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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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einmal ich in dem höllischen Brüllen der tobenden Menge hören konnte.
    Damon mühte sich auf die Füße und hielt sich den verletzten Arm. Er heilte nicht so schnell, wie es bei Vampiren für gewöhnlich der Fall war– ich fragte mich, ob das Eisenkraut diese Fähigkeit geschwächt hatte.
    Er brauchte Blut, das war deutlich zu erkennen. Sein Überlebensinstinkt und das nötige Adrenalin schwanden. Gerade wollte ich in den Ring stürzen und den stämmigen Mann vor mir als Opfergabe für meinen Bruder mitreißen– da legte sich eine warme Hand auf meinen Arm.
    Callie.
    » Es ist schrecklich«, sagte sie. Die Knöchel der anderen Hand, die sie in ihr Kleid krallte, waren ganz weiß. Ihre Lippen standen leicht offen und zitterten. » Ich kann mir diese Barbarei nicht länger ansehen.«
    » Dann sagen Sie Ihrem Vater, dass er sie beenden soll«, zischte ich.
    Die Menschen auf den Holztribünen klatschten und stampften in immer schnellerem Takt, genau wie ihre rasenden Herzschläge. All das Blut, das die Sägespäne färbte, reichte noch nicht aus, um sie zufriedenzustellen– sie wollten den Tod erleben.
    Jetzt umkreiste Damon den Berglöwen, der sprungbereit in der Mitte des Rings hockte und Damon mit seinen reflektierenden Augen verfolgte. Plötzlich rannte Damon los und sauste in rasender Geschwindigkeit um den Löwen herum, sodass sich das Tier wieder und wieder drehen musste, als jage es seinen eigenen Schwanz.
    Die Menge wurde mucksmäuschenstill, nur Damons schweres Keuchen und das des Berglöwen hallten unter der Leinwand des Zeltes wider. Damon umkreiste seine Beute so schnell, dass der Löwe der Bewegung nicht mehr folgen konnte.
    Die Menge keuchte auf, als Damon plötzlich seitlich in Richtung des Berglöwen abtauchte: Noch bevor die Bestie überhaupt ausmachen konnte, woher er kam, stürzte Damon sich auf die Nackenmuskeln des Löwen. Er biss zu und ließ nicht locker, während der Löwe wild zappelte und um sich trat.
    Callie umklammerte meinen Arm. Ich konnte den Blick nicht mehr von der Szene abwenden und war mit jeder Faser meines Körpers bereit, mich in den Ring zu stürzen.
    Die Bewegungen des Berglöwen wurden langsamer. Jedes Mal, wenn er sich aufbäumte, tropfte Blut auf die Sägespäne, auf der kleine, rote Flüsse entstanden. Das linke Hinterbein des Tieres wirkte jetzt schwach; schwankend fiel die Bestie zu Boden. Damon löste die Reißzähne aus dem Fleisch des Löwen und richtete sich auf, um sich auf die Halsschlagader der Wildkatze zu stürzen.
    Genau in diesem Moment schlug das Tier mit den Hinterbeinen zu und schleuderte Damon zu Boden. Während Damon versuchte, wieder auf die Füße zu kommen, setzte sich der Berglöwe in Bewegung und rammte sein Maul in Damons Seite.
    Die Menge keuchte abermals auf, dann erklangen Buhrufe.
    Kämpfe, dachte ich drängend und ballte die Fäuste.
    Damon war erschlafft und wurde gebeutelt wie ein alter Pantoffel im Maul eines Hundes. Der Löwe warf Damon zu Boden, dann zog er den Kopf zurück und öffnete das Maul. Aber in dem Augenblick, als das Tier den Kopf vorschnellen ließ, rollte Damon sich blitzschnell weg. Er stieß der verwirrten Bestie eine Schulter in die Seite, warf sie um und legte das kurze, weiße Fell an ihrer Kehle frei.
    Damon fletschte die Reißzähne und riss die Ader des Tieres auf. Der Berglöwe zuckte, während die Pfütze aus Blut immer größer und größer wurde, bis er sich schließlich nicht mehr regte und der Kampfring ein gewaltiger See aus Blut war. Und inmitten dieses Sees kniete mein Bruder über einem toten Berglöwen.
    Er stand auf und taumelte einen Schritt rückwärts. Dann schaute er mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht in die Menge; Blut tropfte von seinen Reißzähnen, von seinem ganzen Gesicht, von der Vorderseite seines Körpers. Die Menge johlte und buhte gleichermaßen, und Damon drehte sich in einem kleinen Kreis und leckte sich gelegentlich die Lippen.
    Gallagher klatschte mit seinen fetten Händen. Diejenigen, die Geld gewonnen hatten, sprangen auf und umarmten einander. Diejenigen, die verloren hatten, warfen wütend ihre Hüte auf den Boden oder starrten ins Leere.
    Ich rannte los und versuchte, mich zu meinem Bruder vorzukämpfen, aber die Wachen waren bereits mit Pflöcken und Eisenkrautnetzen in den Händen aufgetaucht. Damon schien sie nicht zu bemerken; nachdem er so lange Zeit nicht getrunken hatte, berauschte ihn diese große Menge Blut. Bevor ich ihm auch nur eine Warnung zurufen konnte,

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