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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Terry ist eben irgendwie angeschlagen.«
    »Und wie lautet Sams Bitte?«
    »Sam möchte einen Barkeeper von dir ausleihen, bis sein Bein wieder verheilt ist.«
    »Warum bittet er mich darum, warum nicht den Leitwolf von Shreveport?« Gestaltwandler waren selten organisiert, ganz im Gegensatz zu den Werwölfen in der Stadt. Eric hatte Recht. Es wäre sehr viel logischer gewesen, wenn Sam seine Bitte an Colonel Flood gerichtete hätte.
    Ich sah auf meine Hände hinunter, die ich um mein Glas mit Ginger Ale gelegt hatte. »In Bon Temps schießt irgendjemand auf die Gestaltwandler und Werwölfe«, sagte ich sehr leise. Ich wusste, dass er mich trotz der Musik und der Gespräche an der Bar hören konnte.
    In dem Moment wankte ein Mann zu uns herüber, ein junger Soldat aus Barksdale, dem Luftwaffenstützpunkt ganz in der Nähe von Shreveport. (Das war sofort zu erkennen an seinem Haarschnitt, seiner Fitness und seinen Kumpels, die alle mehr oder weniger wie seine Klone aussahen.) Er schwankte einen Augenblick lang auf seinen Absätzen hin und her und sah von mir zu Eric.
    »Hey, Sie«, sagte der junge Mann und piekste mir mit dem Finger auf die Schulter. Ich ergab mich ins Unvermeidliche und sah zu ihm auf. Einige Leute laufen ihren Katastrophen wirklich hinterher, vor allem wenn sie getrunken haben. Dieser junge Mann mit dem stachligen Haarschnitt und der kräftigen Figur war weit weg von zu Hause und wild entschlossen, sich zu beweisen.
    Es gibt nicht viel, was ich noch mehr verabscheue, als mit »Hey, Sie« angeredet und mit einem Finger angepiekst zu werden. Aber ich versuchte, dem jungen Mann eine freundliche Miene zu präsentieren. Er hatte ein rundes Gesicht und runde dunkle Augen, einen kleinen Mund und buschige braune Augenbrauen. Er trug ein sauberes Strickhemd und gebügelte khakibraune Hosen. Und außerdem suchte er Streit.
    »Ich glaube nicht, dass ich Sie kenne«, sagte ich behutsam, um die Situation zu entschärfen.
    »Sie sollten da nicht mit 'nem Vampir rumhocken«, begann er. »Lebendige Mädchen sollten nicht mit toten Typen ausgehen.«
    Wie oft hatte ich das schon gehört? Mit solchem Mist war ich geradezu sturzbachartig überschüttet worden, während ich mit Bill Compton zusammen gewesen war.
    »Sie sollten wieder da rüber zu Ihren Freunden gehen, Dave. Sie möchten doch nicht, dass sich Ihre Mutter am Telefon anhören muss, Sie wären bei einer Schlägerei in Louisiana ums Leben gekommen. Noch dazu in einer Vampir-Bar, stimmt's?«
    »Woher wissen Sie, wie ich heiße?«, fragte er langsam.
    »Darauf kommt es doch nicht an, oder?«
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Eric den Kopf schüttelte. Auf aufdringliche Störenfriede reagierte er gewöhnlich nicht mit sanfter Ablenkung.
    Ganz unvermittelt regte sich Dave ab.
    »Woher wissen Sie das über mich?«, fragte er in ruhigerem Tonfall.
    »Ich habe Röntgenaugen«, sagte ich ganz ernsthaft. »Ich kann den Führerschein in Ihrer Hosentasche lesen.«
    Er begann zu lächeln. »Hey, können Sie auch andere Sachen in meinen Hosen sehen?«
    Ich erwiderte sein Lächeln. »Sie haben jede Menge Glück gehabt, Dave«, entgegnete ich zweideutig. »Tja, ich bin eigentlich hier, um mit diesem Mann hier über Geschäftliches zu sprechen. Wenn Sie uns also entschuldigen wollen...«
    »Okay. Tut mir leid, ich...«
    »Macht gar nichts«, versicherte ich ihm. Großspurig ging er wieder zu seinen Freunden zurück. Ich hätte schwören können, dass er ihnen eine stark geschönte Version unseres Gesprächs erzählte.
    Obwohl jeder in der Bar so getan hatte, als hätte er den Vorfall, der alle Voraussetzungen für pikante Leidenschaftlichkeit bot, nicht beachtet, wirkten doch alle krampfhaft beschäftigt, als Eric seinen Blick über die umliegenden Tische schweifen ließ.
    »Du hattest gerade begonnen, mir etwas zu erzählen, als wir so rüde unterbrochen wurden«, sagte er. Ein Barmädchen kam an den Tisch und stellte mir, ohne zu fragen, einen frischen Drink hin, nachdem sie mein altes Glas abgeräumt hatte. Jeder in Erics Gesellschaft genoss eine Art Vorzugsbehandlung.
    »Ja. Sam ist nicht der einzige Gestaltwandler, der in letzter Zeit in Bon Temps angeschossen wurde. Vor ein paar Tagen wurde Calvin Norris in die Brust getroffen. Er ist ein Werpanther. Und davor wurde Heather Kinman erschossen. Heather war erst neunzehn, eine Werfüchsin.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, was daran so interessant ist.«
    »Eric, sie wurde ermordet.«
    Er sah mich weiter fragend

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