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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Schmerzen in meiner Schulter und bugsierte alles vor Calvins Haustür. Eine Stackhouse kneift nicht.
    Crystal öffnete mir. Die Überraschung und Freude auf ihrem Gesicht beschämten mich. »Das ist ja toll, dass du kommst«, sagte sie und bemühte sich, ganz lässig zu klingen. »Komm doch rein.« Sie trat einen Schritt zurück, und jetzt sah ich, dass das kleine Wohnzimmer voller Leute war, darunter auch mein Bruder. Die meisten von ihnen waren natürlich Werpanther. Aber auch die Werwölfe von Shreveport hatten einen Vertreter geschickt; ich staunte nicht schlecht, als ich sah, dass es Patrick Furnan war, Streiter um den Thron und Harley-Davidson-Händler.
    Crystal stellte mich der Frau vor, die die Rolle der Gastgeberin übernommen hatte, Maryelizabeth Norris. Maryelizabeth bewegte sich, als hätte sie keinen einzigen Knochen im Leib. Ich hätte schwören können, dass Maryelizabeth Hotshot nicht allzu oft verließ. Auch alle anderen Anwesenden stellte mir die junge Gestaltwandlerin ausführlich vor, damit ich verstand, in welcher Beziehung die einzelnen Gäste zu Calvin standen. Ich verlor ziemlich rasch den Überblick, doch wie ich sah, ließen sich die Einwohner von Hotshot (abgesehen von wenigen Ausnahmen) in zwei Gruppen einteilen: der kleine flinke, dunkelhaarige Typus wie Crystal und der hellhaarige untersetzte Typus mit schönen braunen oder goldgrünen Augen wie Calvin. Die meisten Nachnamen lauteten Norris oder Hart.
    Patrick Furnan stellte mir Crystal zuletzt vor. »Aber nicht doch, wir kennen uns schon«, sagte er herzlich und strahlte mich an, als hätten wir bereits auf einer Hochzeit miteinander getanzt. »Das ist doch Alcides Freundin«, fügte er so laut hinzu, dass auch jeder im Raum ihn verstand. »Alcide ist der Sohn des anderen Leitwolfkandidaten.«
    Ein langes Schweigen trat ein, das ich ganz klar als »lastend« charakterisieren würde.
    »Da irren Sie sich«, entgegnete ich schließlich in normalem Gesprächston. »Alcide und ich sind nur gut miteinander befreundet.« Ich lächelte ihn auf eine Weise an, die ihn wissen ließ, dass er mir in nächster Zeit besser nicht in einer einsamen Gasse über den Weg lief.
    »Oh, Pardon«, gab er aalglatt zurück.
    Calvins Entlassung aus dem Krankenhaus wurde wie die Heimkehr eines Helden gefeiert. Luftballons, Papierfähnchen, Blumen und Pflanzen schmückten das perfekt aufgeräumte Haus. In der Küche war ein bereits eröffnetes Büffet aufgebaut. Jetzt trat Maryelizabeth einen Schritt vor, wandte Patrick Furnan den Rücken zu, um ihn mundtot zu machen, und sagte: »Kommen Sie, meine Liebe. Calvin wartet schon auf Sie.« Hätte sie eine Trompete zur Hand gehabt, hätte sie mit Sicherheit eine Fanfare gespielt. Maryelizabeth war keine sonderlich raffinierte Frau, auch wenn in ihren großen goldenen Augen der trügerische Schein des Geheimnisvollen lag.
    Nur barfuß über rotglühende Kohlen zu gehen wäre wohl noch unangenehmer gewesen.
    Maryelizabeth schob mich in Calvins Schlafzimmer. Es hatte schöne Möbel, schnörkellos und mit klaren Linien. Sie wirkten skandinavisch, obwohl ich mich mit Möbeln überhaupt nicht auskannte - oder mit Stil im Allgemeinen. Calvin saß aufrecht in einem großen breiten Bett, dessen Bezüge ein afrikanisches Motiv jagender Leoparden zierte (irgendeiner hier musste also doch Hintersinn besitzen). Gegen die dunklen Farben der Bettwäsche und gegen das Orange des Bettüberwurfs wirkte Calvin blass. Er trug einen braunen Pyjama und sah genauso aus wie ein Mann, der gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Aber er freute sich, mich zu sehen. Unwillkürlich dachte ich, dass irgendetwas leicht Trauriges um Calvin Norris war, etwas, was mich gegen meinen Willen berührte.
    »Setzen Sie sich.« Er zeigte auf das Bett und rückte ein Stück zur Seite, damit ich an der Kante Platz hatte. Er hatte wohl auch irgendein Zeichen gegeben, denn der Mann und die Frau, die im Zimmer gewesen waren - Dixie und Dixon -, verschwanden wortlos durch die Tür und schlossen sie hinter sich.
    Etwas unbehaglich rutschte ich auf der Bettkante herum. Er hatte einen dieser großen Nachttische, die es oft in Krankenhäusern gibt und deren Platte über das Bett gerollt werden kann. Auf einem Tablett standen ein Glas Eistee und ein Teller, von dem Dampf aufstieg. Ich machte eine Geste, dass er doch beginnen solle. Er neigte den Kopf und sprach ein stummes Gebet, bei dem ich still daneben saß. Ich fragte mich, an wen er seine Gebete wohl

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