Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop
nein, das ist es nicht.« Selbst inmitten dieser menschlichen Kuriositäten war ich immer noch der größte Freak von allen: Der Vampir, der sich als Mensch ausgab. » Mir geht einfach eine Menge im Kopf herum. Ich schwöre Ihnen, dass es mir hier gefällt.«
» In Ordnung«, gab sie zurück, auch wenn sie nicht überzeugt klang. Aber sie führte mich weiter auf dem Gelände herum. Wir besichtigten eine zweiköpfige Katze, einen traurig aussehenden Affen, der auf einer Harmonika » Old Tom Dooley« spielte, und das Skelett eines Wesens, von dem ein Schild behauptete, es sei ein Meeresungeheuer. Einige der umherschlendernden Freaks waren offensichtlich Schauspieler, ausgestattet mit strohgefüllten Stoffröhren, die zusätzliche Gliedmaßen simulierten– während andere tatsächlich so geboren worden waren.
» Kommen Sie mit«, verlangte Callie und zog an meinem Arm. Aber ich blieb stehen. Ein schwarzer, eiserner Pferdewagen rollte zum Zelt hinüber, ähnlich der Kutsche, in der die Vampire von Mystic Falls zusammengetrieben worden waren. Der Wagen hielt an, und der Fahrer sprang herunter. Sofort eilten fünf stämmige Männer mit Pflöcken herbei. Nachdem sie ihre Positionen eingenommen hatten, schloss der Fahrer die Rückseite des Wagens auf. Der Duft von Eisenkraut wehte zu mir herüber, und meine Gelenke schmerzten.
Damon.
» Und da ist Ihr Vampir«, bemerkte Callie. Ihr Mund bildete eine feste Linie, während Damon von allen fünf Männern aus dem Wagen gezerrt wurde. Ein besonders kräftig gebauter Mann, der sich das schweißnasse Hemd an den Ärmeln aufgekrempelt hatte, hielt einen Pflock über Damons Herz.
» Vorsicht, Jasper! Wir brauchen ihn lebend für den Kampf!«, rief Callie mit scharfer Stimme. Damon drehte sich um, fletschte die Zähne und sah in unsere Richtung. Ich bemerkte die Überraschung in seinen Augen, die schnell in Verachtung umschlug.
» Mein kleiner Bruder, der gute Samariter«, flüsterte er, wobei er kaum den Kiefer bewegte. Zum Glück sprach er leise genug, sodass nur ich es hören konnte.
Seine Stimme löste ein Beben in meinem Körper aus. Callie legte den Kopf schräg, und mir wurde klar, dass diese Nähe zu Damon riskant war. Würde er mich aus reiner Bosheit als Vampir bloßstellen?
» Sind Sie sich sicher, dass ich nicht bei dem Vampir helfen soll?«, fragte ich sie.
» Sie haben meinen Vater gehört. Wir werden Sie zuerst am Kassenhäuschen einsetzen. Und wenn irgendjemand versucht, sich hereinzuschleichen, überlassen Sie ihn Buck«, fügte sie hinzu und deutete auf den riesigen Mann, der wie ein verlängerter Schatten mehrere Schritte hinter ihr aufragte.
Vor dem Zelt herrschte ein Tumult. Callie pfiff erfreut durch die Zähne, als wir näher kamen. Eine Menschenmenge umringte das hölzerne Kassenhäuschen. Einige, in zerfetzten Kniebundhosen und mit schmutzigen Händen, kamen offensichtlich aus der Zeltstadt rund um den See. Andere hingegen waren in ihrem Sonntagsstaat erschienen: die Männer in Zylindern und seidenen Smokingjacken, die Frauen in federgeschmückten Hüten und Seidenkleidern und um die Brust geschlungenen Pelzstolen.
Callie drehte sich mit leuchtenden Augen zu mir um. » So viel war noch nie los. Dad wird sehr glücklich sein!«, sagte sie und klatschte in die Hände. » Gehen Sie jetzt und helfen Sie Buck«, befahl sie, bevor sie um das Zelt herumlief.
Ich stand im Eingang der hölzernen Bude und horchte auf ein Lebenszeichen von Damon. Aber meine Ohren füllten sich nur mit menschlichen Gesprächsfetzen.
» Ich habe hundert Dollar auf den Löwen gesetzt.«
» Nein, auf den Vampir. Ungeheuer gehen aus einem Kampf mit Bestien immer als Sieger hervor.«
» Ich habe dieser hübschen Dame hier erklärt, dass sie mir einen Kuss schuldet, falls die Bestie gewinnt.« Ein offensichtlich betrunkener Mann hickste.
Ich knirschte mit den Zähnen und wollte um mich schlagen, wollte jeden Einzelnen von ihnen beißen, ihnen allen eine Lektion erteilen. Aber ich erinnerte mich an Lexis Worte zum Thema Rache. Wenn ich diese Leute tötete, würde ich Damon nicht helfen.
Jemand schlug mir mit der Hand auf die Schulter. Ich fuhr herum, bereit, die Zähne zu fletschen.
Es war Gallagher, und sein Gesicht war vor Erregung gerötet. » Wir müssen uns sputen, Sohn! Der Kampf fängt gleich an, und je mehr Leute wir ins Zelt packen können, desto schwerer wird die Kasse.« Er sprang auf eine umgedrehte Apfelkiste direkt vor dem Eingang.
» Kommen Sie her, meine Damen
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