Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
werde, woher die Bilder stammen, die ich im Netz veröffentlicht habe.“
Karel trat ans Fenster und starrte auf die Straße, die unstet im blauen Licht der Einsatzwägen flackerte. Lexa kraulte den Husky, der zu ihr gekommen und seinen Kopf auf ihre Knie gelegt hatte, und wartete.
„Sie sind eine bemerkenswert entschlossene Frau“, sagte Karel schließlich. „Ihr Lösungsansatz besticht durch psychologisches Gespür und schlichte Eleganz. Ich werde mich wirklich mit Herrn Weihrich unterhalten.“
Lexa lehnte sich vor und küsste den Husky vor Erleichterung auf die Nase. Der zog sich irr itiert zurück und setzte sich dann mit fragend schief gelegtem Kopf.
„Das war erst der Anfang“, versprach Lexa sanft und kraulte zärtlich das weiche Fell hint er den Ohren.
„ Ich habe die Schatten vor Entdeckung und die Welt vor einem Thug gerettet. Mit dieser Geschichte steht Karel in meiner Schuld, ebenso wie Christian, dem ich die einflussreiche Position verschafft habe, von der er immer geträumt hat – also so ungefähr jedenfalls. Dann habe ich mich von Baghira befreit – also so einigermaßen – und schließlich konnten wir Deinen Tatbeitrag komplett vertuschen.“ Noch einmal umarmte sie den Hund und hauchte ihm einen Kuss ins Fell. „Und mit dem Biss habe ich eine Erklärung dafür, warum sich ein Vampir auf einen Werwolf einlässt. Das ist Wahnsinn…“
„Lexa , Schatz?“ Christian war von hinten an sie herangetreten und legte seine Hand auf ihre Schulter, streichelte sanft über ihr Haar und zog sie fort. „Der psychologische Dienst ist da.“
Der Hund winselte leise und lief zwischen den ein und ausgehenden Leuten von der Spurensicherung, dem Notarzt, der gerade Baghiras Leiche abtransportieren ließ, und Maya nach draußen.
Lexa sah ihm traurig nach, während Christian sie im Arm hielt. Dann ließ er sich von Maya verdrängen, die Lexa wortlos an sich drückte. Karel hatte erstaunlich einfühlsam darauf bestanden, dass Lexa eine Vertrauensperson hinzuziehen durfte und Christian hatte daraufhin Maya angerufen.
Epilog – An Deiner Seite
Es regnete und das war gut so.
Dunkle Schirme schlängelten sich wie mobile kleine Inseln durch die Wassermassen. Auf den säuberlich geharkten Wegen hatten sich Pfützen gebildet und zwangen den Trauerzug, der sich gemessenen Schrittes hinter einer unscheinbaren Urne ihren den Weg über den Ostfriedhof suchte, zu einem ungebührlich unregelmäßigen Kurs.
Lexa war es egal. In der Aussegnungshalle hatte ein hochkarätiges internationales Ensemble Herberts letztem Wunsch folgend ihr wunderbares Konzert mit Memories of you beendet und damit hässliche Erinnerungen an jenen Hinterhof der Kultfabrik geweckt.
Trotz des schlechten Wetters waren viele gekommen, um sich sehen zu lassen. Die üblichen Verdächtigen des Münchner Boulevards, zusammen mit weithin bekannten Musikern und Vertretern der Vampirgemeinde, auch wenn das natürlich niemand wusste. Karel unterhielt sich gerade mit dem Leiter der Münchner Philharmonie, als er Lexa sah und sie freundlich grüßte. Seit dem Showdown in ihrer Wohnung hatte sie ihn nicht mehr gesehen, aber Mary hatte ihr erzählt, dass er Lexas erstaunliches Geschick, Wahrheit zu gestalten, mehrfach positiv erwähnt habe. Sehr zu Thomas‘ Leidwesen, der sie vielleicht deshalb auch nur widerwillig gegrüßt hatte. Aus Karels Sicht war alles gut gelaufen, zumal er Ron zufolge in den Schatten hochgelobt wurde, weil er endlich einen noch dazu äußerst vielversprechenden Verbindungsoffizier für die Zusammenarbeit mit den Behörden in Europa benannt hatte.
N achdem Christian während der Messe mitfühlend neben ihr gesessen hatte, stand er nun ihr gegenüber neben Thomas vor dem Grab. Auch er musste zufrieden sein, denn nun würde er tatsächlich nächsten Monat schon zum BND wechseln, wo er ein kleines aber hochqualifiziertes Team zu leiten hatte, dessen genauen Zweck in der Normwelt nur Eingeweihte kannten. Angesichts dieser Entwicklung hatte Christian ihr sogar großzügig angeboten, mit ihr einen Neuanfang zu wagen, doch das hatte Lexa gerührt abgelehnt. Auch wenn sie niemanden an ihrer Seite hatte, war ihr Herz doch nicht frei.
Tränenblind sah sie zu, wie die Urne in das Grab hinabgelassen wurde.
Für Herbert dagegen hatte sich gar nichts zum Guten gewendet.
Maya, die es sich natürlich nicht hatte nehmen lassen, zu ihrer moralischen Unterstützung mitzukommen, drückte ihr mitfühlend den Arm. Lexa lächelte
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