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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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haben Verdacht geschöpft. Ich hatte damals keine Ahnung, wie vorsichtig wir sein mussten. Colin wuchs heran, aber ich veränderte mich nicht. Die Leute wunderten sich. Und dann haben sie unser Haus umstellt und niedergebrannt. Die Ironie daran ist, dass ich entkommen konnte, Colin aber nicht. Dabei war mein Bruder der Unschuldige. Er war erst sechzehn.«
    » Das tut mir leid«, sagte ich schließlich. Ich versuchte, mir Lexi als Menschen vorzustellen, am Arm des Mannes, der ihr die Welt versprochen hatte, geradeso wie Katherine mir die Welt versprochen hatte. Ich malte mir aus, wie er sie in eine dunkle Gasse zog, zuerst nur ein klein wenig Blut nahm, sie aufforderte, seines zu trinken, und ihr dann einen Pflock ins Herz rammte, um die Verwandlung zu vollenden.
    Lexi wedelte mit der Hand und wischte das Bild von ihr als jungem Mädchen fort. » Es braucht dir nicht leidzutun. Das war vor über einem Jahrhundert. Er wäre ohnehin inzwischen tot.« Sie musterte mich. » Dieser Mantel steht dir gut.«
    » Danke«, erwiderte ich. Plötzlich lag mir mein Gespräch mit Callie schwer im Magen. » Ich habe einen Plan für Damons Rettung«, platzte ich heraus.
    Lexis Kopf fuhr hoch, und ihre Augen blitzten. » Was?«
    » Morgen Nacht. Callie hilft mir.« Ich suchte Lexis Blick. » Damon ist wieder in der Laurel Street. Ihr Vater wird zum Kartenspielen außer Haus sein, also können wir Damon dann befreien.«
    » Hast du Callie erzählt, was du bist?«, fragte sie, und ihre Stimme war leise und hart.
    Ich kaute an meinem Daumen. » Nein.«
    » Stefan!«
    » Sie hat es erraten«, verteidigte ich mich. » Und ich vertraue ihr.«
    » Du vertraust ihr!«, zischte Lexi. Sie stand so abrupt auf, dass das Sofa umkippte. » Du kennst die Bedeutung dieses Wortes gar nicht. Callie ist die Tochter von Patrick Gallagher, der gerade deinen Bruder dazu gezwungen hat, mit einem Berglöwen auf Leben und Tod zu kämpfen. Woher weißt du, dass das nicht ein raffinierter Plan ist, um dich ebenfalls einzusperren?«
    » Für wie dumm hältst du mich?«, fragte ich herausfordernd und trat näher an Lexi heran. » Ich mag jung sein, aber mein Instinkt funktioniert.«
    Lexi stieß ein verächtliches Schnauben aus. » Meinst du den gleichen Instinkt, der dich in eine Schlachterei getrieben hat, in der du von drei Vampiren umzingelt wurdest? Den gleichen Instinkt, der dich dazu getrieben hat, die Frau im Zug zu ermorden?«
    » Ich bin immer noch hier, oder?«
    » Ja, meinetwegen! Und wegen der Jungs im Haus. Aber ich werde dir nicht erlauben, uns ausgerechnet in eine Konfrontation mit Patrick Gallagher hineinzuziehen.«
    » Niemand zieht euch in irgendetwas hinein!«, brüllte ich enttäuscht. » Nur weil du deinen Bruder hast sterben lassen, bedeutet das nicht, dass ich meinen sterben lasse! Das bin ich ihm schuldig.«
    » Du undankbares Kind!«, fauchte sie und stieß mich mit aller Kraft gegen einen goldgerahmten Spiegel. Ich stürzte und der Spiegel um mich herum zersprang. Ein großer Splitter schnitt mir eine lange Wunde in den Arm, aber es tat kaum weh. Stattdessen war ich erschrocken über Lexis Stärke. Ich hatte zwar schon beobachtet, wie sie ihre Kraft einsetzte, aber noch nie darunter zu leiden gehabt.
    Lexi beugte sich mit funkelnden Augen über mich. » Du musst lernen, wo dein Platz ist; und du musst es schnell lernen. Du bist ein Vampir. Und Vampire verkehren nicht mit Menschen.«
    Ich sprang auf die Füße und stieß sie von mir. Sie flog durch den Laden und landete auf den Stoffballen.
    » Dieser hier tut es, wenn es bedeutet, Damon zu retten«, knurrte ich. Dann stolzierte ich aus dem Laden, hinaus in die Schwärze der Nacht.

Kapitel Sechsundzwanzig

    Ich verbrachte die Nacht am See, aber ich schlief nicht. Stattdessen saß ich am Ufer und lauschte auf die Welt um mich herum, die summte wie bei einer musikalischen Darbietung: Die Frösche quakten melodisch und blähten stolz die Brust. Die Fische schwammen an die Oberfläche des Sees, um die dort schwebenden Wasserläufer zu schlucken, dann tauchten sie mit einem leisen Schlag ihrer Schwanzflosse wieder in die Tiefe ab. Die Vögel flogen in V-Formation über mich hinweg. Kleine Tiere raschelten in den Binsen und jagten einander, während sie ihr nächstes Mahl aufspürten.
    Dann kam das große Finale, als die Sonne als riesige, flimmernde Kugel am Himmel aufstieg und zeigte, dass sie die allmächtige Königin und die Erde ihr Untertan war.
    Während ich dort saß und den Feuerball

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