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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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einsteigen?«
    »Wow«, murmelte die Pflegerin. »Wow.« Ich fürchtete schon, dass die Knöpfe ihrer Bluse aufspringen würden, so schwer atmete sie.
    Ich hatte Claudines Bruder erst einmal vorher gesehen und ganz vergessen, welchen Eindruck er machte. Claude war absolut atemberaubend und so unglaublich schön, dass ich in seiner Nähe angespannt war wie ein Drahtseil. Wer Claude gegenüber entspannt sein wollte, konnte auch gleich versuchen, sich Brad Pitt gegenüber lässig zu geben.
    Claude hatte als Stripper bei der Ladies' Night im Hooligans, einem Club in Monroe, begonnen, war jedoch inzwischen nicht nur ins Management des Clubs aufgestiegen, sondern arbeitete jetzt auch als Model für Zeitschriften und auf dem Laufsteg. Solche Jobs waren allerdings dünn gesät und eher im Norden Louisianas zu ergattern, daher hatte Claude (laut Claudine) beschlossen, am Wettbewerb zum »Romantischen Liebhaber« auf einem Kongress über Liebesromane teilzunehmen. Er hatte sich in einer Schönheitsoperation sogar die Ohren richten lassen, damit sie nicht mehr so elfenhaft spitz zuliefen. Und das alles, um die Chance zu bekommen, auf dem Cover eines Liebesromans abgebildet zu werden. Ich wusste nicht allzu viel über diesen Wettbewerb, aber ich wusste, was ich sah, wenn ich Claude betrachtete. Ich hätte schwören mögen, dass Claude schon allein durch sein bloßes Auftreten dort gewinnen würde.
    Claudine hatte außerdem erwähnt, dass Claude gerade mit seinem Freund Schluss gemacht hatte und also allein war: ein 1,85 Meter großer Single, mit welligem schwarzem Haar, durchtrainiertem Körper und einem Waschbrettbauch, der eines Modefotos in >Men's Health< würdig war. Stellt euch dazu noch ein Paar samtbraune Augen vor, ein kantiges Kinn und einen sinnlichen Mund mit dem gewissen schmollenden Zug um die Lippen, und ihr seht Claude vor eurem geistigen Auge. Nicht dass ich mich über die Maßen dafür interessiert hätte.
    Ohne die Hilfe der Krankenpflegerin, die immer noch leise »Wow, wow, wow« vor sich hinmurmelte, stand ich aus dem Rollstuhl auf und ließ mich in das Auto sinken. »Danke«, sagte ich zu Claude und versuchte, nicht so erstaunt zu klingen, wie ich war.
    »Claudine konnte nicht von der Arbeit weg, deshalb rief sie mich an und hat mich geweckt, damit ich den Chauffeur für dich mache«, erzählte Claude in ziemlich ungehaltenem Ton.
    »Ich bin dir sehr dankbar«, erwiderte ich, nachdem ich ein paar mögliche Antworten in Erwägung gezogen hatte.
    Mir fiel auf, dass Claude mich nicht nach dem Weg nach Bon Temps fragen musste, obwohl ich ihn eigentlich nie in der Gegend bemerkt hatte - und ich denke, ich habe deutlich gemacht, dass er kaum zu übersehen war.
    »Wie geht's deiner Schulter?«, fragte er plötzlich, als würde er sich daran erinnern, dass er diese Frage höflicherweise stellen sollte.
    »Auf dem Weg der Besserung«, sagte ich. »Und ich habe auch noch ein Rezept für Schmerzmittel bekommen.«
    »Die musst du also wohl auch noch abholen, wie?«
    »Hm, tja, das wäre wirklich nett, zumal ich die nächsten ein, zwei Tage nicht selbst fahren soll.«
    Als wir nach Bon Temps hineinkamen, dirigierte ich Claude zur Apotheke, wo er einen Parkplatz direkt vor der Tür fand. Es gelang mir, aus dem Auto zu klettern und mit dem Rezept in das Gebäude zu gehen, zumal Claude mir seine Hilfe auch gar nicht anbot. Der Apotheker hatte natürlich schon gehört, was mir passiert war, und fragte, was aus dieser Welt bloß noch werden sollte. Das konnte ich ihm allerdings auch nicht sagen.
    Während er mir meine Medikamente holte, gab ich mich Spekulationen darüber hin, ob Claude womöglich bisexuell war - nur ein ganz klein bisschen vielleicht? Jede Frau, die in die Apotheke kam, hatte einen glasigen Blick. Aber natürlich hatten sie nicht den Vorzug einer Unterhaltung mit Claude genossen und waren nicht in den Genuss seiner sprühenden Persönlichkeit gekommen.
    »Hat ja lange genug gedauert«, brummte Claude, als ich wieder ins Auto stieg.
    »Ja, Mr Gesellschaftsfähig«, fuhr ich ihn an. »Ab jetzt werde ich mich beeilen. Warum sollte ich nach einem Schuss in die Schulter auch langsam sein? Entschuldigung.«
    Im Augenwinkel sah ich, wie Claudes Wangen erröteten.
    »Tut mir leid«, entgegnete er steif. »Das war zu schroff. Die Leute sagen immer, ich sei unverschämt.«
    »Nein! Wirklich?«
    »Ja«, gab er zu und merkte erst dann, dass das der reine Sarkasmus gewesen war. Er warf mir einen Blick zu, den ich bei

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