Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
„aber ich brauche dringend Hilfe.“
Mit dieser Erkenntnis griff sie zum Telefon.
Es dauerte eine Weile, bis überhaupt ein Freizeichen kam.
Dann läutete es zweimal und wechselte abrupt auf das Belegtzeichen.
Lexa schluckte und unterdrückte gerade noch den Impuls, ihr Handy gegen die Wand zu schleudern. Das war nicht zuletzt aufgrund ihrer Vampirkräfte schon dem wesentlich robusteren Wecker nicht bekommen und Handys waren teuer.
„Hat der Mistkerl mich glatt weggedrückt!“ Empört stand Lexa auf, setzte Teewasser auf und nahm, um die Wartezeit zu überbrücken , erst einmal einen großen Schluck aus Marys Flasche, die sie gestern in den Kühlschrank geräumt hatte.
Es war verflixt schwer, nicht gleich den ganzen Rest auf Ex direkt vor dem Kühlschrank hi nunterzukippen, aber sie wollte sich nicht nachsagen lassen, gegen das oberste Vampirgebot zu verstoßen.
„ Disziplin, Disziplin, Disziplin!“, ermahnte sich Lexa und schloss die Kühlschranktür etwas schneller und heftiger als normalerweise erforderlich, um sich nicht unnötig in Versuchung zu führen. „Das mit der Diskretion hat ja schon mal nicht so hingehauen.“
Ihr Handy läutete gerade in dem Moment, als sie Wasser aufgoss.
„Ah, späte Reue“, meldete sie sich. „Warum hast Du mich überhaupt weggedrückt?“
„Weil wie so oft Dein Timing nicht passt. Wir hatten Training.“ Dave klang, als sei er zu la nge in dieser Eishalle gestanden. „Was willst Du?“
Lexa zögerte. „Können wir uns treffen?“, fragte sie dann. Um Hilfe betteln war persönlich leichter als am Telefon und auch dann noch schwer genug. Schon bei Christian – und dem vertraute sie einerseits in solchen Dingen und legte andererseits keinen gesteigerten Wert mehr darauf, von ihm auch gut ge funden zu werden.
„Heute ist es schlecht“, wich Dave aus. „Die Jungs und ich haben noch was vor. Wie sieht es am Wochenende aus?“
„Dave, bitte“, drängte Lexa. „Es ist wichtig. Wir müssen irgendwas wegen Baghira machen. Die Polizei war gerade bei mir.“
„Und dann rufst Du mich über dein Mobilephone an? Sehr clever“, schnappte Dave. „Hör zu, das ist ein crazy Vampir-Ding und daher will ich mich nicht einmischen. Don’t break the rules. Ich wollte Dir persönlich helfen – aber das wolltest Du nicht. Das ist okay, accepted. Aber bitte belassen wir es auch dabei. Nichts gegen Small-Talk, wenn wir mit Maya und Ron ausgehen – aber keine Solo-Show und kein SOS, wenn kein anderer Clown in Sicht ist.“
„Dave!“, rief Lexa verzweifelt. „Ich hab doch sonst niemanden. Weder Clowns noch He lden!“
„Wende Dich an Karel“, sagte Dave.
„Der reißt mir angesichts meiner letzten Aktionen den Kopf ab.“
„Unwahrscheinlich. Das würde seinen Teppich ruinieren. Aber sorge Dich nicht, er weiß es eh schon. Immerhin hat er mich heute Morgen angerufen, um mir mitzuteilen, was meine Vampire-Bride so treibt.“
Lexa wollte noch etwas sagen, doch Dave kam ihr zuvor. „See… Wölfe und Vamps, das passt nicht. Posh und Sporty, das passt nicht. Weder in den Basics noch im Detail. Wir sehen uns bei Maya. Bye!“
Eine Stunde später stand Lexa am Empfang der hochnoblen Kanzlei, und verlangte nach Dr. Karel von Wattenberg.
Dass eine junge Dame nach dem Seniorpartner verlangte, schien die Empfangssekretärin nicht zu erstaunen. Sie zog nur eine Braue hoch und fragte, ob sie denn einen Termin hätte.
„Nein“, sagte Lexa. „Ich habe keinen Termin. Aber es ist dringend und wird auch nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Bitte sagen Sie ihm einfach, dass ich da bin.“
Die Empfangssekretärin hob in einer Wenn-Du-meinst-Geste die Schultern und griff zum T elefon.
„Karin, meine Gute, hier unten ist eine Alexandra Schellenberger und will Dr. von Wattenberg sprechen. Es sei dringend. So dringend, dass sie keinen Termin nötig hat.“
Karin am anderen Ende der Leitung sagte etwas, das abweisend klang. Lexa warf der Sekret ärin einen flehenden Blick zu.
Die hörte Karin geduldig zu. „Hör mal, es scheint wirklich dringend zu sein, zumindest für die Klientin. Frag ihn doch einfach, dann machen wir nichts falsch.“
Sie legte auf.
„Herr Dr. von Wattenberg ist sehr beschäftigt. Ein Termin jagt den nächsten. Aber seine Sekretärin will ihn kurz stören. Ich hoffe, es ist dringend, sonst reißt er uns den Kopf ab.“
„Das würde er nicht, denn damit ruiniert er seinen Teppich“, sagte Lexa unglücklich.
„Ach? Sie kennen Herrn Dr. von
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