlene Autos lesen und unser Kennzeichen herausfinden werden?“
    „Wahrscheinlich schon. Aber bis dahin werden wir einen neuen Wagen haben – einen, von dem sie keine Ahnung haben.“
    Ich runzelte die Stirn. „Wie willst du das denn anstellen?“
    „In einigen Stunden treffen wir uns mit jemandem.“
    „Verdammt! Ich hasse es wirklich, immer wieder die Letzte zu sein, die auf den neuesten Stand gebracht wird.“
    Einige Stunden führten uns nach Roanoke in Virginia. Bis dahin war die Fahrt größtenteils ereignislos verlaufen. Aber als die Stadt in Sicht kam, bemerkte ich, dass Dimitri die Ausfahrtschilder beobachtete, bis er endlich das Schild fand, nach dem er gesucht hatte. Er fuhr von der Autobahn ab, wobei er noch immer Ausschau nach einem Verfolger hielt, aber keinen entdeckte. Wir erreichten eine weitere Einkaufsmeile, und er fuhr zu einer McDonald’s-Filiale, die aus den übrigen Geschäften deutlich herausstach.
    „Ich nehme nicht an“, sagte ich, „dass dies eine Essenspause ist?“
    „Hier“, antwortete er, „werden wir unser nächstes Auto finden.“
    Er fuhr um den Parkplatz des Restaurants herum und hielt nach etwas Ausschau, von dem ich anfangs nicht wusste, was es war. Ich entdeckte es dann einen Sekundenbruchteil vor ihm. In der gegenüberliegenden Ecke des Parkplatzes sah ich eine Frau an einem braunen Geländewagen lehnen. Sie hatte uns den Rücken zugekehrt, und ich konnte nicht viel von ihr sehen, nur dass sie eine dunkle Bluse trug und zerzaustes blondes Haar hatte, das ihr fast bis zu den Schultern reichte.
    Dimitri bog auf den Parkplatz ein, der sich neben ihrem Wagen befand, und ich sprang aus unserem heraus, sobald er auf die Bremse trat.

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