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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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Südamerika auf einem Boot zu verstecken. Meine Damen und Herren: der Berglöwe!«, brüllte Gallagher, der seine Qualitäten als Zirkusdirektor voll und ganz unter Beweis stellte.
    Die Menge applaudierte begeistert, und einige johlten sogar.
    » Sein Gegner ist ein legendärer Vampir, der seit Jahrhunderten Kinder und Eltern erschreckt. Victor der Grausame wurde 1589 geboren und war Erbe des Habsburger Reiches, bis er zum ersten Mal Blut kostete– das Blut seiner Schwester– und einen dreihundert Jahre währenden Blutrausch begann, der rund um den Globus eine Spur von ausgesaugten Körpern hinterlassen hat. Bei geschätzten zwei Opfern pro Tag bedeutet das, dass Victor über eineinhalb Millionen Menschen getötet hat– mehr als das Doppelte der italienischen Bevölkerung! Diese unaufhaltsame Gier nach Blut wird er auch heute Abend zur Schau stellen.«
    Der Applaus war jetzt etwas nervöser, aber das Johlen fiel noch lauter aus.
    Gallagher breitete die Hände in einer schwungvollen Geste aus, und Damon betrat den Ring, umgeben von vier Wachen. Seine Hände und Füße waren gefesselt, und sein Gesicht war zum Teil von einem Maulkorb bedeckt. Seine Haut blutete vom Eisenkraut, seine Augen waren blutunterlaufen und auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck, den ich noch nie bei ihm gesehen hatte.
    Ich konnte den Hass verstehen, den er empfand– ich selbst kämpfte mit aller Macht gegen den Instinkt an, die Menschen zu töten, die ihn gefangen hielten. Aber die Gefangenschaft hatte ihn verändert. Der Ausdruck in seinen Augen hatte nichts mit Wettkampf oder Überlebenskampf zu tun. Es war pure Blutgier.
    Gedämpfte Stille legte sich über das Zelt. Der Berglöwe kämpfte gegen die Gitterstäbe seines Käfigs an, während Damon in seiner Ecke des Rings stand, als wisse er nicht, was die unmittelbare Zukunft für ihn bereithielt.
    » Und… LOS !«, schrie Gallagher. Sofort schlossen die Wachen Damons Ketten auf und nahmen ihm den Maulkorb ab, während die Tierwärter die eiserne Tür des Löwenkäfigs öffneten. Dann verließen sie in Windeseile den Ring. Der Löwe sprang auf Damon zu und traf ihn an der Brust. Damon stieß ein gequältes Stöhnen aus und fiel auf den Rücken. Dann erhob er sich genauso schnell wieder auf die Füße und brüllte; sein Gesicht war plötzlich gerötet, seine Reißzähne voll ausgefahren. Ich wusste, dass all das instinktiv geschah: Damons Macht war an die Oberfläche gedrungen, als er den Angriff gespürt hatte. So viel hatte ich in den vergangenen Wochen über unser Wesen gelernt: Unsere Macht trieb uns dazu, Dinge zu tun, bevor wir überhaupt wussten, dass wir sie taten. Damons äußerer Schwäche zum Trotz hatte seine Macht noch keinen Schaden genommen.
    Der Löwe setzte erneut zum Sprung an, doch Damon duckte sich unter den Klauen hinweg und schnellte gerade im richtigen Moment hoch, um seine Hände in das Fell am Hals des Tieres zu graben. Aber der Löwe schüttelte Damon ab; Damon rollte über den Boden und blieb erst liegen, als er gegen das Geländer des Rings krachte.
    Damon lag auf dem Boden und stöhnte laut auf. Der Löwe stolzierte auf ihn zu, um seinen Tod einzufordern.
    Jetzt war die Menge nicht mehr zu halten, Freunde schlugen einander auf die Schultern und rissen die Arme hoch, als seien sie selbst an dem Kampf beteiligt.
    Einer der Männer, die am Rande des Rings postiert waren, stieß Damon an, vermutlich, damit er sich wieder bewegte. Ohne hinzuschauen schlug Damon zu und schleuderte den Mann in die Tribünen, wo sich die Zuschauer nicht weiter um ihn kümmerten, als er sich mühsam hochrappelte.
    Währenddessen bewegte Damon sich zur Mitte des Rings hin und erlaubte dem Löwen, ihn langsam zu umkreisen.
    Die Menge verstummte gespannt. Plötzlich stieß Damon ein wildes Knurren aus und rannte auf den Löwen zu. Der Löwe brüllte und ging seinerseits zum Angriff über. Dieses Mal jedoch trat Damon zur Seite, und während der Löwe an ihm vorbeisprang, schnellte Damons Arm unter den Hals des Tieres. Mit einer Kraft, die ihm niemand mehr zugetraut hatte, warf er den Löwen auf den Rücken. Sofort wollte er sich auf ihn stürzen und ihn töten, als der Löwe um sich trat und eine Klaue direkt durch Damons Arm schlug.
    Der Löwe riss seine Pfote herum und schwang Damon durch die Luft, wie eine Fliege an einer Angelschnur. Endlich löste sich das Fleisch, Blut spritzte und Damon schoss in hohem Bogen durch die Luft, bis er schließlich mit einem Aufprall landete, den nicht

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