Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
irgendwie eben. Das habe ich in seinem Blick gesehen, als ich mit Karels Anwalt auf dem Revier war.“
Dies entlockte Dave einige temperamentvolle Flüche in einer Sprache, die Lexa nicht kannte.
„Gerade dann ist da keine andere Lösung. Die Polizei wird gewiss Fragen stellen, die kein Vampir beantworten will. What about die Bisse an Baghiras Hals, die exakt zu deinen Zähnen passen?“
„Notwehr?“, piepste Lexa und fuhr sich dabei unwillkürlich mit der Zunge über ihr Gebiss.
„Ohne Zweifel“, Dave legte spöttisch den Kopf schief. „But this style? Du wirst dich fragen lassen müssen, warum du ausgerechnet gebissen hast und warum das diesen Effekt hatte und wieso your Canine Teeth sind wie sie sind.“
Lexa spürte, wie ihr die Sicht verschwamm und sank in sich zusammen. Angewidert, drehte sie sich von Baghiras Anblick fort. Irgendwann war zu viel, wirklich zu viel. Jetzt schien der Augenblick gekommen. Dave ging neben ihr in die Hocke und nahm sie in den Arm. Nicht liebevoll und beschützend, so wie ein Ritter seine Prinzessin, bevor er sein Ross sattelt, um gegen den bösen Drachen zu ziehen, sondern wie ein Kumpel einen anderen. Lexa schniefte und war sich plötzlich sehr peinlich des Umstands bewusst, dass sie beide mehr oder minder nackt waren.
„Lass Dich nicht hängen“, murmelte Dave in ihr Haar und drückte sie etwas fester und nicht mehr ganz so eindeutig kumpelhaft. „Ich tu’s ja auch nicht.“
„Du kannst ja auch einfach hier rausspazieren als wäre nichts gewesen und Dich dann wieder frei bewegen, wohin auch immer Du willst. Zwischen München und Toronto, zwischen Normwelt und Schatten, als Mann oder Wolf…“ Lexa erschrak selbst vor der Bitterkeit, die ihre Worte färbte, während ihr Tränen reinster Verzweiflung über die Wangen kullerten. Früher hatte sie nicht ständig geheult. Nachdem Baghira tot war, würde auch das Interesse der anderen Vampire schnell erlahmen und dann war sie endgültig ganz allein, allein, allein…“
Sie spürte Daves Hand an ihrem Kinn und folgte notgedrungen dem Druck seiner Finger, bis sie ihm in diese unfassbar blauen Terence Hill Augen sah. Sie blinzelte verlegen und wollte sich schon entschuldigen, doch Dave drückte ihr einfach den Daumen auf die Lippen.
„Könnte ich“, erklärte er sanft. „Would be quite simple. Doch ich will mein Mädchen nicht hängen lassen. Wir lösen das gemeinsam, irgendwie.“
In diesem Moment hätte Dave Lexa küssen müssen, das war ein ehernes Gesetz des Unive rsums. So verlangten es alle dramaturgischen Regeln, forderte es die Tradition und vor allem Lexas Hormone, die ihr Herz rasen, ihren Magen flattern und ihre Haut, dort wo Dave sie berührte, prickeln ließen. Doch er erstarrte und sah zur Seite.
Lexa folgte langsam seinem Blick und wurde von Baghiras bernsteinfarbenem Augen eingefangen. Blanker Hass sprühte aus ihnen, während er auf dem Küchenboden liegend langsam den Kopf drehte und ihr rosaschlierigen Speichel vor die Füße spuckte.
Lexa schrie entsetzt und sprang auf, stolperte und wäre fast gegen das Fensterbrett geknallt.
„Perverses Miststück“, zischte Baghira, regungslos, aber mit allem Zorn, den diese Welt fa ssen konnte, in den Augen. „Billiges perverses Miststück. Ich bot Dir die Nacht und Du treibst es lieber mit diesem Tier! Sei froh, dass ich mich nicht bewegen kann.“
Dave war aufgesprungen und wollte auf Baghira los, offenbar wild entschlossen, ihm dieses Mal nicht nur das Genick zu brechen, sondern ihn ganz zu töten. Sie konnte sehen, wie sein Körper sich streckte.
„Nein!“ schrie sie so laut sie konnte. „Lass ihn. Dave, bitte lass ihn.“
Und tatsächlich hielt Dave inne und trat etwas steifbeinig beiseite. Auch in Menschengestalt konnte man sehen, wie sich ihm das Fell sträubte. Stattdessen griff er nach Jeans, Hemd und T-Shirt, die unordentlich auf dem Herd gelegen waren und zog sich an.
Baghiras Augen dämpften immer noch den Zorn in ihr, doch seit sie ihn gebissen hatte, schien der Bann gebrochen. Im schlimmsten Fall hätte Lexa dann den einen Wahnsinn gegen einen anderen vertauscht, doch insgeheim hoffte sie, dass die inzestuöse Wirkung, wenn die Schö pfung ihren Meister biss, weniger verheerend ausfiel.
„Eigentlich sollte ich Dich so wie Du bist, Karel übergeben. Mit hohem Querschnitt gelähmt hättet Ihr gewiss viel Spaß miteina nder.“
Baghiras Lid zuckte und der Hass in seinen Augen machte Panik Platz. „Dein Biest ist sogar zu
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