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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Natürlich passten die zu ihren Ohrringen. Ich war deklassiert, keine Frage. Vergiss es, dachte ich. Es schien ein Tag zu sein, an dem ich alle unangenehmen Dinge am besten mit einem Achselzucken abtat.
    »So ein trauriger Anlass«, sagte Christine.
    Wenn sie höflich Konversation treiben wollte, damit konnte ich dienen. »Ja, Colonel Flood war ein wunderbarer Mensch.«
    »Oh, Sie kannten ihn, meine Liebe?«
    »Ja«, erwiderte ich. Ich hatte ihn sogar nackt gesehen, aber unter entschieden unerotischen Umständen.
    An meine kurze Antwort konnte sie schlecht anknüpfen. In ihren Augen sah ich aufrichtiges Amüsement aufblitzen. Alcide und sein Dad tauschten leise flüsternd ein paar Worte, was wir anscheinend einfach zu ignorieren hatten.
    »Sie und ich, wir sind hier heute zweifellos nur Staffage«, sagte Christine.
    »Dann wissen Sie mehr als ich.«
    »Das hoffe ich. Sie sind kein zweigestaltiges Geschöpf, nicht wahr?«
    »Nein.« Christine war natürlich eins. Sie gehörte zu den reinrassigen Werwölfen, wie Jackson und Alcide. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, wie sich diese elegante Dame in eine Werwölfin verwandelte, vor allem weil die Werwölfe in der Welt der Gestaltwandler als besonders skrupellos galten. Aber der Eindruck, den mir ihre Gedanken vermittelten, war unmissverständlich.
    »Die Beerdigung des Leitwolfs markiert zugleich den Beginn der Suche nach einem neuen«, erzählte Christine. Da das handfestere Informationen waren, als ich in zwei Stunden von Alcide erhalten hatte, fühlte ich mich der alten Dame sogleich freundlich verbunden.
    »Sie müssen etwas ganz Außergewöhnliches sein, wenn sich Alcide für Sie als Begleiterin für den heutigen Tag entschieden hat«, fuhr Christine fort.
    »Ach, ich weiß nicht. Ich habe allerdings Extras, die nicht jeder hat.«
    »Hexe?«, fragte Christine. »Elfe? Kobold?«
    Wow. Ich schüttelte den Kopf. »Nein, nichts davon. Was wird denn da drin passieren?«
    »Es sind sehr viel mehr Kirchenbänke als sonst abgeteilt worden. Das ganze Rudel sitzt vorne in den ersten Reihen, Ehepaare natürlich zusammen mit ihren Kindern. Die Kandidaten der Wahl zum Leitwolf kommen als Letzte herein.«
    »Wie werden die ausgesucht?«
    »Sie bewerben sich selbst«, antwortete Christine. »Aber sie müssen eine Prüfung durchlaufen, und dann geben alle Mitglieder ihre Stimme ab.«
    »Warum ist Alcides Vater in Ihrer Begleitung hier, oder ist das eine zu persönliche Frage?«
    »Ich bin die Witwe des Leitwolfs vor Colonel Flood«, sagte Christine gelassen. »Das verschafft mir einen gewissen Einfluss.«
    Ich nickte. »Ist der Leitwolf immer ein Mann?«
    »Nein. Da aber körperliche Kraft in der Prüfung ausschlaggebend ist, gewinnt meistens ein Mann.«
    »Wie viele Kandidaten gibt es?«
    »Zwei. Jackson, natürlich, und Patrick Furnan.« Sie neigte ihren vornehmen Patrizierkopf leicht nach rechts, und ich sah mir das Paar näher an, das meiner Aufmerksamkeit bislang weitgehend entgangen war.
    Patrick Furnan war Mitte vierzig, also irgendwo zwischen Alcide und seinem Vater. Er war ein stämmiger Mann mit einem hellbraunen Bürstenhaarschnitt und einem sehr kurz gestutzten, modischen Bart. Sein Anzug war ebenfalls braun, und er hatte wohl Schwierigkeiten gehabt, sein Jackett richtig zuzuknöpfen. Ihn begleitete eine hübsche Frau, deren fester Glaube an Lippenstift und Schmuck nicht zu übersehen war. Auch sie hatte kurzes braunes Haar, das aber von hellen Strähnen durchzogen und kunstvoll gestylt war. Ihre Absätze waren mindestens sieben Zentimeter hoch. Ich betrachtete die Schuhe mit Schrecken. Wenn ich in so was zu laufen versuchte, würde ich mir den Hals brechen. Doch diese Frau lächelte unentwegt und fand für jeden, der sich ihr näherte, ein freundliches Wort. Patrick Furnan war deutlich kühler. Mit seinen schmalen Augen taxierte und beurteilte er jeden der anwesenden Werwölfe.
    »Ist diese Elizabeth Arden da seine Frau?«, fragte ich Christine sehr diskret und leise.
    Christine gab einen Laut von sich, den ich bei jeder weniger vornehmen Person für ein Kichern gehalten hätte. »Sie hat ein bisschen viel Make-up aufgelegt, stimmt«, sagte Christine. »Ihr Name ist Libby. Ja, sie ist mit ihm verheiratet und außerdem eine reinrassige Werwölfin, und sie haben zwei Kinder. Er hat also schon zum Rudel beigetragen.«
    Nur das älteste Kind würde in der Pubertät zum Werwolf werden.
    »Was macht er beruflich?«, fragte ich.
    »Er ist Vertragshändler für

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