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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Typus, wie Maryelizabeth und Calvin, und sie war ein Quergeist. »Wollen Sie etwa meinen Dad heiraten?«, fragte sie mich.
    »Ich will überhaupt niemanden heiraten«, antwortete ich vorsichtig. »Wer ist denn dein Dad?«
    Maryelizabeth warf Terry einen Blick von der Seite zu, der ihr versprach, dass ihr das später noch leid tun würde. »Terry ist Calvins Tochter«, sagte sie.
    Ein, zwei Sekunden lang war ich verwirrt, doch plötzlich ergab alles einen Sinn: das Aussehen der jüngeren und der älteren Frau, ihre Aufgaben, die behagliche Atmosphäre in diesem Haus.
    Ich sagte kein Wort. Doch meine Miene muss etwas ausgesagt haben, denn Maryelizabeth wirkte erschrocken und dann wütend.
    »Erdreisten Sie sich nicht, darüber zu urteilen, wie wir leben«, riet sie mir. »Wir sind nicht wie Sie.«
    »Das stimmt«, erwiderte ich, schluckte meinen Abscheu hinunter und zwang mich zu einem Lächeln. »Danke, dass Sie mich allen vorgestellt haben. Das hat mich sehr gefreut. Kann ich Ihnen noch irgendwie behilflich sein?«
    »Wir kommen schon klar«, meinte Terry und warf mir noch einen Blick zu, in dem eine seltsame Mischung aus Respekt und Feindschaft lag.
    »Hätten wir dich bloß nie zur Schule geschickt«, schimpfte Maryelizabeth. In ihren großen goldenen Augen lag Liebe und Bedauern zugleich.
    »Auf Wiedersehen«, sagte ich und verließ eilig das Haus, nachdem ich meinen Mantel angezogen hatte. Bestürzt sah ich, dass Patrick Furnan neben meinem Wagen auf mich wartete. Er hielt einen Motorradhelm unter dem Arm, und ich entdeckte die Harley ein Stück weiter die Straße hinunter.
    »Interessiert Sie, was ich zu sagen habe?«, fragte der bärtige Werwolf.
    »Nein, eigentlich nicht«, erwiderte ich.
    »Er wird Ihnen auf Dauer nicht für nichts und wieder nichts helfen«, erklärte Furnan, und ich drehte meinen Kopf, um diesen Mann ansehen zu können.
    »Wovon reden Sie?«
    »Ein Dankeschön und ein Kuss reichen nicht weit. Früher oder später will er, dass Sie die Rechnung begleichen. Und dagegen werden Sie sich nicht wehren können.«
    »Ich erinnere mich nicht, Sie um Rat gebeten zu haben«, sagte ich, und er trat auf mich zu. »Und kommen Sie mir nicht zu nahe.« Ich ließ meinen Blick über die umliegenden Häuser schweifen. Die wachsamen Augen der Hotshot-Gemeinde ruhten auf uns; ich konnte sie wie eine Last spüren.
    »Früher oder später«, wiederholte Furnan und grinste mich plötzlich an. »Ich hoffe, früher. Einen Werwolf können Sie nicht betrügen, wissen Sie. Oder einen Panther. Sie werden Sie in Stücke reißen.«
    »Ich betrüge niemanden«, entgegnete ich, fast bis an meine Schmerzgrenze frustriert, weil er immer noch darauf beharrte, dass er mein Liebesleben besser kannte als ich selbst. »Ich bin mit keinem der beiden zusammen.«
    »Dann genießen Sie keinen Schutz«, sagte er triumphierend.
    Hier konnte ich einfach nicht gewinnen.
    »Fahren Sie zur Hölle.« Völlig entnervt stieg ich in meinen Wagen, tat so, als wäre der Werwolf gar nicht da (dieses Konzept des Sichlossagens hatte doch etwas für sich), und fuhr davon. Im Rückspiegel sah ich noch, wie Patrick Furnan seinen Helm aufsetzte und meinem Wagen nachblickte.
    Bis jetzt hatte ich mich überhaupt nicht dafür interessiert, wer diesen Wettkampf der Provinzgockel zwischen Jackson Herveaux und Patrick Furnan gewinnen würde. Jetzt tat ich es.

       Kapitel 15
    Ich wusch das Geschirr ab, das ich zum Kochen für Calvin benutzt hatte. In meinem kleinen Haus war es sehr ruhig. Falls Halleigh zu Hause war, verhielt sie sich still wie ein Mäuschen. Und um es gleich zuzugeben, ich wasche ganz gern ab. Das ist immer eine gute Gelegenheit, die Gedanken schweifen zu lassen, und ich habe schon oft recht gute Entscheidungen getroffen, während ich ganz banale Dinge tat. Jetzt dachte ich über letzte Nacht nach, tja, eigentlich nicht weiter erstaunlich. Ich versuchte, mich genau an Sweeties Worte zu erinnern. Irgendwas daran war mir falsch erschienen, nur hatte sich leider so gar kein geeigneter Zeitpunkt ergeben, um den Finger zu heben und nachzufragen. Irgendwie hatte es mit Sam zu tun.
    Schließlich erinnerte ich mich, wie Sweetie zu Andy Bellefleur gesagt hatte, der Hund wäre vielleicht ein Gestaltwandler. Aber sie hatte nicht gewusst, dass es Sam war. Andererseits nicht weiter verwunderlich, denn Sam hatte ja die Gestalt eines Bluthundes angenommen und nicht wie sonst die eines Collies.
    Nachdem ich also herausgefunden hatte, was mich

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