Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
ihr Sorgen. Damit hatte sie sonst nie Probleme, selbst nach wild durchzechten Nächten nicht. Der Knutschfleck an ihrem Hals schimmerte farbenprächtig in allen Schattierungen, aber nicht mehr so dunkel wie am Tag zuvor. Auch der Schorf war wundersamerweise verschwunden. Beim Zähneputzen bemerkte sie, wie wund ihr Kiefer wa r .
„Meine Weisheitszähne sind doch schon draußen“, beschwerte sie sich und legte dann etwas Make-up auf. Da ihre Kopfschmerzen nicht wirklich verschwunden waren, könnte sie Mick in der Klinik besuchen. Normal war das nicht und da sie keinerlei Erfahrung mit K.O.-Tropfen hatte, wollte sie kein Risiko eingehen. Während Mick – ganz anders als Maya – sonst immer sehr zurückhaltend war, wenn sie ihn nach alkoholischen oder sonstigen Exzessen um Hilfe bat, stand er hier ausnahmsweise einmal auf ihrer Seite.
Sie hörte den Postboten im Treppenhaus klappern und Grizzly zu seiner morgendlichen Tour durch den Friedhof aufbrechen. Gerade wollte sie ins Schlafzimmer zurück, um sich einen Schal zu holen. Dieser grässliche Fleck an ihrem Hals nervte sie gewaltig und sie hatte übe rhaupt keine Lust auf die dummen Kommentare in der Klinik .
Dabei fiel ihr Blick auf den Fußboden im Flur. Ein dunkles Päckchen, das direkt vor der Haustür lag. Offenbar hatte es jemand durch den Briefschlitz geschoben. Sie wunderte sich, dass sie den Boten nicht an der Tür gehört hatte. Neugierig trat sie näher. Das Päckchen war unfrankiert, also war es nicht vom Postboten gebracht worden. Das erklärte, dass sie nichts gehört hatte. Lexa bückte sich, nahm das in Stoff gewickelte Päckchen auf und trug es in die Küche. Es war weder ihre Adresse darauf, noch ein Absender. Sehr seltsa m .
Sie zerschnitt die schlichte Packschnur und schlug den Stoff zurück . Ein Buch mit schwarzem Einband. Ein schönes Buch, altmodisch. So, wie man sich als Kind ein Buch vorstellt. Aber keine Karte, kein Zettel, nichts, das auf den Absender schließen ließe. Notgedrungen besah sich Lexa das Buch genauer. Den schlichten Lederumschlag zierte ein schmales Etikett, nicht anders als bei einem Schulbuch :
„Vampire Beginners Guide “.
„Wer schenkt mir den so etwas?“ Lexa runzelte die Stirn. „Ich mag keine Vampirgeschichten. Schau ich so als, als würde ich solche Schmonzetten lesen? “
Trotzdem schlug sie das Buch auf. Vielleicht war darin ja eine Widmung. Ihre Oma hatte das immer gemacht und in die geschenkten Bücher reingeschrieben, warum sie ausgerechnet di eses Buch ihrer Enkelin anvertraute. Ein guter Brauch, der in diesem speziellen Fall auch dringend nötig war. Ohne Unterstützung hätten Lexa und ihre Eltern nie verstanden, wie man einer 12-jährigen Kant s Kritik an der reinen Vernun ft und einem 16-jährigen frontalpubertierenden Teenie dan n Heidi von Johanna Spyri schenken kann.
Doch dieser seltsame Schenker jedenfalls wollte anonym bleiben und erklärte auch nicht, w arum Lexa eine englischsprachige Einführung in den Vampirismus interessieren könnte .
Da die inzwischen in die Küche hereintastende Sonne ihre Kopfschmerzen wieder aufschrec kte, verschob Lexa diese Fragen auf später. Sie war ohnehin wie üblich spät dran und so musste dieses zugegebenermaßen spannende Rätsel eben warten. Schnell flüchtete sie an dem sonnendurchfluteten Flurfenster vorbei ins Treppenhaus, das sie mit gastlicher Dunkelheit empfing .
Als Lexa im Krankenhaus ankam, fühlte sie sich hundelend. Trotz der Sonnenbrille brannten ihre Augen und ihr Kopf fühlte sich an, als würde sie durch keine Tür mehr passen. Warum war ihr noch nie aufgefallen, wie schrecklich es in Bussen stank ?
Nach Menschen .
Und nach Abgasen .
Nach Lebensmitteln und feuchtmodriger Wolle .
Nach Großstadt .
Grausig .
Aber mit einer kapitalen Migräne und Mayas Mittelchen im Blut war Radfahren auch nicht besser. Sie hätte allen Parkplatznöten zum Trotz das Auto nehmen sollen, trotz des ekelhaften Gestanks in der Tiefgarage. Aber dafür war es nun zu spät .
Unwillkürlich atmete sie auf, als sie in die überwiegend von Kunstlicht erhellten Gänge der Klinik trat. Dennoch ließ sie die Sonnenbrille auf. Ihren Augen ging es auch nicht gut. Vielleicht lag das daran, dass sie in ihrem bis zum Bersten gefüllten Kopf keinen Platz mehr fanden? Lexa rollte probeweise mit den Augen. Wider Erwarten knirschte und quietschte nichts.
Unterwegs durch die Gedärme der riesigen Universitätsklinik grüßte sie freundlich im Vo
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