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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ständig, denn der Werwolf war dabei, sich wieder in einen Menschen zu verwandeln. Als ich zurückblickte, sah ich Andy immer noch schreckensstarr wegen seiner Tat dastehen. »Beiß ihn«, sagte ich zu Dean, und Dean trottete zu dem Polizisten hinüber und zwickte ihn in die Hand.
    Andy schrie auf und fuhr mit erhobener Pistole herum, als wolle er den Bluthund erschießen. »Nein!«, schrie ich und sprang neben dem sterbenden Werwolf auf. »Benutz dein Handy, du Idiot. Ruf einen Krankenwagen.«
    Die Pistole fuhr herum und zielte auf mich.
    Einen langen angespannten Moment war ich mir sicher, dass jetzt mein Leben zu Ende ging. Wir würden alle gern auslöschen, was wir nicht verstehen, was uns Angst macht, und ich machte Andy Bellefleur enorme Angst.
    Doch dann sank die Pistole und baumelte wieder an Andys herabhängendem Arm. Er starrte mich an, und in seinem breiten Gesicht schien langsam, aber sicher Einsicht auf. Er tastete in seiner Tasche herum und zog sein Handy hervor. Und zum Glück steckte er die Pistole ins Holster zurück, nachdem er eine Nummer eingetippt hatte.
    Ich kniete mich wieder neben den Werwolf, der inzwischen ganz Mensch und nackt war, während Andy sagte: »Eine Schießerei gegenüber vom Sonic in der Magnolia Street, in der kleinen Gasse hinter den alten Geschäften Futter & Saatgut und Patsys Reinigung. Richtig. Zwei Krankenwagen, zwei Personen mit Schussverletzung. Nein, mir geht's gut.«
    Der verletzte Werwolf war Dawson. Seine Augen öffneten sich flackernd, und er versuchte Luft zu holen. Ich konnte mir die Schmerzen, die er litt, nicht mal vorstellen. »Calvin«, begann er.»Machen Sie sich keine Sorgen. Hilfe ist schon unterwegs«, beruhigte ich den kräftigen großen Mann. Meine Taschenlampe lag neben mir auf dem Boden, und in dem schräg fallenden Lichtstrahl erkannte ich seine enormen Muskeln und seine behaarte nackte Brust. Er schien zu frieren, was nicht verwunderlich war, und ich fragte mich, wo wohl seine Kleider waren. Ich wäre schon froh gewesen, wenn ich sein T-Shirt auf die Wunde hätte drücken können, die stetig weiter blutete. Meine Hände waren bereits völlig blutverschmiert.
    »Sagte, ich soll an meinem letzten Tag auf Sie aufpassen«, sprach Dawson weiter. Er zitterte am ganzen Körper. »Kinderspiel, sagte ich.« Er versuchte zu lächeln. Und dann sagte er nichts mehr, er hatte das Bewusstsein verloren.
    Andys schwere schwarze Schuhe kamen in mein Blickfeld. Dawson würde sicher sterben, dachte ich. Und ich kannte nicht mal seinen Vornamen. Keine Ahnung, wie wir diesen nackten Mann der Polizei erklären sollten. Aber Moment mal... war das überhaupt meine Sache? War hier nicht Andy derjenige, der einiges zu erklären hatte?
    Als hätte er - zur Abwechslung - mal meine Gedanken gelesen, fragte Andy: »Du kennst den Typen, richtig?«
    »Entfernt.«
    »Egal, du wirst behaupten müssen, dass du ihn sehr viel besser kennst, um seine Nacktheit zu erklären.«
    Ich schluckte schwer. »Okay«, sagte ich schließlich nach einer kurzen, erbitterten Pause.
    »Ihr beide wart hier, weil ihr nach seinem Hund gesucht habt. Nach dem da.« Andy wandte sich an Dean. »Ich weiß nicht, wer du bist, aber du bleibst ein Hund, hast du mich verstanden?« Nervös trat er ein paar Schritte zurück. »Und ich bin hier, weil ich dieser Frau gefolgt bin - sie hat sich verdächtig verhalten.«
    Ich nickte und hörte, wie Dawson rasselnd um Atem rang. Wenn ich ihm doch nur wie einem Vampir Blut geben könnte, um ihn zu heilen. Wenn ich doch nur ein Heilmittel kennen würde ... Doch da hörte ich schon die Polizeisirenen und die Krankenwagen näher kommen. Nichts in Bon Temps war allzu weit entfernt, und von dieser, der südlichen, Stadtseite aus war das Krankenhaus in Grainger das nächstgelegene.»Ich habe ihr Geständnis gehört«, sagte ich. »Ich habe gehört, wie sie zugegeben hat, auf die anderen geschossen zu haben.«
    »Sag mir eins, Sookie«, fügte Andy hastig hinzu. »Ehe sie hier sind. An Halleigh ist doch nichts Seltsames, oder?«
    Ich starrte ihn an, fassungslos, weil er in einem solchen Moment an so etwas denken konnte. »Nichts, abgesehen von der dämlichen Schreibweise ihres Namens.« Dann rief ich mir in Erinnerung, wer das da drüben liegende Miststück erschossen hatte. »Nein, gar nichts. Halleigh ist ganz einfach stinknormal.«
    »Gott sei Dank«, sagte er. »Gott sei Dank.«
    Und da rannte auch schon Alcee Beck die Gasse herunter und blieb vor uns stehen. Offensichtlich

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