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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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Boss.« Gallagher lachte, aber die pulsierende Ader an seiner Schläfe verriet mir, dass Callies Einwand ihm missfiel. » Mädchen, kannst du uns etwas Brandy holen?«
    Callie stand auf und stolzierte aus dem Raum. Ich war überrascht, als ich einen Anflug von Mitleid empfand– und eine gewisse Seelenverwandtschaft. Ich wusste, wie es war, einen starrsinnigen Vater zu haben. Ich hatte mir nichts mehr gewünscht, als ihm zu gefallen, aber Giuseppe Salvatore war stets der Auffassung gewesen, alles am besten zu wissen. Ich hatte nur ein einziges Mal gewagt, eine andere Meinung zu vertreten als er– und dafür hatte er mich getötet.
    » Wie gesagt, der Ring…«, hob Gallagher zu sprechen an. Ich war sofort wieder hochkonzentriert.
    » Sie töten dieses Ungeheuer, und ich werde alles kaufen. Die Reißzähne, das Blut, den Ring. Alles. Und ich werde Ihnen eine sehr gute Summe dafür geben«, sagte der ältere Mann mit zittriger Stimme, die seine Erregung kaum zu verbergen vermochte.
    Mich durchzuckte der heftige Impuls, durchs Fenster zu springen und mich auf den Mann zu stürzen, der meinen Bruder stückweise verkaufen wollte– da umfasste eine eisenharte Hand von hinten meine Arme und zerrte mich durchs Tor auf die Straße.
    » Reiß dich zusammen, Stefan!«, zischte Lexi, während sie mich über den Gehweg zog. Als sie die Ecke der Laurel Street erreicht hatte, ließ sie mich los.
    » Dieser Mann ist… ein Sadist!«, tobte ich.
    » Er ist Geschäftsmann. Er will deinen Bruder töten. Und wenn er von dir erfährt, wird er dich gewiss ebenfalls töten wollen«, sagte Lexi und warf ihren blonden Zopf über die Schulter.
    Meine Gedanken überschlugen sich. » Was ist mit dem Mädchen?«, fragte ich.
    Lexi schnaubte geringschätzig. » Was soll mit ihr sein?«
    » Sie ist der Meinung, Damon solle am Leben bleiben. Vielleicht kann sie ihren Vater dazu überreden«, brachte ich verzweifelt hervor.
    » Denk nicht einmal daran. Sie ist ein Mensch, und sie wird bis ans Ende ihrer Tage die Befehle ihres Vaters befolgen«, erwiderte Lexi mit gesenkter Stimme, als ein Paar auf uns zukam.
    Im Vorbeigehen tippte der Mann sich an den Zylinder, und Lexi reagierte mit einem Knicks. Für alle anderen waren wir ein junges Pärchen, das im Mondschein einander umwarb.
    » Damons Leben steht auf dem Spiel«, sagte ich frustriert. Lexi hatte mir ihre Hilfe angeboten, aber alles, was sie bisher getan hatte, schien nur dazu gedacht, mich von meinem Vorhaben abzubringen. » Wir müssen etwas unternehmen!«
    » Ich weiß, dass du eine Möglichkeit finden wirst, ihn zu retten«, stellte sie entschieden fest.
    Wir bogen um eine weitere Ecke, und der Turm der Kirche, die Lexis Haus gegenüberlag, kam in Sicht.
    » Stefan, du darfst eines nie vergessen: Im Umgang mit Menschen bedeutet Selbstbeherrschung viel mehr als die Entscheidung, sie einfach nicht anzugreifen.« Als wir die hintere Veranda erreichten, blieb Lexi stehen, legte mir die Hände auf die Schultern und zwang mich, in ihre klaren, bernsteinfarbenen Augen zu schauen. » Kennst du den wirklichen Grund, warum wir kein menschliches Blut trinken?«
    » Warum nicht?«, fragte ich.
    » Weil wir, wenn wir kein menschliches Blut trinken, die Menschen nicht brauchen«, antwortete sie mit gepresster Stimme. Dann drückte sie die Tür auf. Buxton, Hugo und Percy saßen am Couchtisch und spielten Poker. Sie schauten auf, als wir eintraten, und Buxton musterte mich mit schmalen Augen.
    » Jungs, wir gehen heute Abend tanzen. Wir brauchen ein bisschen unbeschwerte Abwechslung«, verkündete Lexi und schenkte sich aus der Karaffe auf dem Beistelltisch ein Glas Blut ein. Sie sah sich im Raum um. Die drei nickten. » Kommst du mit, Stefan?«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich war nicht in Stimmung für unbeschwerte Abwechslung. » Nein«, antwortete ich, dann ging ich nach oben, um Damons Rettung allein zu planen.

Kapitel Sechzehn

    Trotz aller Bemühungen wollte sich der friedliche Schlaf nicht einstellen. Wenn ich die Augen schloss, sah ich stattdessen Damon: die Beine um einen harten Holzstuhl gefesselt, die Arme in Ketten; seine Haut blutete, und dort, wo die mit Eisenkraut getränkten Ketten in sein Fleisch schnitten, zeigten sich dunkelbraune Tröpfchen.
    Als Nächstes tauchten Bilder von Callie auf, von ihrem flammenfarbenen Haar, das hinter ihr flatterte, und ihrem vor beängstigender Leidenschaft brennenden Blick. Sie und ihr Vater tanzten um Damon herum, der auf dem Boden lag. Sie reckten

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