Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
ihren Jeans ins Schlafzimmer zurück und öffnete dann die Tür.
„Wie kann ich ihnen helfen?“
„Mein Name ist Kellerer“, stellte er sich erst einmal vor, nachdem Lexa ihn in die Küche g eführt hatte. „Kennen Sie eine Luise Morgenthal?“
„Nein“, sagte Lexa ohne zu zögern. „Den Namen habe ich noch nie gehört. Warum?“
„Weil sie tot ist.“
„Das ist bedauerlich, vor allem für sie. Aber es beantwortet meine Frage nicht.“
„Nun“, sagte Herr Kellerer. „Sie haben gestern Abend etwas in Frau Morgenthals Blog gepostet.“
Lexa war, als hätte er ihr eine Faust in den Magen gerammt. „Ach“, piepste sie schwach. „ Da ich sie nicht kenne, müssen Sie mir ein bisschen auf die Sprünge helfen.“
„Sie haben gestern auf den von Frau Morgenthal verantwortlich betriebenen „Black-Pages“ ein Bild gepostet, auf dem ein einzelner Mann zu sehen ist, vor dem sie warnen. Er halte sich für einen unbesiegbaren Vampir und würde sich Opfer für perverse Spielchen suchen.“ Er warf ihr einen strengen Polizistenblick zu. „Da wir annehmen, dass Sie von dem Vampirmörder bereits gehört haben, würden wir uns da gerne mit Ihnen über den Anlass di eser Nachricht und die Herkunft dieses Bildes unterhalten.“
Lexa setzte ein paar Mal an, brachte aber nicht nur nichts Vernünftiges, sondern gleich gar nichts heraus. Was vielleicht von Vorteil war. Immerhin konnte man sich mit falschen und unbedachten Worten sehr schnell verdächtig machen, selbst wenn es da eigentlich gar nichts Verdächtiges gab. Das hatte sie in der Zeit mit Christian gelernt. In ihrem speziellen Fall, in dem es sehr viel Verdächtiges gab, dass sie nun wirklich gar Niemandem anvertrauen wollte, sollte sie noch viel besser nachdenken, was sie Herrn Kellerer erzählte. Hatte Christian ihn mal erwähnt? Vielleicht, aber da er seinen Vornamen nicht genannt hatte und sie ihn auch schlecht fragen konnte, half ihr das gerade nicht weiter.
„Frau Schellenberger? Geht es Ihnen nicht gut?“
„Wie? Doch. Nein! Darum bin ich auch zu Hause. Ich hab mir irgendwas eingefangen. Aber das jetzt, das schockt mich schon. Wie ist Frau Morgenthal denn gestorben?“
Eine Gegenfrage war ja nie schlecht.
„Sie wurde heute in den frühen Morgenstunden an der Donnersberger Brücke gefunden, An den Rangiergleisen. Der Täter hat sie förmlich aufgerissen und dann ausbluten lassen. Ein ungewöhnlich brutaler Mord, die Art der Tatbegehung offenbart besorgniserregendes Aggressionspotential.“
Lexa schnappte entsetzt nach Luft. Ob der Tatort Zufall war?
„Dort befinden sich ja einige große Nachtklubs, sodass wir davon ausgehen, dass der Täter sein Opfer dort ausgesucht hat. Er schlägt allnächtlich zu. Das ist selbst für einen Serientäter ungewöhnlich. Frau Schellenberger, wenn Sie etwas zu dem Fall zu sagen haben, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt. Helfen Sie uns bitte.“
Lexa nickte, wusste aber nicht, was sie sagen sollte. Sie könnte nach einem Anwalt verlangen und dann Karel anrufen. Das war – Anwaltsgeheimnis hin oder her – der Einzige der als Be istand für ihren speziell gelagerten Fall in Frage kam. Aber machte sie sich nicht erst recht verdächtig, wenn sie jetzt einen Anwalt verlangte? Und wie würde der reagieren, wenn er erfuhr, wie sie der Kripo überhaupt erst aufgefallen war? Sie dachte an Karels kalte Augen und schauderte unwillkürlich. Nein, anwaltliche Hilfe war vielleicht doch keine so gute Idee.
„Wie sind Sie dann auf mich gekommen? Ich habe ja unter einem Pseudonym gepostet.“
„Kriegerin666“, grinste der Kriminalbeamte. „Wir konnten Ihre IP-Adresse zurückverfolgen. War gar nicht schwer. Leider ließ sich nicht nachvollziehen, wer Ihnen das betreffende Bild hat zukommen lassen.“
Und darum hatte Stierchen69 ein Internet-Café besucht, der war eben schlau.
„Also“, sagte Lexa vorsichtig. „Ich habe das Bild von einem Bekannten bekommen. Dazu werde ich Ihnen sonst nichts sagen. Und ich habe den Post aus genau dem Grund geschrieben, den ich auch geschrieben habe…“ Lexa stutzte verlegen. Wenn sie weiter solchen Müll erzählte, redete sie sich noch um Kopf und Kragen. „… nämlich, weil ich den Kerl für sehr gefährlich halte.“
„Und woher kennen Sie ihn?“
„Gar nicht! Ich habe ihn in der Kultfabrik gesehen, wie er diesen Mann niedergestochen hat, zwischen den Mülltonnen von diesem Klub. Und dann habe ich um Hilfe gerufen. Dann ist er auch noch auf den Türsteher losgegangen
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